Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Galmiz ist nicht Güllen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Galmiz ist nicht Güllen

Die Gemeinde bleibt trotz Wirbels ruhig

Die Gemeinde Galmiz scheint den Entscheid eines US-Pharmariesen über einen möglichen Standort im Grossen Moos mit stoischer Ruhe abzuwarten. Erst einmal galt es für 2005 ein Budget zu genehmigen oder die Statuten des Bezirksspitals abzuändern.

Von URS HAENNI

Bei Friedrich Dürrenmatts «Der Besuch der alten Dame» stossen die Bewohner des Dorfes Güllen in Erwartung des baldigen Reichtums schon einmal mit Champagner an und verdrängen jegliche moralischen Zweifel.

In Galmiz stiessen die Bürger am Freitag nach der Gemeindeversammlung auch an. Allerdings nicht in Erwartung eines baldigen Wohlstands, sondern auf die Pensionierung des langjährigen Gemeindearbeiters Roger Hügli.

Auch sonst ist Galmiz (noch?) nicht Güllen, selbst wenn der mögliche Produktions- und Forschungsstandort eines amerikanischen Pharmariesen auf Galmizer Boden nur einige Kilometer neben jenem Bahnhof liegt, den Dürrenmatt als Modell für sein Güllen genommen hat (Ins).

Noch einige Fragen waren offen

Galmiz ist nicht Güllen, weil die Bürger an der Gemeindeversammlung ohne besondere Emotionen über Vor- und Nachteile des Projektes diskutieren konnten. Gewiss, da gab es noch die eine oder andere Frage zu beantworten. Etwa bezüglich der Verfahren mit Umzonung, Detailbebauungsplan oder Umweltverträglichkeitsprüfung. Fragen zum Realersatz für das von Galmiz zur Verfügung zu stellende Land. Fragen zur Verkehrserschliessung. Doch Ammann Thomas Wyssa beantwortete diese Fragen mittlerweile so routiniert, wie er es zuletzt in den Medien der ganzen Schweiz getan hatte.

Galmiz ist nicht Güllen, weil bei einem «Ja» zum Pharmariesen offenbar keine Gewissensbisse plagen. Die 55 Hektaren im Grossen Moos sind zwar viel Land, im Vergleich zum ganzen Grossen Moos oder auch zur benachbarten Strafanstalt Bellechasse dennoch nur sehr klein. Auch hat es in der Schweiz gemäss Ammann Wyssa sonst nirgends so grosses Industrieland zur Verfügung, während durch die Entwicklung in der Landwirtschaftspolitik wohl immer mehr Landwirtschaftsland ungenützt brachliegen werde.

Galmiz ist nicht Güllen, weil man ungeachtet des grossen Projektes seine Hausaufgaben gewissenhaft erledigt. Da genehmigten die Stimmbürger erst einmal neue Spitalstatuten und ein unspektakuläres Budget 2005 mit einem kleinen Defizit von 10 000 Franken. Der Kanton hat Galmiz mittlerweile von der 4. in die 5. Finanzklasse herabgesetzt, so dass dadurch Abgaben an Gemeindeverbände etwas weniger hoch werden.

Finanzplanung ohne Pharmariesen

Im Investitionsbudget stehen einige Posten bei der Feuerwehr, bei den Gemeindestrassen, dem Abwasser und dem Trinkwasser an, wobei für eine sanierte Quellfassung 65 000 Franken in Form eines Nachkredites zur Verfügung gestellt werden müssen.

Galmiz hat auch einen längerfristigen Finanzplan, der nur leicht ansteigende Einnahmen und Ausgaben sowie nur noch geringe Investitionen bis 2008 vorsieht. Kein Wort vom Geldsegen durch den Pharmariesen.

Für Galmiz ist allerdings bereits heute Montag mit dem Ende der Auflagefrist für die Umzonung in eine Industriezone ein wichtiger Tag. Bis am Freitag hatte noch niemand Einsprache eingelegt. Das Dorf scheint relativ geeint. Oder reicht am letzten Tag doch noch jemand eine Einsprache ein? Wird Galmiz doch noch zu Güllen?

Meistgelesen

Mehr zum Thema