Die Räume des Unternehmens Vibration Workingshare sind hell und bunt. Grosse Fenster lassen das Tageslicht in den Raum mit den vielen Arbeitsplätzen hinein; die auffälligen schwarzen Lampen spenden zusätzlich Licht. «Man soll sich hier wohlfühlen», sagt David Regamey. Er ist Geschäftsführer des noch jungen Unternehmens, welches im Juraquartier in Freiburg Pendlern sowie zu Hause und freiberuflich arbeitenden Menschen Arbeitsplätze vermietet.
«Nach dem Motto ‹Mein Rucksack ist mein Büro› können Erwerbstätige heutzutage überall arbeiten.»
David Regamey
CEO Vibration Workingshare
Die Idee dahinter: Optimierung. «Es gibt mittlerweile viele Leute, die selbstständig sind. Damit sie für ihre Tätigkeit nicht teure Büroräume mieten müssen, bieten wir ihnen einen Arbeitsplatz bei uns an», erklärt Regamey. Ziel sei es, die Mietkosten auf ein Minimum zu reduzieren. Schliesslich könnten viele Arbeitsaufträge gut von zu Hause aus erledigt werden. Gebe es trotzdem Dinge, die in einem Büro besser zu erledigen sind, könne ein Mitglied auf die Räumlichkeiten von Vibration Workingshare zurückgreifen. «Man zahlt nur, was man wirklich braucht.»
Arbeitsplatz ist im Wandel
Dass auf ein festes Büro verzichtet wird, ist in der Schweiz doch eher etwas Neues. «Wir Schweizer sind noch nicht wirklich bereit, die eigenen vier Wände mit dem persönlichen Schlüssel aufzugeben», meint David Regamey. Dabei sei genau dieses Aufgeben fester Bürostrukturen die Zukunft. Heutzutage hätten Erwerbstätige ihre Dinge auf sich. «Nach dem Motto ‹Mein Rucksack ist mein Büro› können sie überall arbeiten. Der feste Arbeitsplatz wird so entbehrlich.» Mehr als Laptop, Block und Bleistift brauche es nicht.
Auch ein Geschäftsmann, der beispielsweise von Zürich nach Genf fährt, kann einen Freiburger Kunden direkt in Freiburg treffen – sowohl Kunde als auch Geschäftsmann sparen Zeit. Denn neben Arbeitsplätzen stellt Vibration Workingshare auch Sitzungsräume zur Verfügung, die stundenweise gemietet werden können. Regamey ist es wichtig, so unkompliziert wie möglich zu sein: «Unser Büro ist zu 100 Prozent autonom.» Ein Schlüssel sei nicht nötig. Alles laufe über die eigene App für Smartphones.
So müsse an nichts gedacht werden. Ausserdem seien die Räume mehr als ein normales Grossraumbüro, sie ermöglichten eine Art Arbeitsgemeinschaft. «Ob Informatiker, Anwalt oder Journalist: Jeder ist Teil der Gemeinschaft und kann sich mit seinen Tischnachbaren austauschen. So können alle ihren Horizont erweitern», meint Regamey. Das Konzept hat Erfolg. Zurzeit zählt der Coworking-Verband der Schweiz bereits 155 Standorte mit 10 000 Mitgliedern – Tendenz steigend.