Autor: Carole Schneuwly
In über 60 Museen auf der ganzen Welt stehen die lebensgrossen, hyperrealistischen Figuren von Gerry Embleton und lassen allerlei historische Szenen Wirklichkeit werden – so zum Beispiel im Gutenberg-Museum Freiburg. Die Figuren kreiert der gebürtige Brite seit den Achtzigerjahren in der Schweiz, im bernischen Prêles, wo er die Firma Time Machine gegründet hat und wo er mit seiner Familie lebt.
Eine andere Seite des Schaffens des heute 68-Jährigen zeigt das Schloss Greyerz derzeit in einer Wechselausstellung: Gemälde und Zeichnungen aus mehr als 30 Jahren, in denen sich Magier, Piraten, Ritter und andere fantastische Figuren tummeln und eine stimmungsvolle Welt zwischen Realität und Fantasie entstehen lassen.
Detailgetreu und humorvoll
Im Gewölbten Saal beginnt der Rundgang mit einer Reihe von Magiern, ausgeführt wie alle Werke Embletons mit viel Liebe zum Detail und einer gehörigen Portion britischen Humors. Illustrationen zu Robert L. Stevensons «Schatzinsel» entführen die Besucherinnen und Besucher in die Welt der Piraten. Hier kommt Embletons Sinn für Charakterstudien und für dramatische Ereignisse ebenso zur Geltung wie seine Meisterschaft als Aquarellist.
Andere Werke halten die blutigen Kämpfe zwischen Indianern und Europäern oder mittelalterliche Themen wie Szenen aus den Abenteuern von Robin Hood fest.
Kontraste im Arsenal
Der zweite Teil der Ausstellung befindet sich im Arsenal und arbeitet mit Kontrasten, sei es im Format, im Inhalt oder in der Technik. Da finden sich Grossformate neben Miniaturen, leichtfüssiger Humor neben menschlichen Tragödien, spontane Zeichnungen neben minutiösen Ölmalereien.
Drei Vitrinen bieten Einblicke in die Arbeitsweise Embletons: vom chaotischen Zeichentisch über historische Studien bis zu Fotografien und Werkstücken aus dem Atelier von Time Machine.
Schloss Greyerz. Bis zum 8. November. Täglich 9 bis 18 Uhr (bis Ende Oktober) resp. 10 bis 16.30 Uhr (ab November).