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Ein Höhenflug und ein Absturz

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Neunzehn Runden lang war der FC Plaffeien die grosse Überraschung der 2. Liga, kämpfte zusammen mit Piamont an der Tabellenspitze um den Aufstieg. Mitte Mai fand der Höhenflug ein unerwartetes und abruptes Ende: In ihrem 20. Meisterschaftsspiel wurden die Sensler ausgerechnet vom abgeschlagenen Schlusslicht Murten ausgebremst, durch die 0:3-Niederlage verloren sie den Anschluss an Piamont. «Wir hatten den Match im Griff und verloren dennoch. Das war ein herber Schlag», blickt Trainer Joël Durret zurück. «Uns war klar, dass es nun sehr schwer werden würde, die vier Punkte Rückstand auf das starke Piamont aufzuholen. Das hat auf die Moral geschlagen, die Spieler verloren ihre Motivation, auf dem Platz liessen wir fortan Kampfbereitschaft und Spritzigkeit vermissen.»

Plaffeiens unsanfte Landung

Ungeachtet des verpassten Aufstiegs und trotz der gegen Ende enttäuschenden Darbietungen zieht Joël Durret eine positive Saisonbilanz. «Die letzten drei, vier Wochen waren nicht so toll, aber insgesamt dürfen wir mit dem Erreichten zufrieden sein.»

Denn ursprünglich war Plaffeien mit dem Ziel in die Meisterschaft gestartet, einen Platz unter den Top 6 zu erreichen. Die Saison war eigentlich als Vorbereitungsjahr gedacht, um unter dem neuen Trainer eine neue schlagkräftige Mannschaft zu formen und dann im nächsten Jahr richtig anzugreifen. Doch die Sensler überzeugten mit ihrem Offensivfussball, standen zur Winterpause auf dem zweiten Platz, nur einem Punkt hinter dem Leader Piamont. Angesichts der guten Platzierung schraubte der Verein für die Rückrunde seine Ambitionen in die Höhe, strebte fortan die Promotion in die 2. Liga interregional an.

Anders als die meisten Clubs, die ihre Ziele möglichst vorsichtig formulierten, um ihr Team ja nicht unter Druck zu setzen, bekannte sich Plaffeien offen zu seinen Aufstiegsambitionen. «Es war das erste Mal überhaupt in 20 Jahren 2.-Liga-Zugehörigkeit, dass man beim FC Plaffeien vom Aufstieg gesprochen hat», erinnert sich Durret. «Ich habe bewusst dem Team etwas Druck aufgesetzt, denn die Spieler können an solchen Erfahrungen wachsen.»

Dass es nicht zum Aufstieg gereicht habe, liege nicht daran, dass das Team am Druck zerbrochen sei oder dergleichen. «In den wichtigen Momenten haben uns ein, zwei erfahrene Spieler gefehlt. Spieler, die das Team zusammenhalten, wenn es nicht läuft, die Impulse geben und eine Partie auch mal im Alleingang entscheiden können.»

Komplizierte Spielersuche

Solche Spieler würde Durret gerne für nächste Saison engagieren. Doch schon heute zeichnet sich ab, dass es für die Sensler erneut schwierig wird, gute Fussballer zu holen. «Die wenigsten haben Lust, den weiten Weg nach Plaffeien auf sich zu nehmen, um dann bei uns nichts zu verdienen», seufzt der Trainer. In den vergangenen Jahren sei es dank der Konstanz im Kader immer irgendwie gegangen. «Sollten aber eines Tages zwei, drei Leistungsträger wie Yves Käser oder Philippe Messerli aufhören, dann haben wir ein Problem.»

Wie kompliziert die Spielersuche für den Club im Senseoberland ist, hat sich in der letzten Winterpause einmal mehr gezeigt. «Wir hatten einige Spieler bei uns im Probetraining. Doch die sind dann lieber zum FC Corminboeuf in die 3. Liga gegangen, weil sie dort 700 Franken bekommen haben», bedauert Durret.

Stand heute sind beim FC  Plaffeien im Hinblick auf nächste Saison zwei Abgänge und drei Zuzüge bekannt. Mit Fabrice Mast wechselt ein langjähriger und verdienstvoller Spieler zum FC Plasselb. «Ob es uns nächste Saison wieder gelingt, vorne mitzuspielen, ist schwer zu sagen», blickt Joël Durret voraus. «Das wird sehr von der Ligakonstellation abhängen: Sollten mit Ueberstorf und La Tour/Le Pâquier zwei Freiburger aus der 2. Liga inter absteigen und Schönberg und Châtel-St-Denis aus der 3. Liga aufsteigen, dann würde die Meisterschaft deutlich stärker. In diesem Fall müssten wir primär schauen, dass wir irgendwie punkten können».

Umbruch in Kerzers

Nach drei «Podestplätzen» in den letzten drei Saisons waren die Erwartungen in Kerzers gross. Von einem Aufstieg sprach offiziell zwar niemand, aber zumindest in den Top 3 wollte man mitspielen. Das Ziel haben die Seeländer verfehlt – eine Schwächephase zu Beginn der Rückrunde mit bloss vier Punkten aus sechs Spielen knickte alle Ambitionen. Auch mit dem angestrebten Cup-Sieg klappte es nicht – das Team von Marc Flühmann verlor im Halbfinal gegen Piamont. «Unsere gesteckten Ziele haben wir verpasst», zieht der Trainer nüchtern Bilanz. «Angesichts der Tatsache, dass wir zeitweise zehn, elf Absenzen zu beklagen hatten, müssen wir mit unserem Abschneiden aber zufrieden sein.» Die regelmässigen Ausfälle hätten ihn gezwungen, seine Mannschaft immer wieder umzustellen. «So war es schwierig, Konstanz ins Team zu bringen», sagt Flühmann.

Abhaken und nach vorne schauen, lautet nun die Devise beim FC Kerzers. Denn dem Verein steht im Sommer ein Umbruch bevor. Schon heute ist klar, dass sieben Spieler von dannen ziehen werden, darunter Teamstützen wie Luca Comba, Marc und Vincent Kaltenrieder, Yannick Gruber oder Dominik Moser. Die Abgänge wiegen vor allem in der Defensive schwer, wo Flühmann gleich drei seiner vier Abwehrrecken verliert. «Unser Ziel ist es, mit jungen Spielern einen Neuaufbau zu machen. Ich freue mich, diese grosse Herausforderung anzunehmen», sagt Flühmann, der nächste Saison seine fünfte Spielzeit als Trainer des FCK in Angriff nimmt. «Wir werden ein Gemisch von einigen älteren und sehr vielen jungen Spielern im Team haben. Es wird neue Führungsspieler brauchen, allerdings müssen die Jungen erst in diese Rolle hineinwachsen.»

Angesichts des bevorstehenden Generationenwechsels müsse man in Kerzers die Erwartungshaltung etwas zurückschrauben, sagt Flühmann. «Das Ziel wird es sein, sich im Mittelfeld der Tabelle zu etablieren.»

Murtens Negativrekord

Grosser Verlierer der 2.-Liga-Saison 2018/19 ist zweifellos der FC Murten. Seit die höchste Freiburger Regionalliga im Jahr 2013 auf 14 Teams aufgestockt worden ist, ist noch nie eine Equipe mit so wenig Punkten abgestiegen – unabhängig vom Resultat von heute Abend.

Ganz überraschend kommt Murtens Scheitern nicht. Auf diese Saison hin hat der Verein seine Equipe einschneidend verjüngt und so seine neue Philosophie, auf junge Spieler aus der Region zu setzen, umgesetzt. Daran will der Club auch künftig festhalten, betont Co-Präsident Roger Le­pore. «Es ist uns noch nicht ganz gelungen, zu einer grossen Familie zusammenzuwachsen. Viele Jahre lang wurde in Murten kein Wert auf Lokalkolorit gelegt, dafür büssen wir jetzt. Es braucht Zeit, bis wir wieder eine Vereinsidentifikation geschaffen haben.»

Mangelnde Clubidentifikation

Um bei den Jungen wieder mehr Verbundenheit mit dem FC Murten zu erreichen, beendet der Verein seine Zusammenarbeit mit dem Team See-Lac, in dem auf Stufe A, B und C die besten Junioren der Seelandregion zusammengeschlossen sind. «Wir haben die Erfahrung gemacht, dass, wenn die Junioren länger beim Team See-Lac spielen, sie die Beziehung zu ihrem Stammverein verlieren. Das ist für uns fatal, denn wir sind darauf angewiesen, dass unsere Junioren zu uns zurückkehren. Wir brauchen sie für unsere Mannschaften.»

Der nach einem Abstieg häufig stattfindende Spielerexodus bleibt dem FC Murten (vorerst) erspart. Mit Goalie Michael Aeberhard, Loris Pignone, Nordyn Jaggi und Fabio Quagliariello haben bereits einige langjährige Teamstützen ihren Verbleib zugesichert. «Bis jetzt haben wir erst einen offiziellen Abgang, jenen von Shanael Ciarmoli», sagt Lepore. 17 Spieler, vor allem Junge, stünden bereits im Kader für nächste Saison. «Mit fünf, sechs bisherigen etablierten Spielern stehen wir in Diskussionen. Einige wollen es in der 2. Liga interregional versuchen.» Zu ihnen gehört auch Senol Sulkoski, mit sieben erzielten Toren Murtens bester Skorer.

In seinem Bestreben, Konstanz ins Team zu bringen und eine Vereinskultur aufzubauen, hat der FC  Murten auf einen Trainerwechsel verzichtet. Der ehemalige Serie-A-Profi Salvatore Vicari wird das Team auch in der 3. Liga coachen. «Der direkte Wiederaufstieg ist nicht unser oberstes Ziel», sagt Lepore. «Wenn es klappt, sagen wir nicht nein. Aber in erster Linie wollen wir etwas Solides aufbauen und dann später gestärkt und gefestigt wieder angreifen.»

2. Liga. Die letzte Runde. Heute (20.00): Belfaux – Murten. Plaffeien – La Roche. Kerzers – Haute-Gruyère. Richemond – Avenches. Sarine-Ouest – Siviriez. Piamont – Saint-Aubin. Ursy – Gumefens.

Rangliste (alle 25 Spiele): 1. Piamont 53. 2. Sarine-Ouest 48. 3. Gumefens/Sorens 46. 4. Haute-Gruyère 44. 5. Plaffeien 43. 6. Ursy 40. 7. Kerzers 40. 8. Saint-Aubin/Vallon 39. 9. Siviriez 35. 10. La Roche/Pont-la-Ville 28. 11. Richemond 28. 12. Belfaux 26. 13. Avenches 15. 14. Murten 7.

«Es war das erste Mal in 20 Jahren 2. Liga, dass man beim FC Plaffeien vom Aufstieg gesprochen hat.»

Joël Durret

Trainer FC Plaffeien

«Es wird neue Führungsspieler brauchen, allerdings müssen die Jungen erst in diese Rolle hineinwachsen.»

Marc Flühmann

Trainer FC Kerzers

«Viele Jahre wurde in Murten kein Wert auf Lokalkolorit gelegt, dafür büssen wir jetzt.»

Roger Lepore

Co-Präsident FC Murten

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