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Ganz schön widersprüchlich

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Unerreichbar und rar: Um das Edelweiss ranken sich zahlreiche Mythen. Tatsächlich gibt es weitaus seltenere alpine Arten als unsere inoffizielle Nationalblume, die unter anderem auch in den Pyrenäen, auf dem Balkan oder in den Karpaten wächst: Dies sind nur einige der Widersprüche rund um die Pflanze.

Skurril und kritisch

Einen kritischen Blick auf den Mythos und eine neue Sicht auf das Vertraute: Das verspricht die Ausstellung «Edelweiss: Mythos und Paradox» im Botanischen Garten, in der zahlreiche Facetten des Alpen-Wahrzeichens beleuchtet werden. Ein Chalet mit einem bunten Sammelsurium an Gegenständen, ein Steingärtchen, ein Anbaufeld sowie alte Freiburger Herbarien laden zum Erkunden ein. Hintergrundinformationen zu Botanik, Artenschutz, Medizin, Kosmetik und Kulinarik sowie zur Symbolik liefern 23 zweisprachige Bildtafeln.

Vernarrt in das Edelweiss

Adlige wie Kaiserin Sissi waren ganz vernarrt ins Edelweiss. Es war Hitlers Lieblingsblume und gleichzeitig Symbol des Widerstands. «Den Mythos um die Alpenblume hat es schon vor dem 19. Jahrhundert gegeben, aber der Kult entwickelte sich erst später mit dem Tourismus», so Manuela Moduli, Gärtnerin im Botanischen Garten.

Den Gipfel zu erklimmen und dabei seine Männlichkeit und seinem Wagemut unter zu Beweis zu stellen, habe der Ideologie der elitären Londoner Touristen entsprochen. Die Bergbevölkerung verkaufte darauf die Blume als Souvenir. Das Edelweiss wurde in der Folge immer rarer: Obwalden stellte es 1878 als erster Kanton unter Schutz.

Kult um die Scheinblüte

Von einer Fluggesellschaft über Schweiz Tourismus bis hin zu einem Freiburger Schokoladenhersteller: Alle tragen das Edelweiss als Logo. Bis heute gilt das weisse Wahrzeichen der Berge wie die Armbrust als Garant für Qualität, Seriosität und Sauberkeit. «Dabei bilden die weissen wollig-filzigen Hochblätter gar nicht die Blüte», so Moduli über die Scheinblüte. Ähnlich wie beim Margritli, einem anderen Korbblütler, befinden sich die eigentlichen Blüten in der gelben Mitte. Beim Edelweiss befinden sich dort 100 bis 1000 winzige Blüten und imitieren zusammen mit den Blättern eine einzige riesige Blüte, die als visueller Anziehungspunkt und Landebahn für Insekten dient.

Schutz und Gefährdung

Das wild wachsende Edelweiss ist immer noch selten. Doch gibt es heute auch eine gezüchtete Sorte: 2003 entwickelte die Forschungsanstalt Agroscope die Sorte «Helvetia»: Seither kann sich jeder an einem Edelweiss im Blumenkistchen erfreuen, ohne die Art zu gefährden. Im Wallis wird die Pflanze ebenfalls für die Kosmetik- und Lebensmittelindustrie angebaut. Im Gegensatz zu den wilden Pflanzen, die jahrzehntelang überleben, stirbt diese Form der «Unsterblichen der Alpen» mit drei bis fünf Jahren. Kritiker fürchten die Vermischung mit den wilden Arten, die dadurch auf eine neue Weise gefährdet würden. Ein neuer Widerspruch–was sonst.

 

Gärtnerin Manuela Moduli zeigt die Mini-Version eines kommerziellen Feldes mit der Edelweiss-Sorte «Helvetia». Edelweisskult: Ein argentinischer Hotelprospekt, ein japanisches Hörspiel, Militärabzeichen, Postkarten und vieles mehr.

Zur Ausstellung

Von Kaiserin Sissi bis zu Kosmetik und Tee

Bis am 6. Oktober ist die Wanderausstellung«Edelweiss: Mythos und Paradox» im Botanischen Garten in Freiburgzu sehen. «Wir sind ein Kanton mit Voralpengebiet», so Leiterin Susanne Bollinger zur Themenwahl. 23 zweisprachige Bildtafeln informieren über die Aspekte «Das botanische Paradox», «Das Artenschutz-Paradox», «Das Heilpflanzen-Paradox» und «Das Verehrungs-Paradox».ea

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