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Vier Brüder für ein Halleluja

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Der älteste ist der Spielertrainer, der zweitälteste wirkt als Taktgeber im Mittelfeld, der dritte ist der Topskorer des Teams und der jüngste trägt das Goalieleibchen – die Brüder Valon (31), Shqiprim (29), Ahmet (27) und Blerton Sefa (25) sind zweifellos eine Ausnahmeerscheinung. Vier Brüder, die wie sie beim FC  Schönberg in derselben Fussballmannschaft spielen, das dürfte selbst schweizweit nicht allzu häufig anzutreffen sein. Wer die vier auf dem Platz in Aktion sieht, ist froh, dass sie Trikots mit unterschiedlichen Rückennummern tragen. Ohne diese wären die Sefas kaum auseinanderzuhalten – sie gleichen sich wie ein Fussball dem anderen.

Brüderliche Dispute

Wenn auch nicht gross vom Aussehen, so zumindest vom Auftreten her unterscheidet sich einer von den drei anderen. Valon Sefa ist derjenige, der auf dem Fussballplatz am meisten gestikuliert und artikuliert. Er ist Trainer des 3.-Liga-Teams, das heute Abend den oberklassigen FC Piamont im Freiburger Cupfinal herausfordert (20 Uhr, Lentigny).

Als Coach des FC Schönberg ist Valon Sefa der Chef des Teams – und damit auch der Boss seiner drei Brüder. Eine Konstellation, die durchaus ab und an zu Schwierigkeiten führt. «Ausserhalb des Fussballs bin ich ein guter Kollege der Spieler, sie sind alle meine Freunde und ein wichtiger Teil meines Lebens», sagt Valon Sefa. «Sobald wir aber die Fussballschuhe anhaben, kenne ich niemanden mehr.» Privat sei er lustig und locker, auf dem Platz hingegen streng, unnachgiebig und laut. «Es kommt durchaus vor, dass ich Spieler anschnauze, auch meine Brüder. Wenn sie mir dann zurückgeben, ist das heikel. Wie sollen mich die anderen im Team als Trainer respektieren, wenn es meine Brüder nicht tun?»

Inzwischen haben die vier einen guten Weg gefunden, um brüderliche Dispute zumindest auf dem Rasen zu vermeiden. «Und wenn es doch einmal vorkommt, dass sich Valon und einer von uns streiten, dann geht jeweils ein anderer von uns dazwischen und erinnert die beiden daran, wer der Trainer ist und das Sagen hat», erklärt Ahmet.

Ein Traum

Aufgewachsen sind die Sefas im Kosovo, 1999 zog die Familie in die Schweiz und liess sich in Corminboeuf nieder. «Erst als wir in die Schweiz kamen, haben wir richtig mit Fussball angefangen», erzählt Valon, der heute an der OS in Romont unterrichtet. «Wir hatten zwar auch schon im Kosovo gespielt, aber nicht in einem Club, und wir kannten auch die Regeln nicht.» Das Spiel mit dem Ball rückte für die vier Jungs schnell ins Zentrum ihres Lebens. «Wir liebten Fussball, haben nie etwas anderes gemacht. Weder spielten wir Basketball noch fuhren wir Ski, dazu hatten wir gar nicht die finanziellen Möglichkeiten.» Fussball sei für ihn und seine Brüder am einfachsten zugänglich gewesen, sagt Valon. «Du nimmst einen Ball, gehst raus und spielst.»

Im Juniorenalter spielten Valon und seine drei Brüder Shqiprim, Ahmet und Blerton, die heute gemeinsam ein Elektrogeschäft betreiben, für den FC  Corminboeuf. Danach zogen sie in unterschiedliche Richtungen davon. Gelegentlich kreuzten sich ihre Wege, mehr als zwei Brüder fanden aber nie in einer Mannschaft zusammen. «Dass wir jetzt alle im gleichen Team spielen, ist ein Traum», sagt Ahmet Sefa.

Wohltuende Ausnahme

Einem Traum ähnlich verläuft zurzeit auch der sportliche Parcours des FC Schönberg. «Unser Verein ist der einzige Fussballclub der Stadt, bei dem es gut läuft», sagt Valon Sefa mit einem breiten Lächeln. Mit seiner Aussage umschreibt der Trainer die aktuelle Situation im Stadtfreiburger Fussball etwas überspitzt, aber durchaus treffend. Das einstige Aushängeschild FC Freiburg kam in dieser Saison auf keinen grünen Zweig und steigt erstmals in seiner Vereinsgeschichte in die 2.  Liga inter ab. Das zwischenzeitlich präsidentenlose Richemond steuerte in der 2. Liga unsicheren Zeiten entgegen. Nicht viel besser ergeht es derweil dem einst stolzen 1.-Liga-Verein FC Central, der in den Niederungen der 4. Liga verschwunden ist. Und Etoile-Sport droht aktuell gar der Abstieg in die 5.  Liga.

Der FC Schönberg sticht momentan aus dem Stadtfreiburger Quintett fast schon belebend hervor. Nicht nur steht das Team im Cupfinal, es führt auch die 3. Liga souverän an und gehört zu den heissesten Anwärtern auf den Aufstieg.

Erfolgreiches Projekt

Es ist noch nicht allzu lange her, da hatte Schönberg noch für negative Schlagzeilen gesorgt. Im Oktober 2007 war es bei der 4.-Liga-Partie in Wünnewil zu einer Massenschlägerei gekommen, nachdem mehrere Freiburger Spieler den Schiedsrichter tätlich angegriffen hatten, weil dieser in der 90. Minute einen Penalty gegen sie ausgesprochen hatte. Daraufhin zog der Verein seine Mannschaft zurück und kehrte erst zweieinhalb Jahre später wieder in den Freiburger Aktiven-Fussball zurück.

Seither hat sich beim FC Schönberg einiges zum Positiven gewandelt. Der aktuelle Höhenflug ist das Ergebnis der konsequenten Umsetzung eines Projekts, das Valon Sefa im Jahr 2014 initiiert hat. «Ich spielte seinerzeit beim FC  Central, verstand mich aber nicht mehr so gut mit den Verantwortlichen und wollte zu Schönberg wechseln. Dort sagte man mir, ich könne gerne kommen, aber nur als Spielertrainer. Also habe ich zugesagt und mir vorgenommen, etwas Nachhaltiges aufzubauen.» Anders als bei den Junioren sei der Verein bei den Aktiven nie erfolgreich gewesen. «Das wollte ich ändern. Ich wollte den Leuten zeigen, dass im Schönberg guter Fussball gespielt wird und dass das Quartier mit den vielen Ausländern besser ist als sein Ruf.»

Acht Spieler von Central, die alle einen Bezug zum Schönberg hatten, folgten Sefa zu seinem neuen Verein. «Ich habe dann noch ein paar Anrufe gemacht und weitere Ehemalige dazugeholt. Jedes Jahr kamen weitere Spieler von überall her zurück. Heute sind wir ein 24-köpfiges Team, von dem 22 schon einmal im Schönberg gelebt oder für den Verein gespielt haben.»

Geballte Offensivkraft

Im Kader tauchen zahlreiche bekannte Namen wie Ardit Bytyqi, Ermal Uka, Adnan Rexhaj oder Ahmet Sefa auf – alle ehemalige 1.-Liga-Spieler. Durim Seipi war bereits in der 2. Liga interregional engagiert, und Betim Islami, der in der Winterpause als Letzter zum Team gestossen ist, verfügt gar über Erfahrung in der Promotion League.

Wenn so viel geballte Erfahrung zusammenkommt, lassen kritische Stimmen nicht lange auf sich warten. Der FC Schönberg locke die Spieler mit viel Geld zu sich, bekommt Valon Sefa immer wieder zu hören. «Ja, wir haben einige Spieler im Team, deren Motor früher das Geld war. Aber bei Schönberg erhält heute kein Spieler einen Rappen. Sie sind alle hier, weil sie mit dem Verein aufsteigen wollen.»

Der Aufstieg muss allerdings noch warten. Zuerst bestreiten die Stadtfreiburger heute den Cupfinal gegen den 2.-Liga-Leader Piamont. Was auf dem Papier nach einer klaren Angelegenheit zugunsten des Oberklassigen aussieht, dürfte wohl nicht ganz so einseitig ausfallen. «Unsere Chancen stehen etwa bei 40:60», orakelt Valon Sefa. «Wenn wir mit der gleichen Leidenschaft und Einstellung spielen wie im Halbfinal gegen Châtel-St-Denis, dann wird selbst Piamont Mühe haben, uns zu schlagen.»

In der Meisterschaft hat Schönberg in 21 Partien beeindruckende 56 Punkte gewonnen und dabei 78 Tore erzielt. Das sind im Durchschnitt 3,7 Treffer pro Spiel – ein Wert, der auch Piamont aufhorchen lassen dürfte. «Wir haben viele Spieler, die in der Offensive Verantwortung übernehmen und viele Tore erzielen», beschreibt Valon Sefa die Stärke seines Teams. «Zugleich sind wir in der Defensive deutlich stärker als letzte Saison. Wir werden Piamont das Leben schwer machen.»

Anspielzeiten

Freiburger Cup-Finals

Männer: Schönberg (3.) – Piamont (2.) heute 20.00 (Lentigny). Frauen: Courgevaux (1.) – Sarine-Ouest (2. int) heute 20.00 (Düdingen). Junioren A: Düdingen – Schmitten Do. 19.00 (Düdingen). Junioren B: Düdingen – Team Greyerz Do. 16.30 (Düdingen). Junioren C: Team Freiburg Stadt – FootVeveye ATT Do. 14.30 (Düdingen). FRI-Talents: Stadt – Sense-Mitte Do. 12.45 (Düdingen).

«Wie sollen mich die anderen Spieler im Team als Trainer respektieren, wenn es meine Brüder nicht tun?»

Valon Sefa

Trainer FC Schönberg

«Der FC Schönberg ist der einzige Fussballclub der Stadt, bei dem es gut läuft.»

Valon Sefa

Trainer FC Schönberg

«Ich wollte den Leuten zeigen, dass der Schönberg, das Quartier mit den vielen Ausländern, besser ist als sein Ruf.»

Valon Sefa

Trainer FC Schönberg

Freiburger Cup

Der Weg in den Final

Halbfinal

Piamont – Kerzers (2.) 5:1

Châtel-s-Denis (3.) – Schönberg 1:2

Viertfinal

Cugy/Montet (3.) – Piamont 2:4

Châtonnaye (3.) – Schönberg 1:2

Achtelfinal

Belfaux (2.) – Piamont 1:2 n.V.

Estavayer (3.) – Schönberg 1:3

Sechzehntelfinal

Plasselb (3.) – Piamont 1:2 n.V.

Schönberg – Seisa 08 (3.) 1:0

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