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«Genau so ist es damals gewesen!»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Genau so ist es damals gewesen!»

Autor: Imelda Ruffieux

Mittwochabend, kurz vor 20 Uhr, vor einem alten Bauernhaus in Alterswil. Langsam füllt sich die grosse Tribüne, die letzten Nachzügler suchen ihr Plätzchen in den langen Reihen. Man rückt zusammen, nicht nur um Platz zu schaffen, sondern auch als Schutz vor der immer noch kalten Bise.

Gespannte Erwartung

Auffallend ist die Zusammensetzung des Publikums: es hat ganz junge Leute, aber auch sehr viele ältere Semester darunter. Die Leute sind gekommen, um die Premiere des Freilichtspiels «D’ Hintercher-Banda» zu sehen. Eine gespannte Erwartung ist zu spüren. Die meisten haben das Buch «Als die Nachtvögel kreisten» von Christian Schmutz gelesen und wollen nun wissen, wie man den über 300-seitigen Roman auf eine Bühne bringt. Kann man das überhaupt? Geht nicht die ganze Stimmung verloren? Mussten nicht wichtige Details weggelassen werden?

Wie gehts weiter?

Und dann geht es los mit der ersten Szene: Die Musik fängt an zu spielen, die ersten Dialoge werden gewechselt, und schon nach wenigen Minuten ist klar: Es funktioniert. Man wird in die Geschichte hineingezogen, lernt die Charaktere immer besser kennen und ist am Ende einer Szene gespannt, wie es in der nächsten weitergeht – auch wenn man eigentlich weiss, wie die Geschichte endet.

Nickende Zustimmung

Hie und da gibt es Gelächter, denn die Geschichte der Hintercher-Bande wird nicht bitter ernst als reines Drama aufgeführt. Und nicht selten sieht man ältere Zuschauer das Geschehen mit einem Nicken kommentieren. «Genau so war es damals», sagt ein alter Mann im Flüsterton zu seinem Nachbarn. «Wir hatten nichts zu essen ausser Kartoffelsuppe.»

Wie es früher war

Wer nicht zur Altersgruppe gehört, die sich an die harten Zeiten der 1930er-Jahre im Sensebezirk erinnert, der wird durch die beiden Erzähler auf lockere, zugleich aber auch informative Weise über die damaligen Verhältnisse informiert: dass viele Kleinbauern ihren Hof verloren, dass kaum Arbeit zu finden war, dass sich Unverheiratete beim Tanz näher kamen und dass nach der Heirat bald «a Ragleta» Kinder die Wohnung bevölkerte.

Besonders gelungen sind die Übergänge zwischen den 21 Szenen. Die Spielenden «frieren» ein, ein Trio beginnt live eine folkloristische Melodie zu spielen, währenddessen gibt es Zusatzinformationen vom Erzähler-Duo, und es wird eine neue Szene aufgebaut. Ein paar wenige Handgriffe genügen, und das Geschehen wird von der Küche im Hintercher in die Amtsstube im Oberamt Tafers oder an einen Tatort verlagert.

Emotionale Nähe

Regisseur Mark Kessler hat es geschafft, die mehr als passende Kulisse des alten Bauernhauses auf geradezu geniale Weise in die Handlung einzubauen. Zusammen mit den kernigen Dialogen in echtem Sensler Dialekt und nicht zuletzt dank dem grossen Einsatz des Ensembles ist eine überaus gelungene Produktion entstanden: Der Zuschauer kennt die Geschichte, kennt die Sprache und kennt sogar die Gegend, in der sie spielt – mehr emotionale Nähe ist kaum möglich.

Restlos ausverkauft

Das sind wohl auch die Faktoren, die dazu geführt haben, dass die 20 Vorstellungen mit jeweils über 240 Plätzen schon wenige Tage nach Beginn des Vorverkaufs restlos ausverkauft waren. Die Leute haben darauf vertraut, dass ihnen die Geschichte auf der Bühne ebenso gefallen wird wie zwischen zwei Buchdeckeln. Zu Recht, wie die Premiere vom Mittwoch gezeigt hat.

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