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Gemeindepräsidenten blicken über den eigenen Zaun

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«Jobtausch der Gemeindepräsidenten» heisst ein Projekt der Regionalkonferenz Bern-Mittelland. Elf «Gemeindepaare» tauschen dieses Jahr ihren Job. Darunter sind drei Gemeindepräsidenten aus der bernischen Nachbarschaft.

Am Jobtausch nimmt unter anderem der Gemeindepräsident von Guggisberg, Niklaus Köpplin, teil. Sein Partner im Austauschteam ist der Gemeindepräsident von Ittigen bei Bern, Marco Rupp. Der Name Jobtausch ist etwas irreführend, meint Köpplin, denn es gehe nicht darum, den Job eines anderen Gemeindepräsidenten zu übernehmen: «Das wäre rechtlich wohl etwas schwierig.» Vielmehr gehe es darum, dass sich unterschiedliche Gemeinden austauschen und so Einblick in den Alltag der Partnergemeinde erhalten.

Bei seinem eintägigen Besuch traf Köpplin in Ittigen auf einen Ort mit überschaubarer Fläche und vielen Einwohnern. «In der Agglomeration der Stadt Bern gibt es ganz andere Schwerpunkte als in Guggisberg, das über eine sehr grosse Fläche verfügt, aber über weniger Einwohner, die zudem im ländlichen Voralpengebiet leben.»

Breites Sightseeing

Köpplin besuchte Rupp bereits vor einigen Wochen im Bernbiet: «Ich erhielt Einblick in die gesamte Verwaltung, in die laufenden Projekte, Schule, Polizei, Sozialdienst, Werkhof und die Feuerwehr. Dabei besuchten wir auch einige Entwicklungsschwerpunkte in der Gemeinde und erläuterten die Finanzkraft der Gemeinde.» Der Jobtausch habe sich als wenig spektakulär erwiesen. Ziel sei es vor allem gewesen, die sehr unterschiedlichen Gemeinden einander vertrauter zu machen und das gegenseitige Verständnis zu fördern.

Nun wartet Köpplin auf den Gegenbesuch aus Ittigen. Wann dieser stattfindet, ist noch nicht klar. Aus der Sicht von Marco Rupp ist der Jobtausch eine gute Sache. Gegenüber den FN ergänzt er: «Wir reden immer vom Stadt-Land-Graben, tun wir doch etwas dagegen.» Er kenne die Gemeinde Guggisberg schon recht gut, sagte der Ittiger Gemeindepräsident.

«Wir haben seit einigen Jahren eine lose Partnerschaft und besuchen einander gegenseitig alle zwei bis drei Jahre mit unseren Gemeinderäten, Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleitern. Auch unterstützen wir die Gemeinde sporadisch mit finanziellen Beiträgen.» Diese Finanzspritzen dienten etwa der Behebung von Landschäden oder der Förderung von Tourismusprojekten.

Verschiedene Herausforderungen

Der wichtigste Aspekt beim Besuch ist laut Rupp das gegenseitige Verständnis. Einige Probleme seien gleich, aber viele sehr anders. «Guggisberg ist eine grosse Gemeinde mit einem grossen Strassennetz und einer geringen Bevölkerungsdichte. Die sozialen Strukturen funktionieren aber noch recht gut.» Ittigen bezeichnet der Gemeindepräsident als «eine kleine Gemeinde mit einer hohen Bevölkerungsdichte und einer kompakten Siedlungsstruktur».

Demzufolge sei die Sozialhilfequote in Ittigen sehr viel höher als in Guggisberg. «Alles in allem sind wir aber eine funktionale Region. Wir haben viele Arbeitsplätze, von denen sicher einige Personen von Guggisberg auch profitieren. Auf der anderen Seite ist das Gantrisch-Gebiet für uns ein wichtiges Naherholungsgebiet.»

Aus Guggisberg will er «etwas Demut und Pragmatismus» nach Ittigen mitnehmen. «Wenn ich sehe, wie die Gemeinde Guggisberg mit ihren begrenzten Mitteln doch sehr vieles leistet, auch ehrenamtlich, da können wir noch einiges lernen.» 

Interessante Unterschiede

Manfred Waibel aus Münchenbuchsee und Urs Rohrbach aus Schwarzenburg bilden ebenfalls ein Duo. Waibel hat seinen Besuch in Schwarzenburg bereits absolviert. Er stellt fest: «Die Gemeinden haben durchaus interessante Unterschiede.» So funktionierten die politischen Abläufe in Gemeinden mit einem Parlament anders als in einer ohne solches Gremium. Der Ort im Norden des Ballungszentrums Bern verfügt über einen 40-köpfigen Grossen Gemeinderat. Schwarzenburg kommt ohne einen solchen aus. Die beiden Gemeinden seien verschieden organisiert, stellt Waibel nüchtern fest.

Es sei immer interessant, in andere Gemeinden zu schauen, versichert Waibel «Es öffnet den Horizont und gibt neue Ideen und Denkanstösse.» Schwarzenburg sei viel ländlicher als Münchenbuchsee. Das habe mit der Entfernung zum kantonalen Hauptort Bern zu tun, aber auch mit der Einbettung in die Landschaft. Weiter erklärt der Gemeindepräsident: «Ich nehme Schwarzenburg als Gemeinde wahr, die funktioniert und ein sehr aktives Dorfleben hat.»

Vernetzen und verstehen

Urs Rohrbach reist am 21. November nach Münchenbuchsee, wo er an einer Sitzung des Gemeinderats teilnimmt. Für ihn ist der Besuch wichtig für die Vernetzung und für das Verständnis der unterschiedlichen Gemeindeanliegen und das Verhältnis von Agglo und Land.

Am Jobtausch nimmt dieses Jahr auch der Gemeindepräsident von Rüschegg, Markus Hirschi, teil. Im Tandemwagen sitzt er mit dem Stadtpräsidenten von Bern, Alec von Graffenried. Der Berner Jobtausch fand bisher 2017 und 2019 statt. Er geht auf eine Initiative der Gemeindepräsidenten von Köniz, Ostermundigen und Wohlen bei Bern zurück.

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