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Gedankengut eines Aktivisten der Arbeiterklasse

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Gedankengut eines Aktivisten der Arbeiterklasse

Die bescheidene industrielle Revolution, die Freiburg am Ende des 19. Jahrhunderts erlebt hat, war gleichzeitig die Geburtsstunde einer zum Teil recht kämpferischen Arbeiterklasse. In einer Studie wird das Gedankengut eines Aktivisten zugänglich gemacht.

Von WALTER BUCHS

Der in Freiburg wohnhafte Historiker Pierre Jenny hat sich in seiner Lizentiatsarbeit mit den Anfängen der Arbeiterklasse in Freiburg beschäftigt. Wie der Untertitel seines Werkes «Du noir au rouge» (Von schwarz zu rot) präzisiert, tut er dies anhand des Lebens und der Schriften von Joseph Meckler (1870-1914), der grösstenteils in Freiburg wohnhaft war. Die Studie ist soeben als Band 14 der Reihe «Aux sources du temps présent» des französischsprachigen Lehrstuhls für Zeitgeschichte an der Universität Freiburg erschienen. Sie wurde am Mittwoch vom Autor vorgestellt.

Pierre Jenny bietet in seinem zum Teil illustrierten Buch, das zahlreiche repräsentativ ausgewählte Textausschnitte von Joseph Meckler enthält, einen spannenden Einblick in den Mikrokosmos der Freiburger Arbeiterschaft an der Wende 19./20. Jahrhundert. Es zeigt dabei besonders eindrücklich auf, wie sich die ersten linken Aktivisten in Freiburg den Herausforderungen eines von Armut geprägten Proletariats stellten.

Die Hintergründe, welche zur Gründung und später teilweise auch zum Verschwinden von Arbeitervereinen in der Stadt Freiburg führten, werden minutiös erörtert.
Der junge Historiker untersucht die Höhen und Tiefen der ersten Arbeitervereine, die sich vom Gedankengut der ersten Internationalen leiten liessen und die dann vor genau 100 Jahren zur Gründung der Freiburger Sozialdemokratischen Partei (SPF) führten. Dabei unterteilt er seine Analysen, welche von 1870 bis 1914 reichen, grosso modo in vier Jahrzehnte.

Ein kämpferischer Beginn

Die Ausführungen in den vier Hauptkapiteln werden jeweils durch Ausschnitte von Texten des in Tafers gebürtigen und in Treyvaux aufgewachsenen Bahnarbeiters Joseph Meckler ergänzt. So kann der Leser auch die Entwicklung des Gedankengutes des streitbaren Aktivisten mitverfolgen, der sich ganz der Emanzipation des Proletariats verschrieben hatte. Dieser, der nur gerade zweieinhalb Jahre Schulbildung geniessen konnte, war auch der erste, der eine kurz gefasste Abhandlung der Freiburger Arbeiterbewegung geschrieben hat, die wahrscheinlich an der 1.-Mai-Veranstaltung 1909 verlesen wurde.

Joseph Meckler hat seine in vier Heften zusammengefassten schriftlich niedergelegten Überlegungen, Texte und Vorträge 1911 der SPF vermacht in der Hoffnung, dass sie gedruckt werden. Aus verschiedenen Gründen kam es aber nicht dazu und die Dokuemente landeten in einer Schachtel im Archiv. Sozusagen als Geschenk zum 100. Geburtstag der kantonalen SP werden sie nun in der Studie von Pierre Jenny zugänglich gemacht.

Pierre Jenny: Du noir au rouge, La mémoire ouvrière fribourgeoise à travers la vie et les écrits de Joseph Meckler, Collection «Aux sources du temps présent» dirigée par F. Python et C. Hauser, Chaire d’histoire contemporaine de l’Université de Fribour, 2005.

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