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«Für den Staat ist das gut, für die Spieler nicht»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Andre Hillig spielt Roulette oder an den Automaten, und er macht Sportwetten. Der 32-Jährige wohnt in Murten und besucht von da aus seit zehn Jahren gelegentlich die Casinos in Freiburg, Bern oder Montreux. Drei bis vier Mal pro Woche spielt er abends zu Hause online am Laptop. Seine Freundin störe das nicht, sie habe ja auch was davon, wenn er gewinne.

Hillig spielt nicht wegen dem Adrenalinkick, sondern weil er sich vom Spielen einen finan­ziellen Zustupf erhofft. Bis jetzt klappe das gut: «Ich habe keine genaue Abrechnung gemacht, aber ich denke, in diesen zehn Jahren habe ich ein Plus von 8000 Franken erspielt.»

Der gebürtige Deutsche ist gelernter Lagerist, hat momentan aber keine feste Anstellung. Mit Temporär-Jobs und dank der Arbeitslosenversicherung kommt Geld in die Kasse – und mit den Sportwetten. Er investiert dabei viel Zeit in die Recherche, um dann die richtigen Tipps abzugeben. Er sei kein Risikospieler, sagt Hillig im Gespräch mit den FN. Vielmehr setze er sein Geld auf aus seiner Sicht sichere Wetten. «Damit gewinnt man kleinere Beträge, aber immerhin», sagt Hillig.

Mit dem gewonnenen Geld aus den Sportwetten spielt er gleichzeitig und beim gleichen ausländischen Online-Anbieter auch Roulette. So verbringt er manchmal bis zu fünf Stunden am Stück an seinem Laptop.

Karte, aber kein Kredit

«Ich bin nicht süchtig und spiele nie um hohe Einsätze», sagt Hillig. Er setzt sich selber Einsatz-Limiten und hat keine Kreditkarte hinterlegt. Stattdessen besitzt er eine Paysafecard, die nach dem Prepaid-System funktioniert. Er lädt die Karte mit Geld auf, und der Gewinn wird ihm auf sein Konto überwiesen. Läuft es nicht gut, dann spielt er höchstens solange, bis dieser Betrag aufgebraucht ist. «Ich habe von Kollegen erfahren, dass sie ihren ganzen Lohn auf einmal verspielt haben. Das will ich nicht und setze mir da­rum ein Budget von 100 Franken Einsatz im Monat.» Bekommt Hillig das Gefühl, er könnte es übertreiben, lenkt er sich ab: «Ich gehe dann zum Beispiel autofahren.»

Seine Freundin wisse über Gewinne und Verluste immer Bescheid, den Kollegen erzähle er nur von den Gewinnen.

Internet als freier Raum

Hillig spielt von der Schweiz aus bei einem ausländischen Anbieter. Das wäre mit dem neuen Geldspielgesetz nicht mehr möglich ohne Umgehen einer sogenannten Netzsperre. Der Deutsche findet das einschränkend und sagt: «Das Internet sollte ein freier Raum sein.» Angesprochen auf die Gewinnabgabe der Schweizer Anbieter zugunsten von AHV/IV, Sport, Kultur und sozialen Zwecken sagt er: «Für den Staat ist das gut, für die Spieler nicht.»

Der Spieler wird gestört in seiner Welt von Zahlen, von Glück und Pech. In seiner Welt, in der sich Andre Hillig entspannen kann, die er als Freizeitbeschäftigung sieht. Ein Hobby, bei dem er alleine sein will. Seine Freundin hat nur einmal zugeschaut, denn Hillig weiss: «Das bringt mir kein Glück».

Gibt es für ihn einen Zeitpunkt, an dem er mit dem Spielen aufhören will? «Sobald ich Kinder habe, will ich kein Geld mehr für Casinospiele oder Wetten einsetzen», sagt Hillig. Sein Motto für die Zukunft: vom Glücksspiel zum Babyglück.

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