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«Für die Bürgerlichen ist das kein Triumph»

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 Die Wahl war bereits entschieden und das Staatsratsfoto mit dem neuen Mitglied, Jean-Pierre Siggen (CVP), gemacht, als Staatsrat Erwin Jutzet (SP) gestern Nachmittag zusammen mit seiner Kollegin Marie Garnier (Grüne) vom Ratshaus Richtung Ulmenplatz in Freiburg spazierte. Auf der Terrasse des Café des Arcadeswar bereits eine kleine Gruppe von Anhängern des linken Kandidaten Jean-François Steiert versammelt. Mit einem Bier oder einem Glas Wein in der Hand diskutierten sie dessen knappe Niederlage. «Rechtsrutsch» war mehrmals zu hören, «Enttäuschung», aber auch «Pyrrhussieg».

Konkurrenz unter Alliierten

«Es ist ein kurzfristiger Sieg, welcher der CVP heute gelungen ist», sagte Christoph Allenspach, Präsident der städtischen SP, gegenüber den FN. Bei den Staatsratswahlen 2016 trete die CVP in einen Konkurrenzkampf mit ihren heutigen Alliierten, der FDP und der SVP. «Dann wird es schwierig, diesen dritten Sitz zu verteidigen.»

Obwohl hie und da ein Witz fiel und immer wieder Lachen zu hören war: Die Gespräche wurden leise geführt, immer wieder schweifte ein Blick ins Leere, wo er einige Momente verharrte. «Natürlich sind wir enttäuscht», meinte Christian Levrat, Freiburger Ständerat und Parteipräsident der SP Schweiz. Die Wahl sei aber sehr knapp ausgefallen. «Dies ist ein klares Zeichen für die Wahlen 2016.» Ähnlich tönte es auch bei anderen Parteimitgliedern: «Für die Bürgerlichen ist das kein Triumph, die Wahl war extrem ausgeglichen», sagte der Freiburger Syndic Pierre-Alain Clément (SP). Zudem lasse das Wahlergebnis der Stadt, welche mit über 63 Prozent für Steiert gestimmt habe, hoffen. «Leider reichte es nicht, um die Wahl zu drehen.»

«Ging auch schon besser»

Trotz der vielen Stimmen für Steiert und der Hoffnung: Zumindest bis 2016 wird Jean-Pierre Siggen im Staatsrat sitzen. Diese Realität rief bei einigen auch gewisse Befürchtungen hervor: «Siggen ist mitverantwortlich dafür, dass die Steuern gesenkt wurden und wir nun dieses antisoziale Sparprogramm durchführen müssen», sagte Grossrätin Christa Mutter (Grüne). Sie hoffe deshalb, dass Siggen nicht das Erziehungsdepartement erhalte, sagte sie, und fügte–wohl stellvertretend für viele–an: «Mir ist es also auch schon besser gegangen.»

Applaus für Steiert

Bezeichnenderweise wurde es auf der Terrasse des Arcades auch nur einmal laut: Nämlich, als Jean-François Steiert gegen 15 Uhr den Fussgängerstreifen beim Rathaus überquerte. Zusammen mit SP-Präsident Benoît Piller schritt er über den Ulmenplatz; mit minutenlangem Applaus begrüssten ihn seine Anhänger.

«Ich bin enttäuscht», sagte Steiert leise, kaum hörbar für die hintersten Reihen der Politiker und Journalisten, die sich um ihn drängten. Trotzdem habe man ein Signal setzen können, meinte Steiert und bedankte sich für die tatkräftige Unterstützung. «Ich denke, wir hatten die beste Kampagne. Viel mehr haben wir nicht tun können.»

Zurück zum Alltag

Je später es wurde, desto mehr Leute zogen sich in das Café zurück, wo es ein Apéro gab. Die letzten Wochen seien anstrengend gewesen, sagte Jean-François Steiert, der mit einem Glas Rotwein noch draussen stand und mit seinen Mitstreitern redete. «Nun werden wir noch den Abend zusammen verbringen», erklärte er. «Danach geht es weiter mit dem ganz normalen Arbeitsalltag.»

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