Nach Spielende zeigte sich der Ueberstorfer Coach Daniel Spicher entspannt und hochzufrieden. «Als Trainer freut man sich, wenn die Spieler heiss aus der Kabine kommen», so Spichers Kommentar zu den beeindruckenden zehn Minuten seines Teams nach dem Seitenwechsel. Tatsächlich war diese Phase entscheidend dafür, dass der Sensler Coach die zweite Spielhälfte gelassen mitverfolgen konnte.
Vorne Top, hinten Flop
Zu Beginn des Fussballabends im Stade Communal in Avenches hingegen wurden die Nerven beider Trainer noch arg strapaziert. Das Geschehen auf dem Rasen glich dem Gelände rundherum, auf dem viele Um- und Neubauarbeiten stattfinden: Man bekam zwei Teams zu sehen, die ihre offensiven Muskeln spielen liessen, während die Defensivreihen eher dem Status «under construction» zuzuordnen waren.
So entwickelte sich vorerst eine Partie, die den Zuschauern deutlich mehr Freude machte als den Coaches. Früh waren die Gäste durch ihren Kapitän Kevin Portmann in Führung gegangen, er veredelte einen Superpass von Luca Hagi mit einem herrlichen Lob über Avenches-Keeper Roman Krieger hinweg (7. Minute). Nach je einer Grosschance klingelte es dann auch in Gael Aebischers Kasten (11.).
Matchwinner Portmann
Kurz darauf hätte Avenches durch Liga-Topskorer Ilirjan Mehmetaj beinahe noch nachgelegt, doch der Pfosten rettete den Gästen das Unentschieden. Nach diesem Schockmoment und einer lautstarken Unmutsäusserung ihres Trainers gewann die viel gerühmte Ueberstorfer Defensive an Sicherheit und liess nicht mehr viel zu. Vorne spielten die Sensler nun mit überforderten Gegnern Katz und Maus, alleine der glücklose Mathias Schneuwly vergab aber fünf Grosschancen.
Besser machten es erneut Portmann (36.) und kurz nach dem Pausentee Joel Jungo (47.). Nachdem Portmann in der 55. Minute vom Punkt aus mit seinem dritten Tor auf 4:1 gestellt hatte, schien dem FC Avenches endgültig der Zahn gezogen. Tatsächlich erspielten sich die Waadtländer bis Abpfiff bloss noch drei erwähnenswerte Torchancen, wovon sie eine durch Mehmetaj nutzten (85.). In der Folge kam aus Gästesicht etwas «unnötige Hektik» (Spicher) auf, inklusive eines Platzverweises für Torschütze Jungo. Das Ganze blieb aber ohne Auswirkung auf das Resultat, so dass der FC Ueberstorf nächsten Donnerstag in Kerzers mit Zuversicht ins Deutschfreiburger Derby steigen kann.
Telegramm
Avenches – Ueberstorf 2:4 (1:2)
Stade Communal. 80 Zuschauer. –
SR: Philippe Clerc.
Tore: 7. Portmann 0:1; 11. Vorlet 1:1; 36. Portmann 1:2; 47. J. Jungo 1:3; 55. Portmann 1:4 (Pen.); 84. Mehmetaj 2:4.
FC Avenches: Krieger; Lewandrowksi, Atashi (46. Corthésy), Vorlet, Bigler (62. Cucinotta); Rossier (67. Sadikaj), Villommet, Furtado, Monney; Osmanaj, Mehmetaj.
FC Ueberstorf: Aebischer; Sauterel, Clément, P. Spicher, Hagi; Boillat (69. S. Jungo), Waeber, Burla (63. Schumacher), J. Jungo; Schneuwly (75. Schorro), Portmann.
Bemerkungen: 90. Platzverweis J. Jungo.