Untertitel: Info-Anlass für Ausländer in Murten
Autor: Von PATRICK HIRSCHI
Zufrieden mit Beteiligung
Beim anschliessenden Apero im Rathauskeller zeigt sich Christiane Feldmann zufrieden mit dem Anlass. Es seien rund 400 Einladungen verschickt worden. Sie habe mit einer Beteiligung von unter zehn Prozent gerechnet. Insbesondere habe sie ein reges Interesse bei den Zuhörern festgestellt, fährt die Stadtpräsidentin fort. «Vor allem bei den Integrierten», präzisiert sie.
Interesse und Skepsis
Einen positiven Eindruck hat auch eine Frau aus Deutschland, die dem Anlass beigewohnt hat. Sie lebe schon seit 1980 in Murten und arbeite als Stadtführerin. Mit Stadt und Leuten sei sie daher schon recht vertraut. «Jetzt habe ich auch die politischen Parteien kennen gelernt», freut sie sich im Gespräch mit den FN. «Ich finde es positiv, dass wir nun auch wählen dürfen. Wir bezahlen ja auch Steuern», lautet ihr Fazit.
Ein Mann aus Mazedonien ist noch nicht überzeugt, ob er zukünftig vom Stimm- und Wahlrecht profitieren will. Politiker würden ja meistens viel versprechen und wenig halten, sagt er skeptisch. Und weil er Schicht arbeite, sei es für ihn auch schwierig, für ein Amt zu kandidieren oder bei einer Partei mitzumachen.
Und eines seiner vorrangigen Probleme bleibe wohl auch weiterhin bestehen, fügt er hinzu. Obwohl er bereits seit 1987 in der Schweiz lebe, müsse er sich jedes Jahr mit zeitraubenden Visa-Formalitäten herumschlagen, wenn er nach Hause in den Balkan will. «Daran wird das Stimmrecht nichts ändern; und auch nicht die erweiterte Personenfreizügigkeit», stellt er fest.