Für gemeinsame Investitionsplanung
Greyerzer Seilbahnunternehmen bilden einen Regionalrat
Zusammen mit der IHG-Region Greyerz haben die vier Bergbahnunternehmen dieses Bezirks eine Konvention unterzeichnet, mit der die Bildung eines Regionalrates festgeschrieben wird. Ziel ist eine gemeinsame Politik im Bereich der Seilbahnanlagen.
Von WALTER BUCHS
Vor nun bald zwei Jahren hatte die Delegiertenversammlung der Region Greyerz formell von einem Bericht Kenntnis genommen, der die Umsetzung eines Richtplans für den Greyerzer Tourismus betraf. Der Autor dieses Berichts, Professor Francis Scherly, hob in diesem Bericht hervor, dass die Bergbahnen zusammen mit den Beherbergungseinrichtungen «das Rückgrat des regionalen Tourismusangebots» sind. Infolge ihrer schwachen finanziellen Basis betonte der Autor die Notwendigkeit einer Annäherung, ja eines Zusammenschlusses der Seilbahnunternehmen.
Erster Schritt der Annäherung
Eine Arbeitsgruppe hat sich anschliessend mit den Empfehlungen des Berichts befasst. Diese schlug nun vor, einen Regionalrat der Bergbahngesellschaften ins Leben zu rufen und nicht direkt auf eine Fusion hin zu arbeiten. Der Vorstand der Region hat diesen Vorschlag akzeptiert, wie Oberamtmann Maurice Ropraz vor den Medien sagte. Zu diesem Zweck sollte aber die Zusammenarbeit in einer Konvention festgeschrieben sowie Auftrag, Zusammensetzung und Arbeitsweise des Regionalrats klar definiert werden.
Die Konvention zwischen der Region Greyerz einerseits und den Seilbahngesellschaften Jaun, Charmey, Gruyères-Moléson und La Berra andrerseits wurde nun vergangene Woche in Bulle formell unterzeichnet. Für die Skilift Jaun AG ist Anton Brülhart, Verwaltungsratspräsident, und Marius Mooser, Vizepräsident, Mitglied des Regionalrates. Dieser wird von einer von den Seilbahngesellschaften unabhängigen Person, nämlich Pierre-André Kolly, Ammann von Marsens, präsidiert.
Beginn eines Prozesses
In der Konvention werden folgende Aufgaben des Rates aufgelistet:
l Erarbeitung und Umsetzung einer Regionalpolitik der Bergbahnen;
l Suche und Entwicklung von Synergien im Betrieb der Seilbahnunternehmen;
l Umschreibung der Werbung für die Schneesportregion Greyerz, dies in Zusammenarbeit mit Greyerz Tourismus;
l Investitionsplanung für die Region, dies auf der Grundlage von Kriterien und geordnet nach Prioritäten;
l Begutachtung zu Handen der Region im Falle einer Beteiligung des regionalen Investitionsfonds.
Moratorium aufheben?
Bekanntlich hat der Staatsrat mit einem Beschluss von anfangs Oktober 2004 die Voraussetzungen geschaffen, dass das vom seco verhängte Moratorium für IHG-Darlehen an Seilbahnunternehmen aufgehoben werden kann. Wie Oberamtmann Ropraz an der Pressekonferenz vor der Unterzeichnung der Konvention sagte, könnte das Moratorium für die Nutzung des regionalen Investitionsfonds mit der Einsetzung des Regionalrates ebenfalls aufgehoben werden. Es verstehe sich aber von selbst, dass allfällige Finanzierungsgesuche an den regionalen Investitionsfonds auch in Zukunft Gegenstand eines Beschlusses der Delegiertenversammlung der Region bleiben müssten.