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Für den Austausch und die Vernetzung

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Carole Schneuwly

Eigentlich wollte er als junger Theologiestudent «dem Wind der Befreiungstheologie folgen» und ein Jahr in Lateinamerika verbringen. Er landete in Brasilien und blieb 22 Jahre, in denen er in der personellen Entwicklungszusammenarbeit tätig war, zuerst bei Interteam, dann bei E-Changer. 2007 kehrte Beat Tuto Wehrle – der zweite Vorname stammt aus seiner Zeit in Brasilien – zurück in die Schweiz und wurde Generalsekretär der in Freiburg ansässigen Organisation E-Changer.

Er habe sich unter anderem deshalb für die neue Aufgabe entschieden, weil er Abstand gewinnen wollte von seinen Aktivitäten in Brasilien, so der 44-Jährige. «Es ist wichtig, dass man sich nicht in seinen Projekten verewigt, sondern die lokale Dynamik fördert und dann wieder loslässt.»

Voneinander lernen

Damit umschreibt Wehrle einen zentralen Grundsatz der Organisation E-Changer, die dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert: Die Mitarbeiter von E-Changer arbeiten in ihren Einsatzländern eng mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, mit denen sie Bedürfnisse abklären und Strategien definieren. Im gegenseitigen Austausch sollen beide Seiten ihre Lebens- und Berufserfahrungen, aber auch ihren kulturellen Hintergrund einbringen und so vom Gegenüber profitieren. «Wir verstehen uns nicht als Fachleute, die den Unwissenden im Süden helfen gehen», betont Beat Tuto Wehrle. «Es geht vielmehr um ein beidseitiges Voneinanderlernen.»

Wie das konkret aussehen kann, weiss Wehrle aus seiner eigenen Zeit in Brasilien: «Ich war tief beeindruckt von der Kraft, die die Menschen trotz schwierigsten Situationen der Armut, der Unterdrückung und der Ungerechtigkeit entwickelten.» Und er habe von den Brasilianern die Fähigkeit zur Vernetzung gelernt: «Im Gegensatz zur Schweiz, wo viele soziale Aktivitäten lokal beschränkt sind, vernetzen sich in Brasilien kleine Projekte zu wahren Volksbewegungen. Diese Prozesse zu begleiten und zu stärken, war eine grossartige Erfahrung.»

Fünf Länderprogramme

E-Changer hat sich in den 50 Jahren ihres Bestehens stark entwickelt: 1959 wurde die Organisation unter dem Namen «Information missionaire pour laïcs» (IMPL) im Wallis gegründet, später hiess sie vorübergehend «Frères Sans Frontières» (FSF). In den vergangenen fünf Jahrzehnten wurde aus der traditionell humanitär-missionarischen Organisation eine anerkannte (und Zewo-zertifizierte) Institution der personellen Entwicklungszusammenarbeit.

Seit 1959 war E-Changer in über fünfzehn afrikanischen und über zehn lateinamerikanischen Ländern präsent. Heute konzentriert man sich auf fünf Länderprogramme in Brasilien, Bolivien, Kolumbien, Nicaragua und Burkina Faso. Man habe sich 2003 für diese fünf Länder entschieden, weil man dort einerseits das grösste Potenzial gesehen habe, und weil es andererseits Synergien zwischen den Ländern gebe, erklärt Generalsekretär Wehrle. «Die Arbeit eines Agronoms in Brasilien kann auch für Bauernorganisationen in Burkina Faso nützlich sein.» Auch hier geht es also um sinnvolle Vernetzungen – nicht nur zwischen Norden und Süden, sondern auch zwischen Süden und Süden.

Zum 50. Geburtstag hat E-Changer eine Wanderausstellung gestaltet, die erstmals im Rahmen des Filmfestivals Freiburg zu sehen war und jetzt auf Reise durch die Romandie geht. Vom 16. bis zum 19. September finden in Freiburg die offiziellen Feierlichkeiten statt. Details im Internet: www.e-changer.ch.

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