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Generalisten im «Gemischtwarenladen»

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Autor: Pascale Hofmeier

Es ist ein ruhiger Morgen auf der Gemeindeverwaltung Überstorf. Weihnachtssterne stehen neben brennenden Kerzen in der Halle mit den Schaltern. Im Hintergrund läuft ein Radio. Das Telefon klingelt selten, und auch am Schalter tauchen nur wenige Leute auf. «Daran ist sicher das schlechte Wetter schuld», sagt Gemeindeschreiberin Andrea Portmann lachend. Der Montag sei in der Regel der Tag, an dem viele Bürger mit ihren Anfragen kämen. «Die Leute haben übers Wochenende Zeit, die Papiere zu sortieren und nehmen sich vor, am Montag Dinge zu erledigen.»

Ein Schalter für alle Fälle

Die Anliegen, mit denen sie zur Gemeindeschreiberin und dem Verwaltungsteam kommen, die sind ausserordentlich vielfältig. Ob Adressänderungen, der Bezug eines Gemeinde-GA oder ganz alltägliche Dinge, die Gemeindeverwaltung ist für die Bürgerinnen und Bürger die Anlaufstelle. «Manchmal kommen die Leute zu uns, weil sie nicht wissen, an wen sie sich sonst wenden sollen», sagt Andrea Portmann. So wird zum Beispiel gemeldet, dass jemand seinen alten Kleiderschrank im Wald entsorgt hat. Oder es wird gefragt, wo man in der Region Äpfel zu Süssmost pressen lassen kann. Manchmal aber kämen sie auch mit Komplimenten, zum Beispiel für die Weihnachtsbeleuchtung. An diesem Morgen bringt eine Frau ein Buch für die Bibliothek. Das gehört nicht zum Pflichtenheft der Verwaltung, ist aber ein Service für die Bibliotheksbenutzer.

Arbeit nimmt zu

Doch die Arbeit am Schalter, der Schnittstelle nach aussen, ist nur ein Teil der Arbeit auf der Verwaltung. Die sieben Angestellten – sie arbeiten in unterschiedlichen Pensen – sind für die Einwohnerkontrolle, das Arbeitsamt, die Finanzen, Steuern, Informatik, das Bauwesen – kurz, für alles zuständig, das eine Gemeinde an Organisation und Infrastruktur braucht. Hinzu kommen je zwei Personen im Werkhof und bei den Liegenschaften. «Wir sind hier ein Gemischtwarenladen», sagt die Gemeindeschreiberin.

Im letzten Jahr wurde das Personal um 60 Prozent aufgestockt. Mit dem Wachstum der Gemeinde fallen immer mehr Verwaltungsaufgaben an, auch steigen die Anforderungen von Bund und Kanton.

Bisher gab es vorwiegend in der Administration zusätzliche Stellen. «In Kürze werden wir einen technischen Leiter einstellen», sagt Andrea Portmann. Der Bauverwalter stosse heute an seine Kapazitätsgrenzen. Der technische Leiter wird nicht nur das Bauwesen betreuen, sondern auch für den Werkhof, die Strassen, die Liegenschaften und für den Umweltschutz sowie die Entsorgung verantwortlich sein. «Er wird den Gemeinderat von den operativen Geschäften entlasten.» Heute rücken die Ressortleiter immer wieder selber aus, zum Beispiel, um Baustellen zu leiten oder Ortsbesichtigungen vorzunehmen. Und an den Tagen, an denen der Bauverwalter abwesend ist – er hat ein Pensum von 40 Prozent – gibt die Gemeindeschreiberin Auskunft.

Im Büro von Andrea Portmann stehen Gesetzessammlungen neben unzähligen Protokollen. Andrea Portmann ist die Schnittstelle zwischen Gemeinderat und Verwaltung. «Diese Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat ist sehr interessant und wichtig.» Sie bereitet zusammen mit der Gemeindepräsidentin Christine Bulliard die Sitzungsunterlagen des Gemeinderates vor, führt das Personal der Verwaltung, unterstützt die Arbeit der Kommissionen und Arbeitsgruppen und ist für die Homepage und das Mitteilungsblatt zuständig.

Bei Null angefangen

Ihre Anstellung vor zwei Jahren war ein Generationenwechsel. Der Vorgänger hatte 36 Jahre als Gemeindeschreiber gearbeitet. «Ich als Quereinsteigerin begann eigentlich bei null», sagt Portmann, die ursprünglich Wirtschaft studiert und sich nach mehreren Jahren in der Privatwirtschaft für den Wechsel entschieden hatte.

Die Themenvielfalt ihrer Arbeit gefalle ihr, und sie geniesse das sehr, sagt Andrea Portmann: Sie und auch die anderen Angestellten seien Generalisten, die in den unterschiedlichsten Situationen Lösungen finden müssten. «Hier ist kein Tag wie der andere.»

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