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Für die Basisausbildung zu Polytype

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Konzentriert beugt sich ein junger Mann über ein Blatt Papier, überlegt kurz und beginnt dann zu zeichnen. Er ist einer von 83 Lehrlingen, die zurzeit in den Werkstätten der Wifag-Polytype-Gruppe in Freiburg (siehe Kasten) ausgebildet werden.

Kein Abbau bei Lehrlingen

«Die Lehrlinge sind von der Restrukturierung nicht betroffen», hatte Polytype-Generaldirektor Peter Ruth letzte Woche mehrmals betont, als er die Medien über die neueste Entwicklung beim Freiburger Traditionsunternehmen informierte: 50 Stellen wird die Wifag-Polytype-Gruppe voraussichtlich auf Anfang 2014 abbauen, den grössten Teil davon bei der Polytype Converting AG. Auch der «worst case», der Verlust von weiteren 150 Arbeitsplätzen in den kommenden 18 Monaten, würde auf die Ausbildungswerkstätten keinen grossen Einfluss haben, so Ruth (die FN berichteten).

Grösse und Qualität

Dass die Zahl der Lehrstellen bei Polytype trotz des für manche Branchen schwierigen Marktumfelds konstant bleiben soll, sei eine gute Nachricht, sagt Christophe Nydegger, Direktor des Amts für Berufsbildung, auf Anfrage. «Die Firma Polytype ist im Bereich der Lehrlingsausbildung sehr wichtig für den Kanton Freiburg.»

Dies nicht nur, weil das Unternehmen mit über 80 Stellen die grösste Lehrlingsschmiede seiner Art im Kanton ist, sondern auch wegen der Qualität der Ausbildung. «Wir arbeiten eng mit Polytype zusammen. Der Lehrlingsbetrieb ist vorbildlich», so Nydegger.

Mehr externe Lernende

Dieser gute Ruf, das vorhandene Know-how und die bereits bestehende Infrastruktur sind es denn auch, die garantieren sollen, dass Polytype weiterhin eine wichtige Ausbildungsstätte für technische Berufe bleibt.

Bereits jetzt absolvieren fünf externe Lehrlinge die zweijährige Basisausbildung, künftig sollen es fünf bis sieben pro Lehrjahr sein. «Der Grossteil der Lernenden wird nach wie vor bei Polytype angestellt sein», betont Markus Mosimann, Verantwortlicher der Lehrlingsausbildung bei der Wifag-Polytype-Gruppe, gegenüber den FN. So verzeichne die Polytype AG, welche Maschinen zur Bedruckung von Kunststoffbechern und -tuben herstellt, ein Wachstum. «Dort werden wir auch in Zukunft gut ausgebildete Leute brauchen.»

Die vier bis fünf hauseigenen Lehrstellen, die durch die Restrukturierung der Polytype Converting verloren gehen, sollen hingegen mit Lehrlingen aus anderen Betrieben kompensiert werden. «Geplant ist, den interessierten Betrieben eine Möglichkeit zu bieten, Lernende bei der Polytype für ihre Bedürfnisse im Kanton auszubilden. Dies sollen zusätzliche Lehrstellen sein», sagte Polytype-Personalchef François Butty den FN.

Eine Win-win-Situation

In Freiburg gebe es viele kleine und mittlere Unternehmen. Diese hätten jedoch oft nicht die Möglichkeit, ihren Bedarf an Nachwuchs selbst sicherzustellen, so Markus Mosimann. «Manche haben nicht die erforderlichen Infrastrukturen oder personellen Kapazitäten, bei anderen fehlt das nötige Wissen oder die Erfahrung, um eine Basisausbildung anzubieten.»

Dies sei eine Win-win-Situation, sagt Mosimann. Polytype profitiere von den Beiträgen, welche die Firmen für die Ausbildung ihrer Lehrlinge bezahlten. Die Partnerbetriebe hingegen könnten so im dritten und vierten Lehrjahr, also im firmenspezifischen zweiten Teil der Lehre, auf gut ausgebildeten Lernenden aufbauen. Dies ohne viel Geld in firmeneigene Infrastrukturen oder Ausbildungspersonal zu investieren.

 Läuft das Ausbildungsmodell, das in der Deutschschweiz etabliert ist, gut, kann sich Mosimann auch vorstellen, den Lehrlingsbetrieb auszubauen. «Dies könnten mehr Lehrlinge sein oder aber die Aufnahme von neuen technischen Berufen.»

Interesse vorhanden

Obwohl der Markt in gewissen Bereichen momentan schwierig sei: Es gebe keinen Grund, die Zahl der technischen Lehrplätze abzubauen, ist Markus Mosimann überzeugt. «Forschung und Innovation ist wichtig, aber es braucht auch diejenigen, welche die Pläne umsetzen können.»

Im Gegensatz zur Deutschschweiz sei in Freiburg kaum mangelndes Interesse an technischen Berufen zu verzeichnen, sagt Christophe Nydegger.

 Dies bestätigt auch Markus Mosimann: «Für die 20 Lehrstellen, die wir pro Jahr ausschreiben, haben wir jeweils etwa 130 Bewerbungen.» Von den Lehrabgängern blieben jeweils um die 30 Prozent im Betrieb, ein Teil besuche weiterführende Schulen und die restlichen gingen zu anderen Unternehmen. «Die meisten haben kaum Mühe, eine Stelle zu finden.»

Trotzdem: «Im Voraus kann man nie sagen, ob etwas gut gehen wird», sagt Mosimann, führt jedoch aus: «Wir haben eine gute Basis und ich denke, das Risiko ist relativ klein.»

«Wir arbeiten eng mit Polytype zusammen. Der Lehrlingsbetrieb ist vorbildlich.»

Christophe Nydegger

Direktor des Amts für Berufsbildung

«Für die 20 Lehrstellen, die wir pro Jahr ausschreiben, haben wir jeweils etwa 130 Bewerbungen.»

Markus Mosimann

Verantwortlicher Lehrlingsausbildung

Zahlen und Fakten

Hauptsächlich technische Berufe

Über 80 Lernende sind am Standort der Wifag-Polytype-Gruppe in Freiburg beschäftigt. «Wir bieten nach wie vor hauptsächlich technische Berufe an», sagt Markus Mosimann, Verantwortlicher der Lehrlingsausbildung bei der Wifag-Polytype-Gruppe.Rund ein Drittel davon absolviert eine Lehre als Polymechaniker, einen weiteren Drittel machen die Automatiker und die Konstrukteure aus. Die restlichen Lehrstellen werden von angehenden Logistikern, Drucktechnologen oder seit 2013 von Kauffrauen und -männern besetzt. Wichtig sei auch die Zweisprachigkeit des Betriebs, sagt Mosimann. Rund die Hälfte der Lernenden ist deutschsprachig.rb

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