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Gegen die Armut beim akademischen Nachwuchs

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Während der Sessionen im Bundeshaus befragen die FN jede Woche eine Parlamentarierin oder einen Parlamentarier der Freiburger Delegation zu einem aktuellen Thema.

Marie-France Roth Pasquier, der Nationalrat hat am Donnerstagabend mit 105 zu 73 Stimmen den Bundesrat beauftragt, einen Bericht zur Situation des akademischen Nachwuchses zu erarbeiten – vor allem in Bezug auf seine prekären Arbeitsbedingungen. Menschen mit akademischem Hintergrund und Armut: Passt das zusammen?

Studien belegen, dass vielen Doktorandinnen, Postdoktoranden und Assistentinnen an Schweizer  Hochschulen die Armut droht. Anlass für diese Studien waren zwei Petitionen, eine aus akademischen Kreisen und eine der Frauensession 2021. Es ist ein echtes Problem.

Wie äussert es sich, und welche Folgen hat es?

Forschende stehen ständig unter Druck, ihre wissenschaftliche Leistung mit Publikationen in Magazinen und Auslandsaufenthalten zu belegen. Viele sind in zeitlich befristeten Projekten angestellt. Sie haben keine Sicherheit, dass sie auch später noch Mittel gesprochen bekommen oder neue Projekte erhalten. Diese Situation schafft Unsicherheit für die Zukunft, die Folge ist ein geringes Einkommen. Ausserdem steht es schlecht um die Chancengleichheit in den akademischen Karrieren von Männern und Frauen.

Wie wirkt sich das aus?

Frauen müssen sich oft entscheiden zwischen der Gründung einer Familie und ihrer akademischen Tätigkeit, beispielsweise im Ausland. Oft entscheiden sie sich gegen die Karriere. Wir brauchen deshalb Festanstellungen an unseren Hochschulen und eine Reform der Bewertung akademischer Arbeit. So müssten Teamwork und Interdisziplinarität mehr Gewicht erhalten. Es ist wichtig, der Forschung mehr Zeit einzuräumen. Das nimmt Stress weg.

Reicht dieser Bericht, um die Situation der Forschenden zu verbessern?

Natürlich ist er erst ein erster Schritt. Der Bundesrat ist gefordert. Nationalfonds und Swissuniversities haben sich vor zehn Jahren zu Reformen verpflichtet, doch noch immer verdienen Schweizer Forschende zu wenig. Das Problem ist an sich zwar erkannt, doch es passiert zu wenig. Es muss jetzt vorwärtsgehen.

Der Bundesrat und eine Minderheit des Nationalrats waren gegen den Auftrag. Warum?

Der Bundesrat ist einverstanden, dass es Reformen und bessere Arbeitsbedingungen braucht. Er hat sich bereit erklärt, die Situation mit den Betroffenen zu diskutieren und in der nächsten Forschungsbotschaft Lösungen vorzuschlagen. Doch bis dahin sei der Bericht noch gar noch nicht bereit, es brauche andere Instrumente, argumentierte der Bundesrat. Die Gegner waren der Meinung, dass Konkurrenz und das heutige Leistungsmodell die Situation die Einkommen der Forschenden verbessern sollten. Viele Studien sprechen aber eine andere Sprache.

Ein zentrales Argument der Gegner war: Mehr Festanstellungen führen zu weniger Stellenwechseln. Damit stehen die einen den Karrieren der anderen im Weg. Wie stehen Sie dazu?

Es kann nicht darum gehen, nur noch Festanstellungen zu haben. Aber wir müssen ihren Anteil erhöhen. Die angelsächsischen Staaten kennen viel mehr Formen und Ausprägungen von Verträgen.

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