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Fünf Mal rund um den Murtensee

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Fünf Mal rund um den Murtensee

Ein normaler Arbeitstag eines Kapitäns

Henry Suter hat auf verschiedensten Schweizer Gewässern Schiffe geführt. Seit ein paar Jahren arbeitet er für die Schifffahrtsgesellschaft auf dem Neuenburger- und Murtensee (LNM). Die Tür zum Steuerhaus lässt er immer offen.

Von CORINNE AEBERHARD

Schon kurz nach der Abfahrt in Murten schaut ein kleiner Junge ins Steuerhaus, in welchem an diesem Tag Heinrich (genannt Henry) Suter sitzt. Grundsätzlich ist die Tür immer offen. «Das ist ein Arbeitsplatz, kein Heiligtum», erklärt er und er schätze den direkten Kontakt zu den Fahrgästen. Sobald die Kinder das alte Steuerrad aus Holz – den «Joystick classic» wie Suter es nennt – sähen, verwandelten sich ihre Augen in zwei blinkende Sterne. Und wenn sie dann erst noch das Steuerrad halten dürfen, dann ist das Glück perfekt.

Mit Schiffsbesitzern oder Menschen in ähnlichen Berufen entstünden oft intensive Gespräche über die Technik. Die Kontakte zu den Fahrgästen schätzt der Schiffsführer aber auch, weil man in dieser Position recht isoliert ist. Während einer ruhigen Fahrt auf dem Murtensee könne man wenig Kreatives machen und er fühle sich oft unterfordert, aber der Kapitän muss trotzdem immer konzentriert bleiben und jederzeit parat sein, sollte etwas Unvorhergesehenes auftreten.

Es gebe in diesem Beruf wie in anderen auch «Licht und Schatten», meint er. Wenn er den Dienst auf dem Murtensee hat, fühle er sich aber schon «wie in den Ferien».

Instruktor für Iris-Boote

Henry Suter ist ursprünglich gelernter Automechaniker, hat dann aber zur Schifffahrt gewechselt und auf dem Vierwaldstättersee, dem Luganer- und Bielersee gearbeitet. Seit ein paar Jahren ist er für die LNM tätig. Er war unter anderem auch Instruktor der Kapitäne, welche die Iris-Boote der Expo.02 gesteuert haben.

Auf die Frage, ob man eines dieser Boote hätte behalten sollen, meint er, dass sie zwar interessant seien zu fahren, aber für den Fahrgast sei eine Fahrt mit dem Boot wenig attraktiv, da man fast wie in einem Flugzeug sitze.

Seerundfahrt ist attraktiver geworden

An diesem Tag ist Henry Suter zusammen mit Kassier Gilbert Rubin und Matrose David Van Renterghem unterwegs. Fünf Mal werden sie eine Murtenseerundfahrt durchführen und so vielen Menschen während 70 Minuten den See und die Landschaft näher bringen.

Suter fährt die rund 100 Tonnen schwere «Cygne» mit einer grossen Präzision an die Anlegestege. Durch ein kleines Fenster sieht er direkt zum Schiffsausgang hinunter und kann so kleine Korrekturen vornehmen.

Schwierig anzufahren sei der Steg in Vallamand, sagt Suter, weil das Wasser dort nicht tief ist. Sehr gewonnen habe die Rundfahrt mit der neuen Anlegestelle in Faoug, findet er. Sie sei damit viel attraktiver geworden und die neue Anlagestelle werde auch rege benützt, weiss er und verabschiedet dort Gäste, die am Morgen am selben Ort eingestiegen sind.

Trotzdem bangt er manchmal um seinen Arbeitsplatz. Bekanntlich haben die Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaften in den letzten Jahren mit verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen. So hat etwa die Konkurrenz zugenommen und der Trend gehe zu kürzeren Fahrten, beobachtet Suter.

Ursprünglich wollte Suter eigentlich aufs Meer und er hat sich für die Schifffahrtsschule in Basel interessiert. Seine Eltern haben ihm aber gesagt, er solle «erst etwas Rechtes lernen».

Kapitän wird man nicht einfach so. Der Weg führt über den Matrosen zum Schiffskassier und schliesslich zum Schiffsführer. Der Titel Kapitän «ist eine Alterserscheinung», erklärt Suter.

Kribblig im Frühling

Als Kapitän oder Schiffsführer sitzt man aber nicht nur am Steuer und betätigt das Horn. Wenn Henry Suter seinen Dienst antritt, der auch mal um die 13 Stunden dauern kann, kontrolliert er erst die Maschine, schaut ob genug Trinkwasser an Bord ist und der Abwassertank leer und dass sonst alles funktioniert. Dann hoffe man auf einen schönen Tag und dass viele Kunden kommen.

Etwa vier Monate dauert die Saison, dann arbeiten die Schifffahrtsangestellten in der Werft und überholen die Schiffe. Dass der Beruf sozusagen zweigeteilt ist, gefällt Suter. Das mache es interessant und er verspüre jeden Frühling wieder das Kribbeln, wenn es bald wieder losgeht. «Wenn man einmal auf dem Schiff arbeitet, ist es wohl schwierig wegzugehen», so Suter.

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