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Geplante Temporeduktion in Freiburg ruft weitere Kritiker auf den Plan

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Der Freiburger Gemeinderat sieht vor, auf drei Vierteln der Strassen der Stadt die Tempolimite von 50 auf 30 Stundenkilometer zu senken. Grund ist der zu hohe Lärmpegel, der durch den Flüsterbelag allein nicht gesenkt werden kann. Betroffen davon wären nicht nur Quartier- und Nebenstrassen, sondern auch grosse Verkehrsachsen wie die Pérollesstrasse, die Alpenstrasse und die Jurastrasse. Kurz nach Bekanntgabe dieses Plans vor einem Monat lancierte die SVP der Stadt dagegen eine Petition. Die Partei findet es inakzeptabel, dass der Gemeinderat eine so weitreichende Entscheidung getroffen hat, ohne die betroffenen Anwohner, Ladenbesitzer und Nachbarschaftsverbände zu konsultieren. Sie argumentiert weiter, dass Tempo 30 zu mehr Stau führen und die bereits von der Parkplatzproblematik betroffenen Ladenbesitzer und Wirte stark treffen würde. Zudem würde durch die Verlangsamung des Verkehrs auch der Busbetrieb stark gestört. Die SVP bittet den Gemeinderat darum, seine Entscheidung zu überdenken. Laut Pascal Wicht, Vorstandsmitglied der städtischen SVP und Fraktionspräsident im Generalrat, haben die Petition bisher rund 400 Personen unterschrieben.

Gewerbler dagegen

Nun schliessen sich weitere Kreise den Argumenten von rechts an, wie die Vernehmlassung zu den geplanten städtischen Lärmbegrenzungsmassnahmen zeigt. Bis zum Ende der Vernehmlassungsfrist gestern seien bei der kantonalen Baudirektion über ein Dutzend Antworten eingegangen, sagte Mediensprecherin Corinne Rebetez auf Anfrage. Noch seien die Stellungnahmen aber nicht gesichtet worden. Fest steht, dass sich zu den bisherigen Kritikern der Freiburgische Verband des Handels, des Handwerks und der Dienstleistungen (AFCAS) gesellt. Seine Mitglieder können nicht nachvollziehen, wie die Stadtregierung in der aktuellen Corona-bedingten Krisensituation den Gewerbetreibenden noch zusätzliche Knüppel zwischen die Beine werfen kann. Obwohl der Verband das Problem der Lärmbelastung durch den Strassenverkehr und seine schwerwiegenden Konsequenzen für die Gesundheit anerkenne, schreibt der Verband, sei er gegen eine Temporeduktion auf drei Vierteln des Strassennetzes. Die Einführung von 30 Stundenkilometern Tag und Nacht ohne zeitliche Beschränkung komme einer generellen Tempolimite auf dem ganzen Gemeindegebiet gleich. «Das ist eine extreme Position und per definitionem kein Kompromiss. Wir haben wirklich das Gefühl, dass Sie (der Gemeinderat, Anm. d. Red.) die Automobilisten aus dem Stadtzentrum verbannen wollen», wo doch 60 Prozent der Kundschaft mit dem Auto in die Stadt fahren würden. Die Gewerbler bedauerten die Absichten des Gemeinderats umso mehr, schreiben sie weiter, als unter einem Tempo-30-Regime die Busse noch seltener fahren könnten. Die Kadenz der Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF sei am Samstag, dem wichtigsten Einkaufstag, schon heute sehr reduziert.

Auch der Touring Club (TCS) Freiburg hegt den Verdacht, dass die Stadt einzig den Verkehr aus dem Zentrum verbannen will. Man dürfe Quartierstrassen und Hauptachsen nicht in einen Topf werfen. Letztere müssten den Zugang in die Stadt gewährleisten, lautet dort die Devise. Der TCS hat an der Vernehmlassung allerdings nicht teilgenommen.

Lob vom Quartierverein

Äusserst zufrieden mit dem Projekt ist dagegen der Quartierverein Jura-Torry-Miséricorde. «Wir sind sehr lärmgeplagt und warten schon lange auf entsprechende Massnahmen. Sie sind überfällig», sagte Co-Präsidentin Joana de Weck auf Anfrage. Ihr Verein möchte, dass die Stadt noch weiter geht. In seiner Stellungnahme fordert er noch mehr Tempo 30 auf Quartierstrassen, etwa auf der Broye-, der Bonnesfontaines- und der Champs-des-Fontaines-Strasse. «Dort fahren die Autos häufig sehr schnell und sind gerade für Kinder eine grosse Gefahr.»

«Das ist eine extreme Position und per definitionem kein Kompromiss.»

Freiburgischer Verband des Handels, des Handwerks und der Dienstleistungen (AFCAS)

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