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Gemeinden scheuen höhere Schulden

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Der Abwasserverband Seeland-Süd steht vor der Frage, ob er selbst oder die Mitgliedsgemeinden den Bau der neuen Abwasserreinigungsanlage (ARA) Muntelier finanzieren. Der Vorstand arbeitet bis zur nächsten Delegiertenversammlung einen Bericht aus. Dies haben die Gemeindevertreter an ihrer Versammlung in Muntelier am Donnerstagabend beschlossen. Der Vorstand hatte dieses Vorgehen vorgeschlagen, nachdem Kerzers und Courgevaux beantragt hatten, dass der Verband selbst für die Finanzierung und somit für die Aufnahme von Darlehen geradestehen soll.

Der Grund: Finanzschwache Gemeinden haben es nicht leicht, den Schuldendienst sicherzustellen. «Es gibt reiche Gemeinden und weniger reiche Gemeinden», sagte der Syndic von Gurwolf, Eddy Werndli. Seine Gemeinde ziehe die Finanzierung durch den Verband vor. Die Gemeinden würden dann ihren Anteil an den Verband überweisen, «wir können diese Kosten so besser budgetieren». Schützenhilfe erhielt er von René Stüssi (Kerzers), der darauf hinwies, dass den Gemeinden schlechtere Konditionen auf dem Finanzmarkt drohen, wenn sie sich noch stärker verschulden. «Dann erhalte ich für Schulhäuser und andere Infrastrukturen noch schwieriger Geld.» Zumal er einen Anstieg des Zinsniveaus erwarte. «Die Last ist gleichmässig zu verteilen», so Stüssi.

Der Murtner Gemeinderat Rudolf Herren stellte den Gegenantrag. Murten wolle selbst schauen, wie es die Finanzierung gewährleiste. Die Präsidentin des Verbandes Ursula Schneider Schüttel (Murten) wies darauf hin, dass auch ein gemischtes Modell möglich sei, dass also der Verband sich für jene Gemeinden verschuldet, die das wollen. Dieser Ansatz kam bei den meisten Delegierten gut an. Sie erteilten dem Vorstand bei zwei Gegenstimmen den entsprechenden Auftrag.

Die Delegierten genehmigten das Budget des Verbandes grossmehrheitlich. Die Verantwortlichen waren davon ausgegangen, dass die Ausgaben mit den in den Mitgliedsgemeinden budgetierten und genehmigten Beiträgen bezahlt werden könnten. Dann sei jedoch eine noch nicht budgetierte Rechnung aufgetaucht, so Schneider, welche die Mitglieder des ARA-Verbandes Kerzers zusätzlich zu bezahlen hätten. Das Investitionsbudget 2017 sieht 700 000 Franken für die Arbeit des Generalplaners und 70 000 Franken für die Bauherrenbegleitung vor. Die Ausgaben in der laufenden Rechnung 2017 schätzt der Vorstand auf 162 500 Franken.

Der Vorstand plant zwei Informationsveranstaltungen: eine für Behörden und eine für die Bevölkerung. «Wir möchten sie abholen und sie informieren, worum es beim Ausbauprojekt in Muntelier geht», so Schneider Schüttel. Das Datum sei noch offen.

Standortfrage

Der Abwasserverband hält am Ausbau der ARA Muntelier fest

Verbandspräsidentin Ursula Schneider Schüttel entgegnete auf eine Frage, dass keine anderen Standorte für die neue ARA vorgesehen sind als Muntelier. Der Generalplaner prüfe das Vorprojekt. Nur, wenn wesentliche Gegenargumente auftauchen, komme der Vorstand auf den Standortentscheid zurück. Baukommissionspräsident Pascal Pörner (Muntelier) betonte, eine Studie habe fünf Standorte evaluiert und sich für den Ausbau der ARA Muntelier entschieden. Mit der Einleitung in die Aare bei Kerzers, wie sie die Aktionsgruppe Sauberer Murtensee verlangt, werde die Wasserqualität im Murtensee nicht besser, so Pörner. Den grössten Teil der Verunreinigungen verursache nicht die ARA.

fca

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