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Generationenwechsel bei Applico

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«Am Anfang sassen wir da mit den Statuten und einem Laptop», erinnert sich André Schneuwly. 2003 war das, er hatte zusammen mit Bea Vonlanthen-Minnig vom Stiftungsrat den Auftrag erhalten, Applico aufzubauen. Die Stiftung sollte mit ihren Arbeits- und Wohnplätzen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen eine Lücke schliessen, denn damals gab es kein deutschsprachiges Angebot im Kanton (siehe Kasten). Nun geht der 63-jährige Schneuwly in Frühpension, sein Nachfolger wird der Wünnewiler Michael Perler. Er ist ausgebildeter Primarlehrer und Landwirt, hat eine Weiterbildung in Betriebswirtschaft gemacht und war zuletzt Geschäftsleiter des Lehrbetriebsverbundes Fribap.

«Sehr bereichernd»

«Wir gingen damals bei anderen Institutionen vorbei, um ein bisschen abzuschauen», sagt Schneuwly mit einem Schmunzeln an der Medienkonferenz zum Generationenwechsel bei Applico. «Wir hatten sehr viele Freiheiten; es war ein Glück diese Institution aufbauen zu können.» Aber auch schwierig: «Arbeit zu suchen, die unsere Mitarbeitenden erledigen können, war sehr anspruchsvoll. Aber wir haben Aufträge gefunden.»

In den vergangenen 16 Jahren habe er die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden in den Ateliers in Schmitten und Murten sowie den Bewohnerinnen und Bewohnern der Wohnangebote als sehr bereichernd empfunden. «Gerade letzte Woche haben mich Angehörige angerufen. Es berührt mich sehr, wenn ich höre, wie dankbar sie sind, dass wir einen Platz bieten, wo sich ihre Kinder oder Verwandten wirklich wohlfühlen.» Es gebe aber auch schwierige Situationen, etwa wenn Mitarbeitende Rückschläge hätten oder in eine psychiatrische Klinik müssten. «Da ist es wichtig, sich abgrenzen zu können.»

Entlastend sei da die Co-Geschäftsleitung gewesen. Bis 2015 teilte sich Schneuwly die Aufgaben mit Bea Vonlanthen-Minnig, danach mit Rahel Suter. Letztere verbleibt in der Co-Geschäftsleitung und arbeitet künftig mit Michael Perler zusammen. «Das Modell der Co-Leitung hat sich bewährt», sagt Stiftungsratspräsidentin Ursula Schneider-Schüttel, und Suter fügt an: «Es ist eine Entlastung bei Zeiten mit grosser Arbeitsbelastung, und wir können unsere unterschiedlichen Stärken nutzen.» Applico seit mit diesem Modell schon 2003 seiner Zeit voraus gewesen. Voraussetzung für eine Co-Geschäftsleitung ist, dass sich die beiden Chefs verstehen.

Das war denn auch ein wichtiges Kriterium bei der Suche nach einem Nachfolger von Schneuwly. «Ich glaube, das kommt gut, wir haben uns gefunden», sagt Michael Perler. Er tritt seine Stelle als Co-Geschäftsleiter offiziell per Anfang Jahr an, ist aber bereits seit rund einer Woche bei Applico zur Einarbeit.

Auf ihn und Suter dürften in den nächsten Jahren einige Herausforderungen warten. «Aufträge zu finden ist schwierig, auch wegen der Digitalisierung. Es ist weniger Handarbeit gefragt», sagt Schneuwly. «Wir müssen den Dialog mit KMU und der Industrie suchen, herausfinden, was sie brauchen und was wir anbieten können.» Stiftungsratspräsidentin Schneider-Schüttel fügt an, es sei auch wichtig, in den Unternehmen Nischenarbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen zu schaffen. «Wichtig ist es dabei, den Unternehmen genau zu erklären, was das für sie bedeutet, auch im Bezug auf die Kosten», sagt Perler. Wohlwollen bei den Unternehmern sei da, aber diese müssten auch konkurrenzfähig sein.

Perler scheint schon voll in seinem Element. Und was macht Schneuwly nach seiner Frühpensionierung? «Ich freue mich auf mehr Zeit für die Familie, fürs Kochen, Gärtnern und Wandern», sagt er. «Und auf mehr Freiraum für meine politischen Ämter.» Schneuwly sitzt für die Freien Wähler im Grossen Rat und im Düdinger Generalrat.

Zur Institution

Ateliers, WGs und Wohnbegleitung

Die Stiftung Applico betreibt in Murten und Schmitten zwei Ateliers mit 40 Arbeitsplätzen für insgesamt rund 80 Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung. Zudem bietet sie Plätze in begleiteten Wohngemeinschaften in ­Schmitten und Murten an sowie eine Wohnung mit Rundumbetreuung in Plaffeien. Auch ambulante Dienstleistungen erbringt sie, wie Unterstützung beim Wohnen. Die Stiftung beschäftigt rund 30 Fach­personen.

nas

www.applico.ch

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