Acht Gemeinderäte der Gemeinden Haut-Vully und Bas-Vully stellten sich zur Wahl in den neunköpfigen Gemeinderat der fusionierten Gemein- de Mont-Vully. Fünf Sitze stehen dem grösseren Fusionspartner Bas-Vully zu. Haut-Vully kann vier Sitze besetzen. Alle acht offiziellen Kandidaten wurden gewählt. Andrea Kämpfer, deren Kandidatur als einzige Nicht-Gemeinderätin erst nach der offiziellen Meldefrist eingegangen war, verpasste das absolute Mehr um 20 Stimmen. Schafft sie das erforderliche Quorum am 29. November, so wäre der Gemeinderat von Mont-Vully vollständig besetzt.
Grosses Vertrauen
«Die Gemeinderäte von Bas-Vully haben alle über 90 Prozent der Stimmen erreicht», freut sich Pierre-André Burnier, Syndic von Bas-Vully. Dass er selber das schlechteste Resultat aller Bas-Vully-Kandidaten erreichte, beunruhigt ihn wenig: «In meinen zehn Jahren als Gemeinderat musste ich einige schwierige Entscheide fällen.» Deshalb sei das Resultat nicht überraschend. Zudem seien die Unterschiede zwischen den Kandidaten gering. Burnier streicht das Vertrauen der Bevölkerung heraus: «In der ganzen Legislatur hat der Gemeinderat keine Abstimmung verloren. Nun haben wir gute Resultate erzielt.» Dieses Vertrauen freue ihn und sei sehr wichtig für die kommende Legislatur. Schliesslich sei die Umsetzung der Fusion das wichtigste Projekt, das mit der Harmonisierung zahlreicher Reglemente und Strukturen noch viel Arbeit biete.
Yves Gaillet, Vize-Sydic von Haut-Vully und neu gewählter Gemeinderat von Mont-Vully, freut sich ebenfalls: «Dass alle drei offiziellen Kandidaten aus Haut-Vully gewählt worden sind, ist sehr positiv.» Gaillet freut sich auch, dass Andrea Kämpfer viele Stimmen erreichte, obwohl sie spät angemeldet wurde. «Tritt sie im zweiten Wahlgang an, dürfte sie es schaffen», so Gaillet.
Wenig Interesse
Ein Wermutstropfen ist die tiefe Stimmbeteiligung in Bas-Vully von rund 36 Prozent. «Klar standen bei uns fünf Kandidaten für fünf Sitze zur Auswahl», räumt Pierre-André Burnier ein. Die tiefe Beteiligung zeige aber auch ein Desinteresse für kommunale Vorlagen. Das sei zwar bedauerlich, aber kein neues Phänomen.
Vorsitz noch unklar
Wer der neuen Gemeinde vorsteht, ist im Moment noch ebenso unklar wie die Verteilung der Dikasterien. «Der neue Gemeinderat wird sich noch im alten Jahr zu einer ersten Sitzung treffen», erklärt der neu gewählte Gemeinderat André Kaltenrieder. An dieser konstituierenden Sitzung dürften die Gemeinderäte in der Reihenfolge ihrer Amtszeit ihre Wünsche anmelden.
Pierre-André Burnier freut sich, dass acht Gemeinderäte der heutigen Gemeinden bereits im ersten Wahlgang gewählt wurden. «So können wir bereits frühzeitig die Arbeit für die neue Gemeinde aufgleisen.» Und Guy Petter ergänzt: «Nachdem die beiden Gemeinderäte von Haut-Vully und Bas-Vully zusammen die Fusionsvereinbarung erarbeitet haben, ist eine gute Zusammenarbeit vorgespurt.»
«Das Vertrauen der Bevölkerung ist sehr wichtig für die nächste Legislatur.»
Pierre-André Burnier
Ammann von Bas-Vully, neuer Gemeinderat von Mont-Vully
«Nachdem wir schon die Fusion zusammen ausgearbeitet haben, ist die gute Zusammenarbeit vorgespurt.»
Guy Petter
neuer Gemeinderat von Mont-Vully
Resultate
Ein Sitz im neuen Gemeinderat offen
Folgende Kandidaten vertreten Bas-Vully im neuen Gemeinderat: Anne-Claude Javet (543 Stimmen), André Kaltenrieder (534), Michel Droz (520) David Laurent Noyer (514) und Pierre André Burnier (510); Haut-Vully: Yves Gaillet (SVP, 279 Stimmen). François Petter (FDP, 277) und Guy Petter (FDP, 272). Die inoffizielle Kandidatin Andrea Kämpfer erzielte 202 Stimmen und verpasste das absolute Mehr damit um rund 20 Stimmen. Der zweite Wahlgang findet am 29. November statt.sos