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Gemüsebauern fühlen sich verkohlt

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Gemüsebauern fühlen sich verkohlt

GV der Produzentenvereinigung Bern/Freiburg in Treiten

Noch zu oft machen Gemüseproduzenten bloss die Faust in der Tasche, wenn sie mit den Preisen unzufrieden sind. So sieht es zumindest Jakob Wettstein, Präsident der Gemüseproduzenten Bern und Freiburg.

«Erst bei näherem Nachforschen heisst es plötzlich, dass der Handel eigentlich mehr fürs Gemüse zahlen könnte», meinte Jakob Wettstein zu Beginn der Generalversammlung der Gemüseproduzenten-Vereinigung der Kantone Bern und Freiburg am Freitag in Treiten. Einigen Gemüsebauern scheine es vordergründig egal zu sein, ob sie etwas verdienen würden. «Hauptsache, man hat im Moos den ganzen Tag etwas », fügte er ironisch an.

Unzufrieden mit «Coop»

Wettstein forderte die Gemüseproduzenten vermehrt auf, sich bei Fragen und Problemen an die Vereinigung zu wenden. Sein Aufruf wurde erhört. Am Schluss der Versammlung meldeten sich mehrere Produzenten und gaben Beispiele, wo denn der Schuh überall so drückt.

Thomas Wyssa (Galmiz) erwähnte, dass im letzten Jahr rund 100 Tonnen seeländischer Rosenkohl kaputt gegangen seien, weil man ihn nicht absetzen konnte. Schuld daran sei nicht zuletzt «Coop». Der Branchenriese habe viel ausländische Ware importiert, «obwohl die Qualität schlechter war als bei unserem Gemüse», wie Wyssa anfügt. Er forderte den Vorstand auf, beim Verband Schweizerischer Gemüseproduzenten vorstellig zu werden, damit dieser gegen «Coop» vermehrt Druck ausübe.

Charles Aebersold zeigte an einem Beispiel, dass man den Produzenten kaum vorwerfen könne, dass sie zu teuer seien. «Ein Eisbergsalat kostet im Restaurant etwa Fr. 4.50.» Der Produzent verdiene daran gerade mal fünf Rappen. «Wenn wir das Gemüse gratis liefern würden, würde der Salat also immer noch Fr. 4.45 kosten», sagte er. Wo in der Handelskette aber womöglich zu hohe Margen angesetzt werden, darauf habe er keine Antwort.
Höhen und Tiefen stellte Jakob Wettstein in seinem Jahresrückblick fest. Grosse Überschüsse liessen bis Mai und Juni die Preise ins Bodenlose sinken. Nach dem Hitzesommer stieg die Nachfrage nach Auslandware. Leider seien dann die günstigeren Schweizer Produkte dazu verwendet worden, um die Importe zu verbilligen.

Kein Tiefpreismekka mehr

Dank den wöchentlichen Preissitzungen in Kerzers sei das Seeland nicht mehr das Tiefpreismekka der Schweiz. Diese Rolle habe die Region Zürich übernommen. Noch sei der Seelandhandel nicht auf diese Dumping-Angebote eingegangen. Er müsse nun weiterhin so zusammenhalten. Sonst werde dies von den Zürchern sofort ausgenutzt.

Ein gewisses Verständnis bringe er auf, wenn ein Händler seine Lieferanten von 100 auf 20 reduziere. Der Grossverteiler wolle eben eine ganze Lieferung von genau gleicher Qualität. Die Produzenten müssten sich überlegen, ob sie nicht vermehrt zusammenspannen möchten, um diese gleichbleibende Qualität zu erreichen.

Neue Vorstandsmitglieder

Die Versammung beschloss die Gründung einer neuen Sektion «Einzelbetriebe». Verbandsmitglieder, die ausserhalb des Seelands wohnen, gehörten nämlich bisher keiner Sektion an.

Mit der Person von Gerhard Vonesch ist letztes Jahr sowohl der Zentralstellenleiter Freiburg als auch der Kassier zurückgetreten. Seine Nachfolger wird Lutz Collet, der in Grangeneuve arbeitet. Für die Ausstellungen ist neu Lotti Moser aus Fräschels zuständig.

Noch nicht ganz einsatzbereit ist das neue Informationssystem. Der Programmierer weilt noch in Australien, wie Sekretär Hans-Peter Kocher vermeldete. Die rund 500 Produzenten innerhalb des Verbandes müssen regelmässig melden, was sie demnächst in Umlauf bringen. Nun soll das Meldesystem ausgebaut werden. hi

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