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Galmizer Hydrosalat: Kaum ein Tropfen Wasser geht verloren

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Der Galmizer Hydrosalat auf dem freien Feld braucht rund 60 Prozent weniger Wasser als jener im Boden. Für den Landwirt Thomas Wyssa ist deshalb klar: Hydrokultur ist die Zukunft. Die Investitionen in das System sind aber gross. 

Das System der Hydrokultur ist schon lange bekannt, die Produktion von Hydrosalat unter freiem Himmel hat jedoch noch keine breite Anwendung gefunden in der Landwirtschaft, obwohl die Vorteile insbesondere mit dem geringeren Wasserverbrauch auf der Hand liegen, gerade im aktuellen Kontext der Trockenheit: Mehr Dürre- und Hitzeperioden führen zu geringeren Erträgen, Ernteausfällen und vor allem zu einem erhöhten Wasserbedarf. Gleichzeitig nehmen Nutzungskonflikte und Wasserentnahmeverbote zu. Das zeigt sich auch dieser Tage. 

Der Kreislauf

Der Landwirt Thomas Wyssa aus Galmiz baut seit 2016 Salat in Hydrokulturen an: Auf einem freien Feld auf rund 4500 Quadratmetern steht, etwa einen Meter über Boden, ein Gerüst mit vielen quer laufenden Rinnen. In diese Rinnen stecken die Setzlinge. In regelmässigen Abständen fliesst Wasser hindurch und versorgt die Wurzeln. «Auf diese Art produzieren wir etwa 1250 Salate pro Tag, das sind 250‘000 pro Jahr.» Weil sich die Salate unter freiem Himmel befinden und nicht in einem Gewächshaus, ist die Produktion im Winter ausgeschlossen. 

Gegenüber der Produktion von Salat im Boden liege der Verbrauch an Wasser mit der Hydrokultur rund 60 Prozent tiefer. Und es geht kein Tropfen verloren: «Das Wasser, das der Salat nicht braucht, kommt zurück in den Kreislauf.» Gleich verhalte es sich mit dem Düngemittel: Das zurückfliessende Wasser werde auf den Gehalt geprüft, und es werde nur so viel Dünger hinzugegeben, wie es braucht, damit der im System festgesetzte Wert wieder stimmt. «Es ist alles computergesteuert», erklärt Thomas Wyssa. «Die Pflanze kann nehmen, was sie braucht, und der Rest fliesst zurück.» Der Einsatz von Düngemittel sei ebenfalls um 60 Prozent tiefer, jener von Pflanzenschutzmittel etwa 30 Prozent geringer. «Es braucht nur einmal etwas gegen Blattläuse, und dann ist gut.» Für Thomas Wyssa ist deshalb klar: «Wir haben auf die richtige Karte gesetzt, das ist die Zukunft.»

Der Galmizer Landwirt Thomas Wyssa inmitten seiner Salate. 
Charles Ellena

Produktionssicherheit

Die Setzlinge stammen laut Wyssa aus Deutschland, das System habe er 2012 erstmals in Belgien gesehen: «Da habe ich mir gedacht, dass wir das auch können.» Mit der Hydrokultur würden die Salate zudem rascher wachsen, «sie brauchen 25 bis 27 Tage». Ausser bei Hagel sei der Anbau des Hydrosalats eine sichere Sache, sagt der Landwirt. Letzten Sommer, als die Felder im Grossen Moos überschwemmt waren, habe er nur dank der Hydrokultur Salate liefern können. 

In Yverdon gebe es Hydrosalat in Gewächshäusern, wie auch in den Kantonen Zürich und Aargau sowie in der Ostschweiz, weiss der Landwirt. Wieso setzen nicht mehr Landwirte auf dieses System auf dem freien Feld? «Es braucht hohe Investitionen», sagt Thomas Wyssa. Neben den Salaten wächst auch Basilikum in Hydrokultur. Der Anbau weiterer Kräuter sei zwar möglich, aber aufwendig: «Wir müssten sie separat ansteuern, weil sie andere Bedürfnisse haben.» Dass sich die Hydrosalate unmittelbar neben der Betriebshalle von Wyssa Gemüse befinden, kommt nicht von ungefähr: «Es braucht Wasser- und Stromanschluss, im Grossen Moos haben wir das nicht.»

Ein Salat brauche rund 0,6 Liter Wasser pro Tag. Wurzelgemüse in Hydrokultur anzubauen, sei natürlich nicht möglich. Kohlrabi würde gehen, das sei aber bei Wind und Sturm je nachdem ein Problem, weil die Pflanzen hoch sind. Die Produktion von Tomaten und weiterem Gemüse unter dem Dach mit diesem System ist inzwischen Standard, wie in Gewächshäusern vielerorts zu sehen ist. Für Wyssa ist zudem klar, dass es für Hydrokulturen Fingerspitzengefühl und Erfahrung braucht: 

Man muss die Pflanzen spüren und verstehen, ganz so einfach ist es nicht.

Thomas Wyssa
Landwirt Galmiz

Das System mit den Hydrosalaten auf dem freien Feld habe sich bewährt, zieht Wyssa Bilanz nach rund sechs Jahren: «Ich kann es nur empfehlen.» Einzig eine Desinfektionsanlage habe er anschaffen müssen: Das Wasser stamme aus dem Broyekanal und werde in Tanks gespeichert, wo sich Bakterien ansiedeln und vermehren können. «Bakterien können Schäden auf den Kulturen verursachen.» Sonst habe er nichts geändert seit dem Start 2016. 

Die einen sind noch klein und die anderen schon gross und knackig.
Charles Ellena

Zahlen und Fakten

Weitere Investitionen

Hydrokultur bedeutet übersetzt nichts anderes als Wasser-Anzucht. Pflanzen brauchen nicht unbedingt Erde, um zu wachsen, wohl aber Wasser, Nährstoffe und Luft. Die Erde dient den Wurzeln lediglich als Fundament, in dem sie sich festhalten können. In der Schweiz wachsen die Salate immer noch meist in der Erde. Doch die Natur ist für landwirtschaftliche Kulturen eine grosse Herausforderung: Unkraut, Krankheiten, Pilze, Wassermangel wie in diesem Jahr oder auch Überschwemmungen wie im letzten Sommer machen den Pflanzen das Leben schwer. Die Hydrosalate des Landwirtschaftsbetriebs Wyssa Gemüse in Galmiz machen rund vier Prozent seines Umsatzes aus. Für die Zukunft plant der Bauer Thomas Wyssa weitere Investitionen in Hydrokulturen, und zwar auch in Gewächshäusern, damit eine Produktion auch in den Wintermonaten möglich ist. emu

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