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Geplant war nur eine kleine Broschüre

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda Ruffieux

Der Archivar und passionierte Hobbyhistoriker Kanis Zbinden hat bereits die Geschichte rund um den Dorfbrand Plaffeien 1906 niedergeschrieben.

Die Dorfbevölkerung sei nach dem Brand obdachlos und am Rande der Existenz gewesen und hätte doch mit aller Energie den Wiederaubau geplant, erinnerte Pfarreipräsident Hermann Hayoz an der Vernissage vom Freitag. «Das Buch soll an die grossen Opfer erinnern, welche unsere Vorfahren auf sich nahmen. Ihnen gebührt heute unsere Hochachtung.»

Pfarrer Niklaus Kessler gedachte des unermüdlichen Einsatzes des damaligen Kaplans Alexander Schuwey, der tatkräftig bei der Planung des «Doms des Oberlandes», wie die Kirche oft genannt wird, mithalf. «Die 100-jährige Kirche ist das Wahrzeichen von Plaffeien, und die über 100 ehrenamtlichen Mitarbeitenden ein Hinweis dafür, dass die Kirche lebt.»

Unzählige Stunden Arbeit

Wie Kanis Zbinden ausführte, war eigentlich nur eine kleine Broschüre geplant. «Schon bald wurde mir klar, dass dies nicht reicht, um alle Aspekte dieses Prachtbaus zu zeigen.» Durch sein intensives Forschen in verschiedenen Archiven, das Entziffern alter Dokumente und die Suche nach Querverweisen und Illustrationen hat er viel Material über das Pfarreileben zusammengetragen. Das Buch war deshalb für ihn eine gute Gelegenheit, diese interessanten Zeugnisse ebenfalls für die Nachwelt festzuhalten. Sein Dank galt am Freitag seiner Frau, dass sie ihn so viele Stunden «im Ranft» habe arbeiten lassen.

Geschichte und Geschichten

Das über 300-seitige Buch ist mehr als nur eine Beschreibung des Kirchenbaus, obwohl bereits diese Arbeit eine ausführliche Würdigung verdient. Was die Chronik auszeichnet, ist zum einen das akribische Zusammentragen von Fakten, Zahlen und Abläufen. Vor allem aber wird sie zur interessanten Lektüre, weil neben all dem auch kleine Anekdoten, Geschichten und auf den ersten Blick unwichtige Informationen Platz gefunden hat.

So zum Beispiel die Rechnung, die der damalige Wirt der Taverna in Tafers der Pfarrei Plaffeien verrechnet hat, um die Fuhrmänner zu verpflegen, die Material für den Kirchenbau zur Baustelle transportierten: Ein Bier kostete 15 Rappen, eine Portion Schinken 80 Rappen. Oder man kann nachlesen, dass Pater Mayer der Baukommission Empfehlungen zur Platzierung der Kanzel abgab: «Der Prediger soll nicht alle jungen Mädchen unmittelbar vor der Nase haben …»

Von der Kirche geprägt

Weitere Kapitel sind den Vatikangardisten aus Plaffeien, den Ordensleuten, Pfarrherren und Pfarreimitarbeitern gewidmet. Andere rufen in Erinnerung, wie stark das Vereinsleben damals von der Kirche geprägt war. Es gab zum Beispiel den Verein der heiligen Familie, den Verein ewige Anbetung oder den Marienverein. Auf die Kreuzgangtöchter, die zu diesem Verein gehörten, hatte der Pfarrer ein besonderes Augenmerk. Er verbot ihnen, an Tanzanlässen teilzunehmen. Wer dies mitachtete, wurde aus dem Kreuzgang entlassen.

Die Herausgabe der Chronik ist begleitet von einer Ausstellung an diesem Wochenende im Gasthof Hirschen: Sa. und So.: 10 bis 22 Uhr; Mo.: 10 bis 17 Uhr.

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