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Geldbeutel im Gottesreich?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Haben Sie schon einmal Freunde in eine Beiz eingeladen und beim Bezahlen bemerkt, dass Sie Ihren Geldbeutel vergessen hatten? Ohne Geld aus dem Haus zu gehen, passiert uns höchstens aus Versehen. Meistens hat das Folgen, die uns unangenehm oder sogar peinlich sind. Wenn uns jemand im Alltag einen Dienst erweist, reagieren wir dankbar, aber in der Regel auch mit der Frage: «Was bin ich schuldig?» Dahinter steckt sicher ein gesundes Gerechtigkeitsempfinden. Darin äussert sich aber auch ein Unbehagen, das über das Gefühl dafür, was aus guten Gründen recht und billig ist, hinausgeht: Ausgeglichene Bilanzen, im Grossen und im Kleinen, vermitteln den Eindruck, das Leben im Griff zu haben, nicht angewiesen oder gar abhängig zu sein. Angesichts einer unübersichtlich gewordenen und in mancher Hinsicht ausser Kontrolle geratenen Welt um uns herum mag dieser Eindruck, noch Herrin oder Herr der Lage zu sein – wenigstens im Kleinen – auch wichtige Lebenssicherheit vermitteln.

Umso provokativer wirkt vor diesem Hintergrund die lukanische Erzählung von der Jüngeraussendung (vgl. Lukas 10,1–9). Sie sollen das in die Welt bringen und fördern, was Jesus «Reich Gottes» nennt: von Gott ausgehendes Leben und Lebensmöglichkeiten; die Befreiung von allem, was daran hindern kann, wirklich und im umfassenden Sinn zu leben. Dazu gibt Jesus den Ausgesendeten eine «Packliste» mit, die mehr als minimalistisch ist: kein Geld, keine Schuhe, keine Vorräte. Nichts, was zum unmittelbaren Leben nötig ist, vor Krankheit oder Hunger schützen kann. Bleibend angewiesen auf das Wohlwollen derer, die sie unterwegs treffen. Die von Jesus Ausgesandten können – nach Lukas – tatsächlich das «Reich Gottes» bringen, weil sie durch ihre Lebensweise zeigen, dass sie nichts im Griff haben.

Sich als Trägerinnen und Träger des Gottesreichs zu erfahren, gibt ihnen keine Kontrolle über das konkrete Leben. Schon gar nicht über den Lauf der Welt. Aber es verändert ihr Verhältnis zu dieser Unsicherheit, weil die Lebensfülle und die Lebenssicherheit radikal anderswoher kommen. Das kann daran erinnern, dass ausgeglichene Bilanzen im Leben – welche auch immer – letztlich keine Sicherheit geben. Und dass eine minimalistische innere und äussere Packliste auch für die eine Leben schaffende Herausforderung sein kann, die ihren Geldbeutel aus guten Gründen normalerweise doch lieber mitnehmen.

zvg

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