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Ganz ohne Sonne blüht die Rose nicht

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Ganz ohne Sonne blüht die Rose nicht

«Die Csàrdàsfürstin» im Podium

Mit klassischer Inszenierung, ausgezeichnetem Orchesterklang und rundum überzeugenden Vokalsolisten präsentierte das Städtebundtheater Biel Solothurn mit dem Bieler Symfonieorchester Emmerich Kàlmàns weltberühmte Operette in drei Akten.

Von HUGO SCHALLER

Die Handlung der Oper ist recht einfach, die Sprache ab und zu an der Grenze des guten Geschmacks. Das vermittelte Frauenbild kann die Gefühle des in der neuzeitlichen Gesellschaft lebenden Menschen arg strapazieren. Doch, wenn man die durchschimmernden Werte im Licht des ausgehenden 19. Jahrhunderts aus historischer Sicht betrachtet, kann man dem Libretto sogar eine leichte gesellschaftskritische Botschaft abgewinnen. Geht es doch darum, dass zwei Liebende aus dem engen Korsett des starren Formalismus der Zeit der Donaumonarchie ausbrechen. Die an lebensfremden Prinzipien festhaltende Figur des Fürsten von und zu Lippert-Weylersheim gewinnt mit seinem linkischen Konservativismus sogar eine Art epochenübergreifende Gültigkeit.

Berührend schöne Interpretation

Der Dirigent Andres Joho sorgte mit dem Bieler Symfonieorchester für eine durchwegs wohl klingende Musik. Eine Musik, die in ihrem ungarisch-wienerischen Charme kaum zu überbieten ist. Raffinessen der Rhythmik, der Klangfarben und der eigentümlichen Zigeunermelodik und harmonik kamen unter seiner Leitung mit einer so unaufdringlichen Selbstverständlichkeit daher, dass der ganze Abend zu einem musikalischen Hochgenuss werden konnte.

Auch die Kostümierung und die Inszenierung von Franz Weber überzeugten durch ihre bewusst gewählte Schlichtheit: Ein Wiener Nachttheater, das Innere eines Fürstenhofes und das Entrée des Theaters im dritten Akt unterstrichen die echte und berührende Gesamtdarstellung der Operette.
In Kàlmàns Csàrdàsfürstin verbindet sich eine ureigene Orchestrierung mit einem seltenen Melodienreichtum der Gesangspartien. In Edwin Fabian fand die Sprechrolle des alternden Fürsten einen unterhaltsamen und überzeugenden Darsteller. Peter Bernhard sang die Rolle des Edwin mit weichem, aber kraftvollen Timbre mit absoluter Souveränität. Anita Jellema als schöne Csàrdàsfürstin sang ihren Part mit sanftem Timbre, stimmlicher Grösse und Musikalität. Einzig in der ungarischen Rhapsodie der Abschiedszene am Ende des ersten Aktes klangen einzelne Stellen ein bisschen forciert.

Raffinierte Orchestrierung

Doch auch hier dominierte mit der raffinierten Orchestrierung der musikalische Genuss. Besinnliche Momente, vermischt mit Zigeunerrhapsodik, bieten die Gesangspartien der Anastasia und des Grafen Boni, hervorragend gesungen von Anne-Florence Marbot und Marcos Padotzke.

Der Abend gipfelte in der Apotheose des grandios angelegten Walzers: «Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht – Ganz ohne Sonne blüht die Rose nicht.»

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