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Gemeinsame letzte Ruhe ist gefragt

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Die Totengedenkfeier besuchen, eine Kerze aus der Kirche zum Grab bringen und an Verstorbene denken–morgen ist Allerheiligen, der Feiertag, den die Katholiken den Heiligen und den Toten widmen. Der Grabbesuch gehört bei vielen zu diesem Tag, daran hat sich in den vergangenen Jahren hierzulande wenig verändert. Was sich jedoch verändert hat, sind die Gräber selbst.

Kremation lange verboten

Bis vor knapp 20 Jahren gab es fast nur Erdbestattungen, heute werden die meisten Verstorbenen kremiert. «Früher hiess: Wer sich verbrennen lässt, glaubt nicht an die Auferstehung», sagt Thomas Perler, Pfarrer in Murten. Dies habe sich ab 1983 langsam verändert. «Damals wurde das Kirchenrecht überarbeitet. Danach hielt dieses fest, dass Erdbestattungen zwar erwünscht, Kremationen jedoch nicht verboten sind.»

Perler erzählt, dass er kürzlich bei einem Besuch der Schwestern in Ingenbohl festgestellt habe, dass auch dort Kremationen möglich seien. «Früher wäre das undenkbar gewesen.» Gleichzeitig gebe es heute noch Orden oder Theologen, welche nur Erdbestattungen zulässig fänden. «Ein Argument ist etwa, dass Christus in ein Grab gelegt und nicht verbrannt wurde.»

Perler schätzt, dass es heute zu rund 80 Prozent Kremationen und zu 20 Prozent Erdbestattungen gibt. Pius Hasler, der in Düdingen ein Bestattungsinstitut führt, sagt: «Es gibt kaum noch jemanden, der eine Erdbestattung wünscht.»

Praktische Gründe

Der Pfarrer macht praktische Gründe für die Veränderung geltend. «Es gibt heute öfter alleinstehende Menschen, bei denen sich niemand um ihr Grab kümmern kann.» Regelmässig komme es vor, dass bei einem Ehepaar der Erstverstorbene begraben und die Urne des Zweitverstorbenen später hinzugelegt werde.

Die Veränderung von Erdbestattungen hin zu Kremationen hat eine weitere Veränderung mit sich gezogen: Immer häufiger werden die Urnen in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt. Auf vielen Friedhöfen wurden in den vergangenen Jahren Gemeinschaftsgräber eingerichtet (siehe Kasten).

Pfarrer Perler macht für diePopularität der Gemeinschaftsgräber ähnliche Gründe geltend wie für die Zunahme der Kremationen. «Die Grabpflege entfällt so.» Wenn Eltern stürben und die Kinder anderswo lebten, sei ein Gemeinschaftsgrab praktisch.

Zu Beginn seien Gemeinschaftsgräber sehr anonym gewesen. Heute würden jedoch oft die Namen der Verstorbenen angeschrieben. Für den Pfarrer ist das wichtig: «Im Buch Jesaja steht: ‹Bei deinem Namen habe ich dich gerufen, du gehörst mir.›» Dies zeige, dass jeder vor Gott als Person anerkennt werde. Bei Soldatenfriedhöfen würden deshalb auch meist die Namen der Gefallenen angegeben.

Grabpflege als Dank

«Es gibt sehr selten jemanden, dem das Grab eines lieben Verstorbenen nichts bedeutet», sagt Thomas Perler. Es sei ein menschliches Bedürfnis, den Dialog weiterzuziehen. Dies zeige sich unter anderem daran, dass an Allerheiligen die Gedenkfeiern gut besucht seien, und habe sich auch durch die Gemeinschaftsgräber nicht verändert. Er findet jedoch, dass die Pflege eines einzelnen Grabes eine besondere Verbindung zu den Toten ermöglicht. «Die Grabpflege ist ein dankbares Gedenken.»

Gemeinden: Friedhof an Bedürfnisse anpassen

D ie Gemeinden – sie sind für die Gestaltung der Friedhöfe zuständig – haben sich der Entwicklung hin zu Gemeinschaftsgräbern angepasst.

Tafers etwa richtete 2005 ein Gemeinschaftsgrab ein. Seither gab es darin gemäss Bauverwalter Angelo Lauper 69 Bestattungen; 2012 wurden von total 15 Verstorbenen zehn dort beigesetzt, drei in einem individuellen Urnengrab, zwei wurden beerdigt.

In vielen Gemeinden, so beispielsweise in Wünnewil-Flamatt und Plaffeien, sieht die Entwicklung ähnlich aus. Die drei Gemeinden sind sich einig, dass die Gemeinschaftsgräber keinen Mehraufwand und für die Angehörigen zeitlich und finanziell weniger Aufwand bedeuten. Urnen- und Gemeinschaftsgräber brauchen ausserdem weniger Platz: «Vor 20 Jahren glaubte man, die Friedhöfe vergrössern zu müssen. Das ist jetzt nicht mehr der Fall», sagt Marius Cotting, Leiter des Bauamtes in Wünnewil-Flamatt.

Dafür sind andere Anpassungen nötig: Gemäss Ge meindeschreiber Gérald Buchs wird in Plaffeien eine neue Gestaltung des Urnenfriedhofs notwendig.

Die Grabruhe dauert normalerweise 20 Jahre. Bei Ge meinschaftsgräbern wird häu fig lediglich die Asche oder eine vergängliche Urne beigesetzt, so dass es nicht notwendig ist, diese später zu entfernen. In allen drei Gemeinden werden die Namen der Verstorbenen bei den Gemeinschaftsgräbern aufgelistet oder anders vermerkt. mir

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