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Gemeinsam gegen Hooligans

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Sie haben wohl schon manchem Fussball- oder Eishockeybegeisterten den Spass verdorben: Hooligans. Seit bald zehn Jahren geht die Schweiz streng gegen diese gewaltbereiten Fans vor; nun soll der Kampf gegen Hooligans zusätzlich verstärkt werden. Drehscheibe dafür ist die Kantonspolizei Freiburg. Sie hat am 1. Mai das Mandat erhalten, die neue Polizeiliche Koordinationsplattform Sport zu leiten. Ihr Vorgänger, die Schweizerische Zentralstelle Hooliganismus, war bis Ende März 2015 der Stadtpolizei Zürich angegliedert gewesen, interimistisch hatte Freiburg die Stelle ab diesem Zeitpunkt bereits übernommen (FN vom 4. März). Im Düdinger Stadion Birchhölzli haben die Verantwortlichen gestern die Plattform vorgestellt.

Nicht Kampf dirigieren

«Die Kantone und die Polizei sollen in Zusammenarbeit mit dem Bund zu mehr Einheit finden, um gemeinsam gegen Gewalt im Sport vorzugehen», fasste der Freiburger Justiz- und Sicherheitsdirektor Erwin Jutzet (SP) die Aufgaben der Plattform zusammen. Sie sei zuständig für die Koordination. «Aber es ist nicht ihre Aufgabe, den Kampf gegen Hooliganismus zu dirigieren», so Jutzet. Die Kantone und Gemeinden blieben autonom, die Plattform könne jedoch Empfehlungen erlassen.

Konkret hat die Koordinationsplattform die Aufgabe, Informationen zu sammeln, sie auszuwerten und zu verbreiten. «Einsatzleiter jeder kantonalen oder kommunalen Polizei sollen von Erkenntnissen aus lokalen Ereignissen profitieren können», erklärte Pierre Schuwey, Kommandant der Kantonspolizei Freiburg. Dazu überwache die Plattform das aktuelle Geschehen ständig.

Eine weitere Aufgabe der Stelle ist, durch die Erkenntnisse und durch Empfehlungen eine grössere Kohärenz in den Einsatztaktiken der Polizei zu schaffen. Als Beispiel erwähnte Hauptmann Markus Jungo, der die Koordinationsstelle leiten wird, etwa das Vorgehen an Fanmärschen, für welches die Plattform eine einheitliche Doktrin empfehlen kann. Ein weiteres Ziel sei, Arbeitsdokumente und -prozesse zu vereinheitlichen.

Jungo betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit aller Akteure sei. Um die Koordination zu vereinfachen, wird es eine sogenannte Steuerungsgruppe geben, mit Vertretern aus den verschiedenen Regionen der Schweiz, den Sportverbänden und dem Bundesamt für Polizei Fedpol. Die Steuerungsgruppe wird auch in Kontakt stehen mit den SBB, welche die Fantransporte organisiert und dem Verband Facharbeit Schweiz. Zusätzlich gibt es in den Kantonen dezentrale Fachstellen, die sich mindestens zweimal im Jahr austauschen. «Bei Bedarf können wir Arbeitsgruppen bilden, die ein spezifisches Thema bearbeiten», sagte Jungo.

Die Plattform in Freiburg kann auch Empfehlungen geben für Stadionverbote oder Rayonverbote. Sie wird den dezentralen Fachstellen zudem dabei helfen, Risikofans zu identifizieren.

Freiburg kennt sich aus

Markus Jungo hat Erfahrung in der Bekämpfung von Hooligans. Seit 2009 leitete er die Plattform Hooli.RBT, welche die Westschweizer Kantone, Bern und das Tessin im Kampf gegen Hooliganismus koordinierte. Kommandant Pierre Schuwey hatte zudem bei der Konferenz der Kantonalen Polizeidirektoren den Lead, wenn es um Gewalt und Sport ging. «Es war also natürlich, dass wir das Mandat erhalten», sagte Schuwey. Es sei eine Ehre für die Kantonspolizei, und sie freue sich über das Vertrauen, das die Konferenz ihr entgegenbringe. Er räumte jedoch auch ein, dass es keine weiteren Bewerber für das Mandat gab. «Niemand nimmt gern Zusatzaufgaben auf sich.»

Die neue Plattform in Freiburg wird ihren Sitz im Polizeigebäude in Granges-Paccot haben. Neben Markus Jungo wird ein weiterer Polizist zu 100 Prozent arbeiten. Ab Januar 2017 soll ein zusätzlicher Mitarbeiter hinzukommen. Die Plattform kostet jährlich insgesamt 525 000 Franken. Die Arbeit der Kantonspolizei macht dabei 350 000 Franken aus. Freiburg erhält den Betrag von den anderen Kantonen und dem Schweizerischen Fussballverband, der Swiss Football League und Swiss Ice Hockey. Der Rest des Geldes fliesst zur Fedpol für ihre Aufgaben. «Für Freiburg entstehen keine Mehrkosten», betonte Erwin Jutzet.

Beispiel: Koordination für EM in Frankreich

F ür die Kontakte zum Ausland im Bereich Hooliganismus ist nicht die neue Koordinationsstelle in Freiburg zuständig, sondern wie bis anhin die Bundespolizei Fedpol. Bei Anlässen wie der Fussball-Europameisterschaft, die im Juni in Frankreich stattfinden wird, bleibe die Koordinationsstelle wachsam, sagte deren Leiter Markus Jungo gestern. Der Kontakt mit Fedpol bestehe ständig, damit gewaltbereite Fans bekannt werden. Fedpol könne für die EM Ausreiseverbote für Hooligans erlassen. Diese müssten sich regelmässig auf dem Polizeiposten melden, um zu überprüfen, dass sie sich ans Verbot halten. mir

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