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«Für die Demokratie sollte man nie müde sein»

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Freiburg Neun Kandidatinnen und Kandidaten finden sich im zweiten Wahlgang wieder. Sieben davon wäre es sicher lieber gewesen, wenn sich Pierre-André Page von der SVP zurückgezogen hätte und das Resultat des ersten Wahlgangs in Kraft getreten wäre.

Isabelle Chassot (CVP) zum Beispiel wäre so bereits gewählt. «Eigentlich bin ich nicht überrascht, dass es einen zweiten Wahlgang gibt; das sind die Regeln der Demokratie», sagt die Staatsrätin. Sie hoffe, dass es bis zum 4. Dezember zu politischen Diskussionen über Visionen und anstehende Fragen und Probleme komme. Der Wähler solle die Unterschiede zwischen der Mitte, der Linken und der Rechten spüren. «Wir hatten bisher kaum Zeit, über kantonale Themen zu sprechen.» Sie habe noch Energie, sagt Isabelle Chassot, und sich sogar noch einige Abende in der Agenda freigehalten. «Für die Demokratie sollte man nie müde sein», betont sie.

Weiter mit Enthusiasmus

«Ich nehme das sehr cool», sagt Staatsrat Beat Vonlanthen. Das CVP-Trio werde mit Begeisterung und Enthusiasmus in den zweiten Wahlgang starten und versuchen, die Wählerinnen und Wähler auch in der zweiten Runde zu überzeugen. Er habe seit den Wahlen vom Sonntag bei vielen Leuten gespürt, dass sie davon ausgingen, dass die Zusammensetzung des Staatsrats eigentlich klar sei und auch am 4. Dezember so aussehen werde wie am 13. November.

«Mist ist bereits geführt»

Weniger erfreut über den zweiten Urnengang ist Staatsratspräsident Erwin Jutzet (SP): «Ich finde es schade und habe das Gefühl, dass ein zweiter Wahlgang nicht nötig ist. Die Leute haben genug, und zudem kostet es viel Geld.» Er selber sei müde und habe sich noch nichts Konkretes vorgenommen. Man solle zwar den Tag nicht vor dem Abend loben. «Aber von mir aus gesehen ist der Mist geführt.»

«Das ist die Demokratie»

CVP-Staatsrat Georges Godel nimmt den zweiten Wahlgang mit Ruhe hin. «Das ist die Demokratie, das müssen wir akzeptieren.» Das Resultat des ersten Wahlgangs sei für ihn beruhigend, «doch eine Wahl ist nie im Voraus gewonnen».

Von den Bisherigen hatte SP-Staatsrätin Anne-Claude Demierre am Sonntag am wenigsten Stimmen erhalten. «Ich werde den Wahlkampf mit viel Enthusiasmus und Energie weiterführen», sagt sie. Sie hoffe auf weitere Debatten, um ihre Standpunkte vor der Freiburger Bevölkerung auslegen zu können. Das Volk habe seine Wahl am Sonntag zwar klar ausgedrückt, es sei jedoch die Freiheit der Parteien, sich für einen zweiten Wahlgang zu entscheiden.

«Wird verkompliziert»

Marie Garnier hatte im ersten Wahlgang alle mit ihrem guten Abschneiden überrascht: Die Grüne war die bestplatzierte Neueinsteigerin. «Schade, zieht sich Pierre-André Page nicht zurück», sagt sie. «Nun wird alles für nichts verkompliziert, und das Geld der Steuerzahler wird für nichts ausgegeben.» Ist sie sich so sicher, auch im zweiten Wahlgang gut abzuschneiden? «Ich hoffe, dass ich wieder etwa gleich viele Stimmen holen werde», sagt sie.

Auch Maurice Ropraz zeigt sich optimistisch. Der FDP-Politiker hofft im zweiten Wahlgang auf eine starke Unterstützung vonseiten der CVP, «damit wir die Mehrheit der Mitte-Rechts-Parteien im Staatsrat halten können». Es sei an den Wählerinnen und Wählern zu zeigen, ob sie die Idee, einen zweiten Wahlgang durchzuführen, goutierten.

CSP-Wähler mobilisieren

CSP-Kandidat Pierre-Olivier Nobs war am Mittwoch um 12 Uhr in der Staatskanzlei, um vor Ort zu erfahren, ob die SVP ihren Rückzug bekannt gäbe. «Die drei linken Parteien sollen auch im zweiten Wahlgang zusammenspannen, um alles für die drei Sitze in der Regierung zu tun», sagte Nobs, nachdem er vom Entscheid der SVP für einen zweiten Wahlgang erfahren hatte. Er kandidiere deshalb erneut und wolle damit die CSP-Wähler für den zweiten Wahlgang mobilisieren. Hätte er sich zurückgezogen, hätten auf der CSP-Liste im zweiten Wahlgang aufgrund der Listenverbindung zwei SP-Kandidaten und eine Grüne gestanden – jedoch kein CSP-Vertreter. «Ein CSP-Wahlzettel ohne CSP-Kandidat, das geht nicht», betont Pierre-Olivier Nobs. Er wolle mit seiner Kandidatur eine offene Wahl garantieren. «Wir wollten den zweiten Wahlgang aber sicher nicht erzwingen.»

«Es hat noch Potenzial»

SVP-Kandidat Pierre-André Page erinnert daran, dass er schon am Sonntag gesagt habe, er sei bereit für einen zweiten Wahlgang. Nachdem der Vorstand ihn nun unterstützt, sagt Page: «Ich bin froh um diesen Entscheid.» Seine 20569 Stimmen widerspiegelten eine ausgezeichnete Unterstützung in allen Bezirken, «und es hat noch Potenzial». Er sei bereit, zu einer Freiburger Formel beizutragen, welche für die politischen Kräfteverhältnisse stehe. ak/njb/uh

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