Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Gegen die «Missbrauchskrise»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Kirche verliert derzeit rasant an Glaubwürdigkeit, konstatiert der Freiburger Moraltheologe Daniel Bogner in einem Beitrag auf «Feinschwarz.net». Er fordert Änderungen auf drei Ebenen: bei den Bischöfen, beim Staat und in der Sexualmoral der katholischen Kirche. Die derzeitige Situation der katholischen Kirche umschreibt Bogner mit den Stichworten «Missbrauchskrise – Nihil-obstat-Herrschaft – ‹Abtreibung als Auftragsmord›». Er nimmt damit Bezug auf die Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), die Verweigerung der Unbedenklichkeitserklärung («Nihil obstat») für Ansgar Wucherpfennig, Rektor der Theologisch-Philosophischen Hochschule im deutschen Sankt Georgen, sowie Äusserungen von Papst Franziskus, der Abtreibung mit einem Auftragsmord verglich.

In einer Analyse dieser Situation stellt Bogner, Professor für Moraltheologie und Ethik an der Universität Freiburg, unter anderem viel Reue bei den Bischöfen, namentlich jenen der DBK, fest, jedoch wenig konkrete Zeichen. Ausserdem konstatiert er mangelhafte kirchliche Strukturen, fehlende rechtliche Verbindlichkeit und eine Leitungsstruktur, die von der Erfahrungsebene der Gläubigen losgelöst sei.

«Wer Verantwortung trägt, muss dazu stehen», fordert Bogner in einer ersten Schlussfolgerung an die Adresse der Bischöfe: «Zeichenhaft, durch einen Rücktritt vom Amt aufgrund besonderer Schwere des amtlichen Versagens.»

Bogner findet es beschämend, dass bisher noch kein einziger Bischof «auf einen so naheliegenden Schritt» gekommen ist, obschon etwa der Bericht, den die DBK in Auftrag gegeben hatte, manchem Bischof «nach eigenen Worten doch sehr naheging». Der aktuelle Amtsinhaber bürge mit seiner Person für die Integrität der Institution, auch wenn die dokumentierten Taten nicht in seine Amtszeit fielen. Ein Rücktritt würde entsprechend zeigen: «Hier stimmt etwas ganz grundsätzlich nicht, und ich möchte, dass das geradegerückt wird, nachhaltig und gründlich.»

Auf einer zweiten Ebene nimmt er auch den Staat in die Pflicht: Dieser sei aufgerufen, «der Kirche autoritativ entgegenzutreten und eine Weise der Aufarbeitung durchzusetzen, die definitiv an den Interessen der Opfer und nicht an denen der Institution orientiert ist». Hier mahnt er auch katholische Laienorganisationen wie etwa das Zentralkomitee der deutschen Katholiken an, eine solche Politik zu formulieren und innerhalb der Kirche dafür zu werben. Auf einer dritten Ebene fordert der Moraltheologe eine «Erneuerung der Sexualmoral» der katholischen Kirche.

kath.ch

Meistgelesen

Mehr zum Thema