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Auf der Jagd nach dem Double

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Erinnern Sie sich an den letzten Freiburger Fussball, der den Meisterpokal in die Höhe stemmen konnte? Es war Massimo Colombo aus Villars-sur-Glâne, im Jahr 2012. Der ehemalige Goalie des FC Basel ist nun von Michel Aebischer abgelöst worden. Der 21-jährige Heitenrieder hat mit den Young Boys die Super Legaue dominiert und den Bernern den ersten Meistertitel seit 32 Jahren beschert.

Mehr als 20 000 YB-Fans waren am Pfingstsonntag auf den Bundesplatz in Bern gekommen, um ihre Helden zu feiern. «Jeder Spieler wurde einzeln auf die Bühne gebeten», gerät Aebischer noch Tage danach ins Schwärmen. «Da oben zu stehen, vor all den Fans, die jubelten und meinen Namen riefen, und im Publikum meine Familie zu sehen, das war ein sehr emotionaler Moment. Dann die Fahrt mit der Mannschaft auf dem offenen Truck durch die Stadt zum Stadion, die coole Party im Stade de Suisse; es war unbeschreiblich. Bis morgens um halb fünf haben wir gefeiert.»

Raus aus dem Partymodus

Seit dem Spiel gegen Luzern, als YB Ende April mit einem 2:1-Sieg seinen Meistertitel perfekt machte, herrscht in Bern Feierlaune, eine meisterliche Party jagt die nächste. Am Sonntag soll die dritte Freinacht innert kurzer Zeit folgen. Mit einem Sieg im Cupfinal gegen den FC Zürich könnte YB seine grandiose Saison veredeln. Das Double Meisterschaft/Cup konnten die Gelb-Schwarzen letztmals vor 60 Jahren gewinnen.

Doch kann das Team rechtzeitig den Partymodus hinter sich lassen und für den Final die nötige Spannung aufbauen? Aebischer ist zuversichtlich, dass dies gelingt. «Wir können feiern, haben dies auch ausgiebig getan. Wir wissen aber auch, wann es wieder ernst gilt und jeder Vollgas geben muss.» Am Pfingstmontag hatte die Mannschaft frei, um sich von der Meisterfeier zu erholen. Am Dienstag begannen die Vorbereitungen auf den Cupfinal. «Wir sind wieder mit beiden Füssen auf dem Boden. Die Trainings diese Woche waren eigentlich so wie immer. Alle waren seriös, engagiert und konzentriert bei der Arbeit. Wir wollen diesen Titel unbedingt.»

Bayern als Mahnmal

Gegen den FC Zürich steigen die Young Boys als Favorit ins Finale, zumal das Spiel im eigenen Stadion, auf Kunstrasen, ausgetragen wird. Der Meister hat in dieser Saison drei der vier Begegnungen gegen die Zürcher gewonnen, einmal endete das Duell unentschieden. In Bern zweifelt eigentlich niemand an einem weiteren Erfolg von YB. Doch genau das könnte zum Stolperstein werden.

Der deutsche Meister Bayern München war am letzten Sonntag im Pokalfinal gegen Frankfurt auch haushoher Favorit – und erlebte ein böses Erwachen. Selbiges will YB unbedingt verhindern, Michel Aebischer weiss auch, wie. «Wenn wir unser Spiel durchziehen, konzentriert auftreten und im Angriff mit viel Tempo kommen, sind wir momentan das beste Team der Schweiz. Wir müssen keinen Gegner fürchten», gibt sich der Sensler zuversichtlich.

Ein Blick in die Statistik zeigt, woher sein Optimismus rührt: Die angriffsstarken Berner haben in dieser Saison mit ihrem offensiven 4-4-2-Spielsystem die Gegner jeweils in deren Hälfte eingeschnürt und in 35 Partien 82 Tore erzielt.

Abschiedsgeschenk für Hütter

Durch den Gewinn des Meistertitels ist bei YB allerdings in den letzten Wochen einiges in Bewegung geraten. Mehr als die halbe Stammelf liebäugelt mit einem Transfer ins Ausland – so wie ihn Trainer Adi Hütter bereits vollzogen hat. Der Baumeister des Berner Höhenflugs wechselt in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt.

Für das Berner Team stellt der Abgang seines Meistertrainers zwar keine Überraschung dar, eine kleine Hiobsbotschaft ist es dennoch. Und es stellt sich die Frage, wie sie sich so kurz vor dem Cupfinal auf die Stimmung der Mannschaft auswirkt. «Als uns der Trainer in der Garderobe mitgeteilt hat, dass er YB verlässt, war es für mich keine spezielle Überraschung», sagt Michel Aebischer. «Wenn ein Trainer so erfolgreich ist, wird er automatisch bei grösseren Vereinen zum Thema. Es entspricht einer gewissen Logik, dass Hütter geht. Von Enttäuschung oder Resignation ist deswegen im Team aber nichts zu spüren. Im Gegenteil: Wir wollen unserem Coach zum Abschied das Double schenken.»

YB im Umbruch

Ob auch Aebischer auf dem Rasen seinen Teil dazu beitragen kann oder ob er beim grossen Saisonfinale auf der Bank Platz nehmen muss, erfährt er heute, wenn der Trainer die Mannschaftsaufstellung bekannt gibt. So oder so geht für den Heitenrieder morgen eine ereignisreiche und lange Saison zu Ende. Nicht immer ging es dabei für den 21-Jährigen aufwärts. Kurz nach seinem vielversprechenden Saisonstart verlor er seinen Platz in der Stammformation wieder. Aber Aebischer kam zurück, immer wieder, und entwickelte sich zu einem zuverlässigen Entlastungsspieler im zentralen Mittelfeld. Insgesamt brachte er es in seiner ersten Profisaison auf 19 Ligaeinsätze und 900 Spielminuten. «Mit meiner Rolle als Ergänzungsspieler komme ich gut zurecht,», sagt der Mittelfeldspieler. «Jeder bei uns hat die Qualität, in der Startelf zu stehen. Und jeder hat seinen Teil zum Erfolg beigetragen, aber natürlich würde ich gerne mehr spielen.»

Eine Möglichkeit, mehr Spielpraxis zu erhalten, wäre für Aebischer eine Ausleihe an einen kleineren Verein. «Das wäre eine Option, ist aber momentan nicht geplant. Mein Ziel ist es, mich bei YB durchzusetzen.» Gegen welche Mitspieler sich Aebischer nächste Saison im zentralen Mittelfeld durchsetzen muss, ist grösstenteils noch unklar. Es kündigen sich einige Wechsel an, haben die starken Leistungen der YB-Akteure doch Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen geweckt. Der Abgang von Leonardo Bertone ins Ausland ist bereits Tatsache, auch die beiden zentralen Mittelfeldspieler Djibril Sow und Sékou Sanogo werden von grösseren Klubs umworben.

Aebischers Zuversicht

Der BSC Young Boys betont immer wieder, wie hoch er den spielstarken Aebischer schätzt und dass er mit ihm die Zukunft plant. «Die Vorbereitung werde ich jedenfalls bei YB machen. Da wir nächste Saison europäisch dabei sind und viele Pflichtspiele auch unter der Woche zu absolvieren müssen, werde ich sicherlich zu Einsatzzeit kommen», sagt der selbstbewusste, aber niemals überhebliche Aebischer. «Ich muss auch nächste Saison versuchen, mich im Training zu zeigen und mich so für die Startelf aufzudrängen.“

Vorerst widmet der 21-Jährige seine Konzentration aber voll und ganz dem morgigen Cupfinal. Zum ersten Mal seit 2009 stehen die Young Boys wieder im Endspiel. Sechsmal konnten sie bisher den K.o.-Wettbewerb gewinnen, zuletzt 1987 mit einem 4:2-Sieg gegen Servette. Michel Aebischer war damals noch gar nicht geboren.

«Wir wollen unserem Trainer zum Abschied das Double schenken.»

Michel Aebischer

YB-Spieler aus Heitenried

«Wir sind wieder mit beiden Füssen auf dem Boden.»

Michel Aebischer

YB-Spieler aus Heitenried

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