Für den SC Düdingen fiel am Samstag in Colombier der Startschuss in die neue Saison, die zugleich auch einen Neuanfang für die junge und neu formierte Mannschaft des Sensler Traditionsklubs einleitete. Das Team konnte im ersten Spiel der 2. Liga interregional überzeugen und beim 2:2-Unentschieden beim FC Colombier zweimal einen Rückstand wettmachen. In der zweiten Halbzeit hatte der SCD mehrere Möglichkeiten, um in Führung zu gehen.
Düdingens Startschwierigkeiten
Es war ein erster Härtetest für Düdingen, denn mit Colombier stand ein gestandener Gegner auf dem Platz, der die letzte Saison im Tabellenmittelfeld abgeschlossen hatte. Die Sensler bekundeten in der Startphase ein wenig Mühe, ins Spiel zu finden. So waren es die Gastgeber, die bereits früh jubeln konnten: Stürmer Alain Meyer setze sich im Luftduell durch und köpfte eine Flanke zum 1:0 ein (9.). Noch bevor Düdingen darauf regieren konnte, folgte die nächste Schrecksekunde: Nur sieben Minuten nach dem Gegentreffer pfiff der Schiedsrichter einen Strafstoss für Colombier. Düdingens Goalie Kai Stampfli parierte aber den Elfmeter auf der Linie und hielt sein Team somit im Spiel. «Wäre der Penalty reingegangen, dann hätte das Spiel womöglich einen ganz anderen Verlauf genommen», stellte Düdingens Trainer Rolf Rotzetter nach dem Spiel erleichtert fest.
So aber wurden die Gäste wachgerüttelt und fanden ihren Spielfluss. Mit hohem Pressing setzten sie den Gegner unter Druck. Colombiers Abwehr war immer wieder unsicher und fehlerhaft, was die Sensler Offensive auszunutzen wusste und sich immer mehr an das gegnerische Tor herantastete. Das konstante Pressing zahlte sich in der 31. Minute aus: Robin Gachoud leitete im Strafraum eine Flanke mit einem schönen Fallrückzieher an Stürmerkollege Benjamin Nefic weiter, der den Ball mit einer Volleyabnahme direkt zum sehenswerten Ausgleich ins Netz hämmerte.
Gute Moral
Ein weiteres Tor wäre für den SC Düdingen nicht unverdient gewesen. Nach dem Seitenwechsel war er die klar bessere Mannschaft, dominierte das Geschehen mit seinem hohen Spieltempo und drückte den Gegner teilweise in die eigene Platzhälfte. Zudem zeigte sich der Absteiger sehr zweikampfstark und hartnäckig, was die Neuenburger zeitweise zum Verzweifeln brachte. Dennoch musste Düdingen entgegen dem Spielverlauf einen erneuten Rückstand hinnehmen: Ein schnell ausgeführter Freistoss erwischte die Düdinger Abwehr eiskalt und führte zum 2:1.
Die junge Düdinger Equipe liess sich durch den erneuten Rückstand nicht beirren und suchte den Ausgleich. Ihre Hartnäckigkeit wurde eine Viertelstunde vor Schluss belohnt: Gachoud verwandelte gegen Maxime Brenet, der letzte Saison bei Birchhölzli-Team zwischen den Pfosten gestanden war, einen Strafstoss souverän zum verdienten 2:2. In der Schlussphase setzte sich der Gast regelrecht in der gegnerischen Platzhälfte fest und erspielte sich mehrere Torchancen; im Abschluss fehlte allerdings noch die letzte Konsequenz. So blieb es für Düdingen beim Saisonstart bei einem Punktgewinn.
«Es wäre mehr dringelegen»
«Meine Mannschaft hat eine ansprechende Leistung geliefert», analysierte Trainer Rotzetter nach dem Spiel. Nach dem 2:1 habe man sich nicht entmutigen lassen und munter weitergespielt. «In der zweiten Halbzeit wäre mehr dringelegen, aber wir haben einen ersten Punkt auswärts geholt, und damit bin ich zufrieden. Wir müssen weiterhin hart arbeiten. Das Team ist jung und hat einen guten Spirit, das stimmt mich zuversichtlich», sagte Rotzetter, dem der Einstand als neuer Trainer gelungen ist. Die talentierte Mannschaft um Captain und Leader Frédéric Piller hinterliess in der Tat einen soliden Eindruck, und die Anhänger des SCD dürfen sich auf eine spannende und unterhaltsame Saison freuen.
Telegramm
Colombier – Düdingen 2:2 (1:1)
Stade Chèzard, Colombier. – 200 Zuschauer. – SR: P. Zrinko. Tore: 9. Meyer 1:0. 31. Nefic 1:1. 55. Meyer 2:1. 67. Gachoud 2:2 (Foulpenalty).
FC Colombier: Brenet; Calani, Pitton, Frossard, Markovic (94. Blattner); Zybach (81. Machado), Vuille, Obova; Texeira, Meyer, Nicati (68. Balestrieri).
SC Düdingen: Stampfli; Bürgy, Vonlanthen, Brunisholz, Schwarz; Bächler (83. Nadig), Catillaz (87. Baumeler), Piller, Ortelli; Nefic, Gachoud (86. Ragonesi).
