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Geschichtsstunde mit historischen Instrumenten

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 Barockmusik ist en vogue. Eleganz und freies Spiel, der Drive und das Pulsierende faszinieren und treffen den Nerv unserer Zeit. Das aufstrebende Berner Instrumentalensemble Les Passions de l’Ame unter der Leitung der Geigerin Meret Lüthi bot am Sonntagabend in der Kapuzinerkirche in Freiburg Barockmusik vom Feinsten.

Musikalische Kriegsbeute

 Die acht Musikerinnen und Musiker spielten auf historischen Instrumenten Werke österreichischer Komponisten aus dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts. Mehrere Werke des Konzerts liessen den geschichtlichen Hintergrund erkennen: die Belagerung Wiens durch die ottomanische Armee und die Befreiung durch die Habsburger im Jahr 1683. Andreas Anton Schmelzers Sonate «Die Türkenschlacht» setzt die Phasen des Krieges musikalisch um, von «Der Türken Anmarsch» bis zur «Victori der Christen». Positiv überrascht, dass der letzte Satz, der den Sieg feiert, nicht triumphal daherkommt, sondern eher bescheiden und versöhnlich.

Wie Glockengeläut wirkt das Spiel des Psalteriums, eines dem Hackbrett verwandten Instruments, mit dem das Werk ausklingt. Auch die orientalischen Weisen und Rhythmen in der Partita von Johann Joseph Fux nehmen Bezug auf den Sieg gegen die «Türken». Es war damals üblich, militärische und kulturelle Überlegenheit zu zeigen, indem man sich der Musik des Feindes bemächtigte–musikalische Kriegsbeute sozusagen. Das Orientalische, das man abwehrte, faszinierte gleichzeitig. In diesen und weiteren Wer- ken des Abends, die man als Programmmusik bezeichnen kann, liess die Farbigkeit des Orchesterklangs Bilder und Szenen vor dem inneren Auge des Zuhörers entstehen. Als amüsant erwies sich in der «Sonata Representativa» von Heinrich Ignaz Franz Biber die Nachahmung der Tierstimmen. Und in der «Fechtschule» von Johann Heinrich Schmelzer erschienen die Bögen der Streicher in ihrem energischen Einsatz wie Fechtwaffen.

Spielfreude und Vitalität

Einen weiteren Schwerpunkt des Abends bildeten zwei Partiten für zwei Violinen und Basso continuo aus der «Harmonia artificiosa-ariosa» von Heinrich Ignaz Franz Biber. Das Geigenduo meisterte souverän und locker die virtuosen Passagen und dialogisierte mit sichtlichem Vergnügen im perfekten Zusammenspiel mit den teilweise wenig bekannten Begleitinstrumenten des Orchesters: Theorbe, Laute, Psalterium, Cello, Violone, Cembalo. Die Spielfreude und Vitalität des Ensembles erinnerte daran, dass wir es grösstenteils mit Tanzmusik zu tun haben. Auch wenn Bewegung im Konzertsetting der klassischen Musik kaum möglich ist, unterhaltsam und abwechslungsreich war der Abend für die Zuhörer allemal. jw

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