Autor: Pascal Jäggi
Freiburg Im Freiburger Generalrat waren zuletzt alle Parteien dafür, jetzt folgt auch der Gemeinderat. Der Neubau der Deutschsprachigen Orientierungsschule Freiburg (DOSF) wird gemäss Gemeinderätin Antoinette de Weck in einem Zug durchgeführt statt in zwei Etappen, wie es der Gemeinderat zuletzt vorhatte. Erst im Dezember 2010 wurde die Etappierungsversion offiziell noch favorisiert. Es ist kaum ein Zufall, dass die Wende unter Antoinette de Weck gekommen ist. Als Fraktionschefin der FDP hat sie sich gegen die Etappierung gestellt.
Absehbarer Entscheid
Christa Mutter, Gross- und Generalrätin der Grünen, sagt, es sei absehbar gewesen, dass es mit Antoinette de Weck als Schulvorsteherin so kommen würde. «Es gab viele Anzeichen, dass die Etappierung aufgegeben wird», sagt Mutter. Auch in den technischen Kommissionen und von den Ämtern habe sie Ähnliches gehört. Sie freut sich, dass der überparteiliche Einsatz zu diesem Ergebnis geführt hat. In erster Linie sei der Schritt aber für die Schüler wichtig, denn die hätten Priorität, erklärt sie.
Die richtigen Argumente
Auch Thomas Zwald, Fraktionschef der FDP, freut sich über den Entscheid. «Antoinette de Weck hatte die Argumente auf ihrer Seite», sagt er. Die Belastung fürs Quartier und die Schüler wären höher bei einer Etappierung, so Zwald. Er glaubt, dass finanzielle Gründe mithalfen, den Entscheid umzudrehen. Der Wermutstropfen der späteren Bezugsmöglichkeit (2016 statt 2015) könne angesichts der Vorteile geschluckt werden.
Priorität bei Schulen
Claude Schenker, Fraktionschef der CVP, ist hocherfreut über die Neuigkeit. «Wir werden sehen, was das für die Finanzen bedeutet, aber für uns war klar, dass die Schulen Priorität haben», so Schenker.
Extrem zufrieden
Pierre Marchioni, Fraktionschef der SVP, reagiert «extrem zufrieden». Auch er verweist auf mögliche Folgen für die Finanzen, doch bei den Schulen könnten Ausnahmen gemacht werden. «Schliesslich geht es hier um unser einziges Zukunftskapital», meint er.
Keine Überraschung
Wenig überrascht von der Nachricht ist Christoph Allenspach, Präsident der Stadtfreiburger SP. «Alle Parteien haben sich ja gegen die Etappierung ausgesprochen», sagt er. Dennoch ist auch er froh, dass dieser Schritt gemacht wurde. Er hält allerdings fest, dass es wohl nicht ganz ohne Etappen gehen werde. Genau zeitgleich könnten nicht alle Gebäude fertiggestellt werden.
Maurice Page, Präsident der CSP, war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Die Information zur Wende hat Antoinette de Weck den FN in einem Interview zu den ersten 100 Tagen im Amt gegeben. Was sie und ihr Ratskollege Thierry Steiert ausserdem im neuen Amt erlebt haben, erzählten sie ausführlich.
Interviews Seite 2
Beim Primarschulhaus im Juraquartier erhält die Deutschsprachige Orientierungsschule Freiburg ihren neuen Platz. Ab 2016 wird sie bezugsbereit sein – ohne störenden Baulärm.Bild Corinne Aeberhard