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Gemeinde Ueberstorf erhebt Einsprache gegen Valtraloc-Projekt Flamatt

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Die öffentliche Auflage für die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt Flamatt ist vorbei: Es gingen neun Einsprachen ein, unter anderem kam eine vorsorglich von der Gemeinde Ueberstorf, die befürchtet, dass die Busse im neuen Kreisel stecken bleiben. 

Die Ortsdurchfahrt durch Flamatt soll sicherer und der Strassenraum aufgewertet werden. Dieses Ziel verfolgt das Projekt Valtraloc. Das Thema ist schon seit Jahren im Gespräch, doch nun ist es einen entscheidenden Schritt weiter. Bis Mitte Mai lief die Einsprachefrist gegen das 6,4 Millionen-Franken-Vorhaben (siehe auch Kasten). Es sind neun Einsprachen eingegangen, wie der zuständige Gemeinderat Erwin Grossrieder auf Anfrage erklärte. «Die meisten von ihnen kamen von Privaten, von direkt betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern.»

Dass dem viel diskutierten Grossprojekt so wenig Opposition entgegenkommt, freut ihn. Ein Grund liegt sicher darin, dass die Gemeinde mehrere Informationsanlässe durchführte, in denen sie das Projekt vorgestellt hat und auf Fragen und Anliegen eingegangen ist. Erwin Grossrieder sagt: 

Wir haben sehr viele Gespräche geführt und die Leute miteinbezogen.

Das bestätigt auch Rolf Loosli, Projektleiter beim kantonalen Tiefbauamt. «Mit einzelnen Anwohnern haben wir sogar mehrmals gesprochen.» Die Einsprachen der Privatpersonen betreffen vor allem geplante bauliche Massnahmen, die ihr Grundstück betreffen, etwa die Aufhebung von Parkplätzen. Rolf Loosli ist zuversichtlich, dass mit diesen Einsprechern eine Lösung gefunden werden kann. Das geschieht im Rahmen der Einspracheverhandlungen, die in den nächsten Wochen an die Hand genommen werden.

Rückstau befürchtet

Dann werden die Projektverantwortlichen auch mit den Vertretern der Gemeinde Ueberstorf sprechen. «Es handelt sich um eine vorsorgliche Einsprache», erklärt Syndic Hans Jörg Liechti auf Anfrage. Am meisten Sorgen macht dem Gemeinderat der geplante Kreisel bei der Kreuzung neben dem Hotel du Moléson. Er sagt:

Wenn der Verkehr von Neuenegg her durch den neu gebauten Kreisel Vortritt hat, befürchten wir einen Rückstau auf dem Zubringer von Ueberstorf her.

Diese Skizze zeigt, wie der künftige Kreisel in Flamatt aussehen könnte.
zvg

Da im Kreisel Linksvortritt gelte, werde es für Verkehrsteilnehmer, die vom Chrummatttunnel her kommen – also aus dem oberen Sensebezirk und aus Ueberstorf – schwieriger werden, einfädeln zu können. Wie er ausführt, könnte sich dies vor allem auf den Fahrplan des öffentlichen Verkehrs auswirken. «Der Bus wird stecken bleiben, und die Pendlerinnen und Pendler, die mit ihm von Albligen und Ueberstorf her bis zum Bahnhof Flamatt fahren wollen, verpassen unter Umständen ihre Zuganschlüsse.» Das sei aber für die Bestrebungen der Gemeinde, noch mehr Leute für den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr zu gewinnen, nicht förderlich, so Hans Jörg Liechti. «Wir sind daran abzuklären, ob wir einen zusätzlichen Kurs einführen wollen, einen, den die Gemeinde selbst finanzieren würde.»

Bereits heute sei die Verkehrssituation auf der Strecke Ueberstorf–Flamatt durch den Bahnübergang nicht ideal, denn zweimal pro Stunde queren Züge der Sensetalbahn die Hauptstrasse von Flamatt. «Der Bahnübergang ist das eigentliche Problem.»

Nicht verschlechtern

Die Gemeinde Ueberstorf fordert in ihrer Einsprache, dass von Anfang an eine Lichtsignalanlage bei dieser Kreuzung eingesetzt wird. Der Fahrer des Autobusses soll via Knopfdruck ein Umschalten auf Rotlicht auslösen können, damit er freie Fahrt hat. «So kann der Verkehr besser gelenkt werden», sagt der Ueberstorfer Syndic. Seine Gemeinde pflege mit Wünnewil-Flamatt in vielen Bereichen eine gute Zusammenarbeit: 

Wir möchten mit unserer Einsprache erreichen, dass sich die Situation für die Ueberstorfer Verkehrsteilnehmer nicht verschlechtert.

Wie Rolf Loosli vom kantonalen Tiefbauamt ausführt, werden bei der Neugestaltung des Kreisels bereits die Rohre für eine allfällige Lichtsignalanlage eingelegt. «Ein paar Rohre kosten praktisch nichts, wenn man sie von Anfang an einplant. Müsste man die Strasse im Nachhinein wieder aufreissen, um die Leitungen zu verlegen, wäre das eine teure Angelegenheit.» Ähnliche vorsorgliche Arbeiten habe man auch andernorts ausgeführt, etwa in Marly.

Rohre vorsorglich geplant

Es sei aber per se nicht vorgesehen, diese schon von Anfang an in Betrieb zu nehmen, sagt der Kantonsvertreter. Der Kanton habe die heutigen Verkehrsflüsse in und durch Flamatt studiert und sei zum Schluss gekommen, dass ein Kreisel an dieser Kreuzung am meisten Sinn mache. Auch er sieht im Bahnübergang, der sich knapp 100 Meter neben dem geplanten Kreisel befindet, einen Knackpunkt. Rolf Loosli erklärt das Problem:

Es wird kaum möglich sein, unsere Lichtsignalanlage mit jener beim Bahnübergang abzustimmen.

Umgekehrt werde das Bahnunternehmen seine Ampel kaum an den Verkehr beim Kreisel koppeln. «Im schlimmsten Fall kommen Fahrzeuge auf dem Bahnübergang zu stehen, das geht natürlich gar nicht.»

Verschiedene Szenarien

Dass die Verkehrsteilnehmer aus der Richtung Chrummatttunnel künftig morgens mehr Probleme haben, in den Verkehr einzufädeln, könne gut sein, sagt Loosli weiter. Auch ein Rückstau sei möglich, aber nicht sicher. «Doch heute erleben jene, die von Neuenegg her kommen, jeweils die gleiche Situation: Sie können nicht abbiegen.» Bei den Szenarien, die der Kanton durchgespielt hat, handelt es sich um Annahmen darüber, wie die Autofahrerinnen und -fahrer sich künftig verhalten: 

Eine genaue Prognose darüber, wie der Verkehr künftig läuft, ist heute nicht möglich.

Der Gemeinderat von Ueberstorf hat in seiner Einsprache auch Begleitmassnahmen für die lange Bauzeit gefordert. Das Projekt wird in Etappen ausgeführt, wobei die eigentliche Bauzeit rund eineinhalb Jahre dauert. Die Ueberstorfer Behörden befürchten, dass einige Verkehrsteilnehmer aus Ueberstorf und Albligen vermehrt Schleichwege benutzen werden, um die Baustelle zu umfahren. Es geht dabei konkret um die Strecke Thörishaus–Riedern–Ueberstorf. «Der Weg über Riedern ist eng und unübersichtlich und nicht geeignet für viel Verkehr.»

Einsprache

Pro Velo ist gegen den Mittelstreifen

Zu den Einsprechern gehört auch Pro Velo. Zum einen wehrt sich diese Organisation gegen den geplanten Mehrzweckstreifen, der auf der ganzen Länge des Sanierungsperimeters der Bern- und Freiburgstrasse eingerichtet werden soll. Der Streifen soll den Autofahrerinnen und -fahrern erlauben, Velofahrende mit einem sicheren Abstand zu überholen. Gleichzeitig verengt er die Fahrbahn optisch. Pro Velo findet, dass dieser Streifen ungenügend ist für die Sicherheit von Zweirädern. «Für einen Radstreifen hat es einfach zu wenig Platz», sagt Rolf Loosli. Zudem sei die Schaffung dieses Mehrzweckstreifens beim Bau der neuen Migros eine Bedingung gewesen, damit die Kunden leichter und sicherer links zum Laden des Grossverteilers abbiegen können. 

Gefährlicher Kreisel

Zum anderen kritisiert Pro Velo auch den Kreisel bei der Autobahnausfahrt. Der doppelspurige Kreisel sei nicht konform, weil er für die Velofahrenden ein Risiko darstelle. Rolf Loosli nimmt dies zur Kenntnis, muss Pro Velo in diesem Punkt aber weiterverweisen. «Dieser Kreisel ist ausserhalb des Projektperimeters von Valtraloc», sagt er. Die Verantwortung dafür liege beim Bundesamt für Strassen (Astra). Es gebe allenfalls die Möglichkeit, die Velofahrerinnen und Velofahrer auf die – heute nur für Fussgänger vorgesehene – Unterführung hinzuweisen mit einem Schild «Velos gestattet», damit sie den Kreisel umfahren könnten, sagt er. Würde diese Unterführung aber als Veloweg ausgeschildert, hätten die Velofahrer nicht mehr die Wahl, sondern die Pflicht, diese auch zu benutzen.

Erwin Grossrieder macht in diesem Zusammenhang auf ein weiteres grosses Problem aufmerksam, das den Gemeinderat beschäftigt, aber auch nicht Teil des Valtraloc-Projekts ist. Abends gibt es auf der Autobahn von Bern her kommend oft Stau. Die Autofahrerinnen und -fahrer benützen bei der Ausfahrt Flamatt den Pannenstreifen. «Das ist eine sehr, sehr gefährliche Situation», sagt er. Zuständig sei hier das Astra, das schon mehrmals darüber informiert worden sei. im

Zahlen und Fakten

Kommenden Winter entscheidet der Generalrat

Die Aufwertung der Ortsdurchfahrt Flamatt (Valtraloc) kostet rund 6,4 Millionen Franken. Diese werden vom Kanton und der Gemeinde getragen. Der Kanton übernimmt rund 55 Prozent, sodass für die Gemeinde etwa 2,9 Millionen Franken bleiben. Nach den Einspracheverhandlungen wird das Projekt während des Sommers bereinigt. «Unser Ziel ist es, im Winter beim Generalrat den Ausführungskredit zu holen – spätestens nächsten Februar», so der Gemeinderat Erwin Grossrieder. Wenn alles plangemäss verläuft, können die Arbeiten in der ersten Hälfte 2023 beginnen. Sie sollen rund anderthalb Jahre dauern. im

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