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Gemeinden um Murten schliessen ihre Trinkwassernetze zusammen

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Die Industriellen Betriebe Murten haben ein Fünf-Millionen-Franken-Projekt aufgelegt. Damit sollen die Trinkwasserleitungen von Murten, Cressier, Courgevaux und Münchenwiler zusammengeschlossen werden.

Gemeinden müssen genügend Wasserreserven haben für den Fall eines grossen Brands, und sie müssen eine zweite Versorgung mit Trinkwasser nutzen können, zum Beispiel bei technischen Defekten. Das schreibt der Kanton Freiburg vor.

Die Vergangenheit hat in der Region Murten gezeigt, dass nicht alle Gemeinden diese Vorgaben erfüllen. Vor zwei Jahren wurde während der Sommermonate in Cressier und im Murtner Ortsteil Courlevon zum Wassersparen aufgerufen. Während der Hitzeperiode nahmen die Wasserreserven ab. Cressier und Courlevon konnten mangels einer zweiten Wasserversorgung kein zusätzliches Trinkwasser von anderswo beziehen.

Beim Grossbrand in einem Recyclingunternehmen in Cressier im Jahr 2013 reichte das Wasser von den Hydranten nicht aus. Die Feuerwehren legten einen Schlauch, um Wasser aus der Bibera zu entnehmen. Zusätzlich lieferten Landwirte in Güllefässern weiteres Wasser zum Löschen des Brands.

«Aufgrund dieser Herausforderungen – Löschwasser und eine zweite Versorgung – traten die Gemeinden Cressier, Courgevaux und Münchenwiler an uns heran. Sie wollten ihr Trinkwassernetz mit unserem verbinden», sagt Charles Nicolas Moser, CEO der Industriellen Betriebe (IB) Murten, den FN. Der Zusammenschluss der Leitungen dieser Gemeinden mit denen der IB Murten liegt in Form mehrerer Baugesuche seit vergangenem Freitag öffentlich auf.

Gemeinden sagten bereits Ja

Die Kosten des Projekts veranschlagen die IB Murten auf fast fünf Millionen Franken. Diesen Betrag teilen sich das Murtner Unternehmen und die Gemeinden Courgevaux, Cressier und Münchenwiler. «Der Kostenschlüssel richtet sich nach der Anzahl Verbraucher und Einwohner», sagt Moser. Die IB Murten übernehmen 72 Prozent der Kosten, Courgevaux 13 Prozent, Cressier 10 Prozent und Münchenwiler 5 Prozent. Die Gemeindeversammlungen von Courgevaux, Cressier und Münchenwiler hatten ihre finanziellen Beteiligungen von 700’000 Franken, 510’000 Franken und 240’000 Franken am Projekt bereits Ende 2019 bewilligt (die FN berichteten).

Die Erweiterung des Reservoirs im Bois de Boulay nahe Cressier ist das Kernstück des Zusammenschlusses der Trinkwassernetze.
Aldo Ellena

Das Kernstück des Projekts sei die Erweiterung des Reservoirs im Bois de Boulay nahe Cressier, sagt der Direktor der IB Murten. Mit 630 Metern über dem Meeresspiegel sei es der höchste Punkt im Trinkwassernetz der IB Murten. «Wir werden das bestehende Reservoir um eine zweite Kammer erweitern», erklärt Projektleiter Olivier Rumo. Cressier, Courgevaux und Courlevon sind bereits an dieses Reservoir angeschlossen. «Die Kapazität ist aber mittlerweile zu knapp.» Die gesamte Anlage werde sich weiterhin unter der Erde befinden. «Im Reservoir sollte ständig eine Temperatur um die sieben bis acht Grad Celsius herrschen. Das wäre in einem Gebäude über der Erde schwieriger zu bewerkstelligen.»

Das Stufenpumpwerk Wilerholz und das Quellenpumpwerk Grissachmatt – beide befinden sich in der Nähe von Salvenach – werden das Reservoir Boulay speisen. Dafür seien zusätzliche Pumpen, neue unterirdische Tanks und Wasserleitungen notwendig. «Gepumpt wird in der Nacht, weil dann der Strom günstiger ist», so Rumo. Das Wasser im Reservoir werde tagsüber verbraucht, ehe Nacht für Nacht das Reservoir wieder gefüllt wird. Die neuen Tanks würden bereits fertig zusammengebaut von den Herstellern geliefert und dann von den IB Murten angeschlossen, sagt der Projektleiter.

Im Quellenpumpwerk Grissachmatt werde neu eine UV-Anlage installiert. «Das Wasser dort ist, abgesehen vom Chlorothalonil, von guter Qualität. Wir wollen aber eine Vorsichtsmassnahme treffen, damit ein möglicher Keim gleich eliminiert wird», sagt Rumo.

Die Übersichtskarte der IB Murten zeigt, wo Bauarbeiten im Rahmen der Zusammenlegung der Netze geplant sind.
zvg

Inbetriebnahme wohl 2023

Der Bau von total vier Kilometer Wasserleitungen ist Bestandteil des Projekts. Diese werden aber nicht nur das Reservoir mit den Pumpwerken verbinden. Die Leitung zwischen dem Fin du Mossard und dem nördlichen Wohngebiet von Courgevaux soll die Versorgungssicherheit dieser Gemeinde verbessern, so Moser. Die neuen Druckreduktoren in Burg und Altavilla reduzieren den höheren Druck aus den Transportleitungen, bevor das Wasser zu den Haushalten und Betrieben gelangt.

Mit einer Umsetzung des Zusammenschlusses der Trinkwassernetze rechnet Rumo ab November dieses Jahres. «Vorausgesetzt wir haben die Baubewilligung erhalten und die beauftragten Unternehmen sind bereit.» Die IB Murten hätten die notwendigen Ausschreibungen bereits durchgeführt und seien nun dabei, die eingegangenen Offerten auszuwerten. Für den Bau der Leitungen veranschlagt das Unternehmen eine Dauer von fünf bis sechs Monaten. Die Erweiterung des Boulay-Reservoirs dürfte acht bis zehn Monate in Anspruch nehmen. «Wenn alles gut läuft, nehmen wir die Leitungen und Anlagen Anfang 2023 in Betrieb», so Rumos Einschätzung.

Verbindung mit TWB geplant

«Damit wäre der Grundstein für die Verbindung mit dem Trinkwasserverbund Bibera (TWB) gelegt», sagt Moser. Denn mit der Fertigstellung der neuen Wassertransportleitung bei Salvenach seien die IB Murten nicht mehr weit entfernt vom Netz des TWB in Jeuss. Zum TWB gehören Gurmels, Gempenach, Ulmiz, Kleinbösingen sowie Teile von Murten und Courtepin. Es sei angedacht, die Netze der zwei Wasserversorger zu verbinden, damit sich beide im Bedarfsfall aushelfen können, so der IB-Direktor. Derzeit gebe es Gespräche mit dem TWB über die Lage der Verbindungsleitung. «Durch diese Leitung muss regelmässig Wasser ausgetauscht werden. Ansonsten steht das Wasser lange Zeit darin, und das darf nicht sein», so Rumo. Er rechne mit einer Entscheidung über den Zusammenschluss bis 2025, ergänzt Moser.

Pestizide

IB Murten melden Abnahme beim Chlorothalonil-Wert im Murtensee

Zwei Jahre nach dem Entscheid der Gemeindeversammlung von Cressier stellten Bürger den Anschluss an das Trinkwassernetz der IB Murten infrage mit Verweis auf ein neues Abbauprodukt, das Trifluoracetat, das von Pestiziden stammen könnte (die FN berichteten).

«Der Vorteil von Seewasser ist die Verdünnung», sagt Charles Nicolas Moser, CEO der IB Murten. «Ich gehe davon aus, dass die Pestizidwerte in Seen schneller zurückgehen als in den Böden.» Beim Chlorothalonil hätten die IB Murten bereits eine leichte Abnahme im Murtensee festgestellt. «Ich hoffe, dass das zum Trend wird. Das wird sich aber erst in zwei bis drei Jahren zeigen.» Der Chlorothalonil-Wert im aufbereiteten Seewasser beträgt derzeit 0,3 Mikrogramm pro Liter. Seit Februar sei der bisherige Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter ausgesetzt wegen des ausstehenden Entscheids des Bundesverwaltungsgerichts. jmw

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