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Gähn, gähn, gähn

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

FN-Kolumnist Stephan Moser geht der Frage nach, warum wir eigentlich gähnen.

Diese Kolumne ist zum Gähnen – und das mit voller Absicht, und in guter obendrein. Aber der Reihe nach. «Papi, wieso gähnen wir eigentlich?», wollte der Kleine neulich wissen, als wir abends müde nach Hause zottelten, und gähnte dazu sein ungeniertes Schimpansengähnen. «Vielleicht gähnetisch bedingt? Keine Ahnung», gähnte ich herzhaft zurück, versprach aber, mich schlauzumachen, sprich zu googeln.

Schlauer bin ich zwar geworden, eine abschliessende Antwort habe ich aber nicht parat. Die Wissenschaft weiss nämlich selbst nicht so genau, warum wir gähnen. Wir gähnen nicht, wie man früher glaubte, weil unser Gehirn zu wenig Sauerstoff hat. Vielleicht gähnen wir aber, um unser überhitztes Gehirn abzukühlen (weshalb Politikerinnen und Politiker in der «Arena» vielleicht mehr gähnen sollten, bei den roten Grinden, die sie immer kriegen). Gähnen soll, so eine andere Theorie, am Morgen die Produktion des Stimmungsaufhellers Serotonin ankurbeln, am Abend hingegen das einschläfernde Melanin produzieren. Manche Forscher sagen sogar, je leistungsfähiger das Hirn, desto länger das Gähnen. Und ja, bevor Sie fragen, auch Hyänen gähnen, und sie tun es nicht um des Reimes willen.

Eine andere Theorie betont, Gähnen habe eine soziale Funktion. Tatsächlich ist Gähnen ansteckend. Das liegt an den Spiegelneuronen, Nervenzellen, die uns helfen, das Verhalten unseres Gegenübers zu verstehen. Mitgähnen ist ein Zeichen von Empathie, und Empathie ist unerlässlich für soziale Gruppen. Tatsächlich gähnen wir häufiger mit, wenn wir uns mit unserem gähnenden Gegenüber besonders verbunden fühlen. Psychopathen hingegen gähnen nicht mit. Wie das bei psychopathischen Hyänen aussieht, muss die Forschung noch klären.

Übrigens, viele Menschen gähnen bereits, wenn sie nur schon vom Gähnen lesen. Und damit kommen wir endlich (gähn, gähn) zum Punkt dieser Kolumne. Wenn Sie nämlich tatsächlich bis hierhin durchgehalten haben, haben sie ganze 27-mal das Wort Gähnen gelesen (jetzt schon 28-mal). Und ich gehe jede Wette mit Ihnen ein, dass Sie spätestens jetzt gähnen müssen. Wenn Sie das unverschämte Glück haben, diese Kolumne in Gegenwart Ihrer Partnerin oder ihres Partners zu lesen, dann wird sich ihr Lieblingsmensch von Ihrem Gähnen anstecken lassen und Ihnen mit einem langen und herzhaften Gähnen zeigen, dass er kein Psychopath ist und Ihnen obendrein auch sehr verbunden.

Das wiederum können Sie beide gerne als Vorwand nehmen, sich mit Ihrem Lieblingsmenschen (was in Ermangelung eines Gegenübers auch Sie selbst sein können) wieder ins Bett zu kuscheln. Auch wenn der Tag gerade erst begonnen hat.

Gähn geschehen.

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