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Gaydoul vs. Constantin

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Auf den ersten Blick haben der ehemalige Präsident des Schweizerischen Eishockeyverbandes, Philippe Gaydoul, und Christian Constantin, Präsident des FC Sion, einiges gemeinsam: Beide sind Alpha-Tiere, beide erfolgreiche Unternehmer, beide verdienen ihr Geld mit Immobilien und beide engagieren sich mit viel Leidenschaft und Herzblut für den Sport.

In einem Punkt unterscheiden sich Gaydoul und Constantin allerdings grundlegend: im Management einer Sportorganisation. Für Constantin kann es mit dem Aufbau eines schlagkräftigen Teams nicht schnell genug gehen, während Gaydoul seine Projekte mit Geduld und Weitsicht plant. Bestes Beispiel dafür ist der Umgang mit Misserfolg: Vor einem Jahr stand Eishockey-Nationaltrainer Sean Simpson vor seiner Entlassung. Er hatte in Helsinki zum zweiten Mal hintereinander die WM-Viertelfinals verpasst, fünf von sieben Spielen verloren und nur den 11. Schlussrang erreicht. Zu diesem Zeitpunkt war Simpson der nationale Hockey-Buhmann. Gaydoul verzichtete auf Schnellschüsse und kündigte eine gründliche Analyse an.

Im Vergleich zu Gaydoul werfen Kritiker Sion-Präsident Christian Constantin im Umgang mit Niederlagen einen exzentrischen, ja diktatorischen Führungsstil nach dem Credo «Ich zahle, also bin ich» vor. Mit zuweilen grotesken Entscheiden und Trainerrochaden en masse. In dieser Saison hat die sportliche Führung der Mannschaft bereits fünfmal gewechselt. Spielertrainer Gennaro Gattuso war der 37. Trainer insgesamt, der unter Präsident Christian Constantin ging oder gehen musste. Mit Aussagen zur Einstellung von Fussballspielern, «die deutlich mehr verdienen als Normalbürger, aber nicht rennen und kämpfen wollen» oder seinem hartnäckigen Kampf gegen Institutionen wie die Fifa oder die Uefa hat Constantin in der Vergangenheit zwar auch immer wieder Sympathien eingeheimst, nun scheint allerdings auch den treusten Sion-Fans langsam der Geduldsfaden zu reissen: «Du glaubst, du bist unantastbar, aber du bist verrückt», stand vor einer Woche auf Transparenten.

Nüchtern betrachtet hat eine statistische Auswertung von über 150 Trainerwechseln in der Bundesliga gezeigt, dass ein Trainerwechsel keine positiven Folgen hat. An der gängigen Praxis in Sion dürfte die Studie aus Deutschland jedoch kaum etwas ändern. Wenn die Leistung nicht stimmt, muss für Alleinherrscher Constantin ein Sündenbock her. Dabei würde es genauso reichen, einfach nur geduldig auf bessere Zeiten zu warten. Gaydoul hat’s vorgemacht.

Philipp Schütz (37) ist Ausbildner am Bundesamt für Sport in Magglingen und arbeitet als Press Delegate beim internationalen Volleyballverband FIVB. Ausserdem war der gebürtige Murtner Volleyball-NLA-Trainer bei Neuchâtel UC.

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