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Geschlossen wegen Konkurs

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Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen an der Pädagogischen Hochschule (PH) in Freiburg sowie des Interkantonalen Gymnasiums der Broye (GYB) in Payerne müssen sich seit gestern mit einem Sandwich oder einer Suppe zufriedengeben. Die Kantinen der beiden Schulen mussten kurzfristig geschlossen werden, da der Betreiber, die Einzelfirma Delectis mit Sitz in Corminboeuf, in Konkurs gegangen ist. Der Vorsteher des kantonalen Konkursamtes, Alexandre Freundler, bestätigte einen entsprechenden Bericht der Zeitung «La Liberté». Er betonte aber, dass die Delectis AG, welche ebenfalls im Bereich der Gemeinschaftsgastronomie tätig ist, vom Konkurs nicht betroffen ist.

Die Inventarisierung der beiden betroffenen Schulküchen durch das Konkursamt fand gestern an der PH und findet heute am GYB statt. Betroffen vom Konkurs sind auch die Berufsschulen von Freiburg und Bulle. Die beiden Schulen haben indes sofort eine Lösung gefunden: Thierry Chambe, welcher für Delectis die Kantine der Berufsschule Freiburg geführt hat, will auf eigene Rechnung die beiden Standorte weiterführen. Das bestätigt Christophe Nydegger von der Vereinigung des kantonalen Berufsbildungszentrums.

Weitere Lösungen gesucht

Derweil muss für die PH und das GYB eine Lösung gefunden werden. Denn an der PH wird unter der Woche für rund 80 Personen gekocht, in Payerne für rund 400 Personen. Für PH-Direktorin Pascale Marro steht aber das persönliche Schicksal der drei Angestellten im Vordergrund: «Ich habe erst am Freitag vom Konkurs erfahren. Ich muss mich zuerst um die betroffenen Mitarbeiter kümmern, die kurz vor Weihnachten ihre Kündigung erhalten haben.» Da die Semesterferien bis Mitte Februar dauern, bleibt Marro auch noch Zeit, eine Lösung für den Mensabetrieb zu finden (siehe auch Kasten).

In Payerne ist die Situation akuter. «Wir haben den Schülern gestern nur eine Suppe anbieten können. Sobald die Küche aber vom Konkursamt wieder freigegeben wird, soll der Mensabetrieb wieder aufgenommen werden», so Schuldirektor Thierry Maire. «Ich habe mehrere Angebote von Unternehmen bekommen. Morgen oder Donnerstag können wir den vollen Betrieb wieder aufnehmen.» Dabei werde es sich aber nur um eine Zwischenlösung bis im Sommer handeln. Denn der Auftrag für den Betrieb einer Schulküche müsse öffentlich ausgeschrieben werden. «Wir hoffen, dass wir das Küchenpersonal in die neue Lösung integrieren können», sagte Maire weiter.

Gründe für Konkurs unklar

Was im Einzelnen die Gründe für den Konkurs der Einzelfirma Delectis Christian Saudan waren, ist offen. Alexandre Freundler, Vorsteher des kantonalen Konkursamtes durfte dazu keine Angaben machen, und Firmeninhaber Christian Saudan war nicht erreichbar. Fest steht, dass die Delectis vor einem Jahr bereits die Verträge mit der Fachmittelschule, dem Kollegium Gambach und der Fachhochschule für Gesundheit aufgelöst hatte, weil die Kantinen nicht rentierten (die FN berichteten).

Ob darin auch die Gründe für den Konkurs zu suchen sind, ist unklar. Thierry ­Maire vom Gymnasium in Payerne betonte indes, dass die Mensa an seiner Schule sehr gut gelaufen sei. «Unserer Schule ist zehn Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Man kann nicht eben mal was einkaufen gehen. Darum essen viele Schüler im Gymnasium. Das Essen war sehr gut.» Beide Schulen wurden von der Konkursankündigung überrascht. «Wir haben immer Einsicht in die Geschäftsberichte gehabt, wir konnten nie feststellen, dass unserer Kantine nicht rentiert hätte», sagte Thierry Maire.

Gegen 50 Angestellte betroffen

Gemäss Konkursamtschef Alexandre Freundler sind vom Konkurs der Firma Delectis Christian Saudan gegen 50 Personen betroffen.

Schulmensen

Um rentabel zu sein, fehlt es oft an der kritischen Masse

Nachdem sich die Delectis vor einem Jahr bereits aus der Schulmensa des Kollegiums Gambach, der Fachmittelschule sowie der Fachhochschule für Gesundheit zurückgezogen hatte, suchte eine Arbeitsgruppe beim Kanton nach Lösungen. Denn oft fehlt es bei Schulküchen an der kritischen Masse, um rentabel geführt werden zu können. In der Folge entschied sich der Kanton, ein gemeinsames Mandat für die betroffenen Schulen, inklusive des Kollegiums des Südens in Bulle, zu vergeben. Gewinnerin der öffentlichen Ausschreibung war die Firma Eldora mit Sitz im waadtländischen Rolle. Charles Ducrot vom kantonalen Hochbauamt bestätigt, dass es grundsätzlich schwierig sei, eine Schulmensa rentabel zu führen. «Die Gewohnheiten haben sich verändert, und das Angebot mit Foodtrucks und Ähnlichem ist gross. Am besten laufen die Kantinen in den Orientierungsschulen, wo die Kinder die Schule fürs Essen nicht verlassen dürfen.» Überlegungen, das Essensangebot an den Schulen zu reduzieren, etwa mit einem Salatbuffet, seien zudem nicht zwingend zielführend. «Denn das Problem sind immer die Personalkosten.» Und die vor einem Jahr aufgeworfene Idee, eine zentrale, kantonale Grossküche einzurichten, die dann verschiedene Standorte beliefern würde, scheint keine Chance zu haben. «Denn man kann sich fragen, ob das die Aufgabe des Staates ist», so Ducrot. Diese Meinung teilt auch der Amtsvorsteher der Sekundarschule II, François Piccand.

rsa

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