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«Gemeinderat sein ist eine kostenlose Persönlichkeitsbildung»

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Autor: karin aebischer

«Früher hat man in den Beizen Kampfwahlen ausgetragen. Heute sind die Parteistrukturen im Sense-Oberland am zerbröckeln und die Gemeinderats-Kandidaten demzufolge schwer zu finden», sagt Armin Jungo, seit 2001 Ammann von Oberschrot.

Da nach der Demission von Gemeinderat Marius Piller für die einberufene Ergänzungswahl vom 1. März 2009 keine Listen deponiert worden waren (FN vom 20. Januar), muss er sich zusammen mit dem restlichen Gemeinderat intensiv auf die Suche nach einem Nachfolger machen. «Ohne eine Empfehlung des Gemeinderates ist es fast unmöglich, dass ein Kandidat im ersten Wahlgang das absolute Mehr erreicht», so der Syndic. Der dadurch notwendige zweite Wahlgang verzögere die Besetzung des freien Gemeinderatssitzes somit um Wochen.

Die Problematik der schwachen Parteistrukturen käme bei jeder Wahl erneut zum Vorschein. «Wenn sich der Gemeinderat nicht auf die Suche nach einer Kandidatin oder einem Kandidaten macht, tut dies niemand».

Einmalige Weiterbildung

Dabei wäre die Lösung gemäss Armin Jungo ganz einfach: «Wenn sich jede Bürgerin oder jeder Bürger für eine Amtsperiode zur Verfügung stellen würde, hätten wir kein Problem mehr.» Das Amt des Gemeinderates ist für ihn «eine kostenlose Persönlichkeitsbildung, die sonst nirgends angeboten wird». In der Gemeindebehörde von Oberschrot herrsche zudem ein sehr gutes Klima.

Nebst der fehlenden Mobilmachung durch die Parteien nennt Jungo auch die starke berufliche Auslastung und die Erwartungen, die an einen Gemeinderat gestellt werden, als mögliche Gründe für ein Nichtantreten zur Wahl oder für eine Demission. «Die Bürger erwarten von einem Gemeinderat stets professionelles Verhalten und ein allumfassendes Wissen. Für die einen macht man dann entweder alles richtig oder alles falsch. Das geht an die Substanz. Man muss psychisch belastbar sein», gibt der Ammann ehrlich zu.

Eine Fusion als Lösung?

In einer kleineren Gemeinde gebe es nicht automatisch weniger zu tun, erklärt Armin Jungo. «Da es weniger Gemeinderäte gibt, verteilen sich die Ressorts und Vertretungen in den Kommissionen und Verbänden automatisch auf weniger Personen.» Wäre eine Fusion mit Plaffeien nicht doch die ideale Lösung? «Das Thema Fusion geistert seit der letzten Abstimmung ständig in den Köpfen herum. Doch momentan warten alle ab, wie der Staatsrat über die finanzielle Unterstützung der fusionswilligen Gemeinden entscheiden wird. Danach ist es sehr wahrscheinlich, dass die Gespräche wieder aufgenommen werden», schätzt er die Entwicklung ein.

Bis zum 3. Februar will der Gemeinderat fündig werden. Interessierte Personen können sich direkt beim Gemeinderat oder auf der Gemeindeschreiberei melden. «Wenn wir es bis dahin nicht schaffen, kommt es zu einer Wahl ohne Ergebnis», vermutet der Ammann der 1030-Seelen-Gemeinde.

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