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Gebiete rund um die Seen risikoreich

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Mit den wärmeren Temperaturen werden auch die ungeliebten Begleiter manch eines Waldspaziergangs wieder aktiv: die Zecken. An Grashalmen und Büschen lauern die kleinen Spinnentiere auf einen passenden Wirt, an dem sie sich festbeissen können. Das sind in erster Linie Mäuse, Igel und Vögel. Aber eben auch Menschen. Und die Zeckenstiche können es in sich haben. Die Parasiten übertragen Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenz­ephalitis (FSME) oder die Lyme-Borreliose – Krankheiten, die schwer verlaufen können.

2017 gingen in der Schweiz rund 23 000 Menschen wegen eines Zeckenstichs zum Arzt. 257 von ihnen erkrankten an FSME. Das Bundesamt für Gesundheit schätzt, dass es im selben Jahr etwa 8000 Borreliosefälle gegeben hat.

Krankenkasse bezahlt

«FSME wird von einem Virus übertragen», sagt der stellvertretende Kantonsarzt Thomas Plattner. Es gebe bestimmte Endemiegebiete, in denen eine Impfung ausdrücklich empfohlen ist und auch von der Krankenkasse übernommen wird. Dazu gehören gemäss der entsprechenden Karte des Bundesamts für Gesundheit der ganze Seebezirk, die Gebiete des Broyebezirks entlang des Neuenburgersees sowie die Sensler Gemeinden Bösingen, Schmitten, Wünnewil-Flamatt, Ueberstorf und Heitenried. Die Impfung ist laut Plattner nicht nur für Menschen empfohlen, die in diesen Gebieten leben, sondern auch für solche, die dort im Freien arbeiten oder sich häufig dort aufhalten.

«Die Lyme-Borreliose wird von einem Bakterium übertragen», so Plattner weiter. «Dazu existiert keine Impfung, und es gibt keine bestimmte Zone, wo das Bakterium häufiger auftritt als in anderen. Es kann überall vorkommen.» Hier helfe eine Antibiotika-Therapie, während man FSME im Prinzip nicht medizinisch behandeln könne. «Wichtig ist, die Zecke nach einem Biss sofort zu entfernen», hält der stellvertretende Kantonsarzt fest. «Der Einstich ist gut zu sehen, und bei Symptomen wie zum Beispiel einer Hautrötung um die Einstichstelle ist ein Arzt aufzusuchen.» Neben FSME und der Lyme-Borreliose gebe es eine ganze Reihe von weiteren Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können. Diese würden aber weniger häufig auftreten. In letzter Zeit habe vor allem die sogenannte Hasenpest oder Tularämie für Schlagzeilen gesorgt, die ebenfalls von Zecken übertragen werden könne. Auch diese Krankheit könne man antibiotisch behandeln. Sie sei allerdings relativ selten. In unserem Kanton seien in den letzten Jahren weniger als zehn Fälle pro Jahr aufgetreten. Die Symptome der Tularemie seien meist unspezifisch. Anzeichen für eine Hasenpest-Erkrankung können Fieber und grippeähnliche Symptome sein. Wie viele Fälle von Lyme-Borreliose es im Kanton Freiburg genau gebe, kann man laut Plattner nicht sagen, da diese Krankheit nicht meldepflichtig sei. Die Zahl der gemeldeten FSME-Fälle im Kanton beziffert der stellvertretende Kantonsarzt auf unter fünfzehn pro Jahr. Dennoch sei das Risiko nicht zu unterschätzen. Denn FSME könne in seltenen Fällen zu einer Gehirnentzündung und sogar zum Tod führen.

Kinder und Tiere schützen

Als generelle Präventionsmassnahme empfiehlt Plattner das Tragen von langärmligen Kleidern, wenn man in den Wald gehe, ausserdem die Anwendung von Insektensprays. Es lohne sich ausserdem, sich selbst sowie Kinder und Haustiere nach einem Aufenthalt im Wald auf allfällige Zeckenbisse zu untersuchen oder untersuchen zu lassen. «Im Frühling und Frühsommer taucht das Zeckenproblem häufiger auf, da sich die Menschen öfter als in anderen Jahreszeiten im Wald aufhalten und die Tiere dann aktiver sind», so Plattner. Auch Hunde und Katzen würden häufig gebissen. Auch hier gelte es, die Zecken zu entfernen. Diese kämen aber nicht nur in Wäldern vor, sondern auch auf Wiesen und in Gärten. Häufig würden sie im Unterholz auftauchen, in etwa 30 Zentimeter Höhe über dem Boden. «Leider gibt es auch einige Ammenmärchen rund um Zeckenbisse, die nicht der Realität entsprechen», hält der stellvertretende Kantonsarzt abschliessend fest. «Etwa, dass die Applikation von Öl helfe oder dass man die Zecke in einer bestimmten Richtung herausdrehen muss.» Das stimme nicht. Ein einfaches Entfernen mit einer Pinzette reiche. Wenn ein Teil des Tieres in der Haut verbleibe, sei das nicht schlimm. Diese Überreste würden mit der Zeit von selber abgestossen. Je länger die Zecke auf der Haut verbleibe, desto grösser werde das Risiko einer Ansteckung.

Studie

Waldameisen können Zecken vergraulen

Wissenschaftler der Berner Fachhochschule konn-­ ten kürzlich nachweisen, dass Waldameisen das lokale Zeckenvorkommen deutlich reduzieren können. Das teilte die Fachhochschule mit.

Für die aufwendige Studie wurden auf 130 Stichprobenflächen in der Nordwestschweiz die Zecken- und Ameisendichte bestimmt. Möglich wäre laut den Forschenden, dass die Ameisensäure rund um die Nester oder das räuberische Verhalten der Waldameisen eine abweisende Wirkung auf die Zecken haben.

jcg

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