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Fünf Eritreer schliessen die erste Integrationsvorlehre in Freiburg ab

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Konzentriert, stolz und mit strahlendem Gesichtsausdruck: Gestern präsentierten die ersten fünf Schüler der Integrationsvorlehre in der Gewerblichen und Industriellen Berufsschule des Kantons Freiburg ihr Meisterwerk: ein eritreisches Linsengericht mit Poulet, Rindsragout, Spinat, Kichererbsen und dem klassischen Sauerteigfladen Injera. Schon um sechs Uhr in der Früh standen die jungen Männer in der Küche, um die 60  Portionen zuzubereiten. In der Mensa steht ihr Klassenlehrer Richard Anaël im Hintergrund und unterstützt sie beim Service. Eine Stunde später sind die Platten leer. Das Gericht fand bei den Studenten Anklang. Tukue Melles, der bei Micarna eine Metzgervorlehre macht, ist erleichtert: «Alles ist gut gelaufen, ich bin froh. Denn die Vorbereitungen waren aufwendig, allein schon die Sauerteigfladen herzustellen. Ich habe mir von meiner Frau auch Tipps geben lassen. Zudem haben wir darauf geachtet, dass wir nicht zu scharf würzen.» Auch Richard Anaël ist rundum zufrieden mit der Arbeit seines Teams. «Es macht Spass, mit ihnen zu arbeiten, und es ist eine Abwechslung zu meiner sonstigen Tätigkeit als Lehrmeister», sagt der Koch. Anaël wurde im Rahmen des Integrationsprogramms als Berufsschullehrer eingestellt. «Die Flüchtlinge sind älter und schon ein wenig reifer als die anderen Lehrlinge. Gleichzeitig brauchen sie mehr Zeit, um sich einzuarbeiten, aber dann läufts. Sie sind sehr engagiert.»

Ludmilla Wüthrich koordiniert das Pilotprojekt beim kantonalen Amt für Berufsbildung. Sie suchte zusammen mit den Organisationen im Flüchtlingsbereich nach geeigneten Kandidaten für den ersten Jahrgang. «In der Regel sind die Bewerber schon zwei bis vier Jahre in der Schweiz. Denn sie müssen über gewisse Sprachkenntnisse verfügen und mit den hiesigen Verhältnissen einigermassen vertraut sein.» Wie bei einer regulären Lehre gehen die Flüchtlinge in die Schule und sind im Betrieb im Einsatz (siehe Kasten). Die fünf Eritreer arbeiten in der Micarna, in der Käserei Ecoffey in Romont und im Dalerspital – als Metzger, Lebensmittel- und Milchtechnologe sowie als Koch.

Weil der Vorlauf nach dem Startschuss des Bundes für das Pilotprojekt sehr knapp gewesen sei, habe man sich im ersten Jahr aufs Berufsfeld «Nahrung» konzentriert und sich auf fünf Teilnehmer beschränkt, sagt Wüthrich. Dass alle aus Eritrea stammten, sei Zufall. Im kommenden Herbst soll es 30 Plätze geben. Bis dahin müssten aber noch weitere Unternehmen gefunden werden, die bereit seien mitzumachen. «Die Unternehmen stehen nicht Schlange. Aber wenn sie mitmachen, sind sie sehr engagiert.» Oft müssten zuerst auf beiden Seiten Berührungsängste abgebaut werden. Denn nebst dem zusätzlichen Aufwand für die Lehrmeister komme bei den Flüchtlingen der Kulturunterschied dazu. Wüthrich achtet aber auch darauf, dass die Flüchtlinge nicht nur das machen können, was der Markt anbietet. Er versucht auch, ihren Talenten gerecht zu werden.

Wenn die fünf Eritreer ihre Integrationsvorlehre im Sommer abschliessen, werden sie mit grosser Wahrscheinlichkeit eine richtige Lehre anpacken können. Das hat das Pilotprojekt begünstigt: «Denn es gibt ihnen Vertrauen und das Gefühl, dass sie es schaffen können», sagt Wüthrich. «Ein Schüler hat bereits ein Lehrstellenangebot.»

Zahlen und Fakten

80 Prozent des Lehrlingslohns

Das Pilotprojekt «Integra­tions­vor­lehre und frühzeitige Sprachförderung» des Bundes dauert bis 2022. Pro Teilnehmerin und Teilnehmer bezahlt er 13 000 Franken. Die Lehrlinge gehen eineinhalb Tage in die Schule, davon stehen an einem Tag Sprache und Allgemeinwissen auf dem Programm, an einem halben Tag ist Praxis angesagt. 3,5 Tage arbeiten die Lehrlinge im Betrieb. Die Unternehmen zahlen ihnen 80 Prozent eines Lehrlingslohns.

rsa

 

 

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