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Gespannte Erwartungshaltung auf neues Asylzentrum in Riggisberg

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Bis zu 200 Asylsuchende sollen ab dem 16. Januar im ehemaligen Hotel Gurnigelbad untergebracht werden. Die Gemeinde Riggisberg informierte und befragte die Bürger.

Weit über hundert Personen nahmen am Mittwochabend an der Informationsveranstaltung der Gemeinde Riggisberg zum neuen Asylzentrum Gurnigelbad teil. Das heute geschlossene Hotel liegt an der Pass-Strasse zum Gurnigel. Eigentümer des abgelegenen Gebäudes ist das Berner Unternehmen Bernapark AG. Dieses vermietet das Haus an das bernische Rote Kreuz, welches vom Kanton Bern das Mandat für das Asylzentrum erhalten hat.

Im abgelegenen ehemaligen Hotel sollen bis zu 200 Asylsuchende untergebracht werden, die eine gute Chance auf Integration haben, erklärte die Leiterin Migration beim Berner Roten Kreuz, Martina Blaser, am Mittwochabend in Riggisberg. «Die Klientinnen und Klienten können sich frei bewegen und jederzeit das Zentrum verlassen», sagte sie. Das Rote Kreuz bemühe sich, entsprechende Transportverbindungen nach Riggisberg und Bern sicherzustellen.

Mit der Gemeinde führt das Rote Kreuz einen runden Tisch, um anstehende Probleme zu besprechen. Ein Arzt aus Riggisberg beklagte bei der Informationsveranstaltung, dass er zwar für die Betreuung von Asylsuchenden angefragt worden sei, die Ärzte der Region aber nicht in die Diskussionen über das neue Zentrum eingebunden seien. Das soll sich ändern, erwiderte Blaser.

Aktuell suchten vor allem Menschen aus Afghanistan und der Türkei in der Schweiz Asyl, sagte Blaser. Die Zahl der Eritreer wachse aufgrund der Geburten.

Hoffen auf Bevölkerung

Die Asylsuchenden bleiben nicht ewig in Gurnigelbad. Sie müssen gemäss der Vertreterin des Roten Kreuzes Resultate bei den gesetzten Zielen für die Integration vorweisen, sonst müssten sie mit Sanktionen rechnen. Der Teamleiter Freiwilligenarbeit und Erstintegration beim Roten Kreuz, Christoph Müller, hofft, dass die Bevölkerung bei der Integration der Asylsuchenden helfen wird:

Es ist in eurem Interesse, wenn ihr euch für Freiwilligenarbeit interessiert.

Er wies auf die Tradition der Freiwilligenarbeit in Riggisberg hin.

Ängste der Bevölkerung

Ein Anwohner befürchtete, dass es zu Vandalismus kommen könnte. Securitas-Leute würden nicht aufgestellt, sagte Blaser. In den Asylzentren des Roten Kreuzes im Kanton sei es bisher zu keinen solchen Vorfällen gekommen. Falls es zu Vandalenakten komme, müssten die Geschädigten eine Klage einreichen.

Einschulung

Ein besorgter Vater erkundigte sich, wie die Schule in Riggisberg auf die Präsenz von Kindern in Gurnigelbad vorbereitet sei. Antwort gab die Beauftragte für Bildung und Migration der Berner Bildungsdirektion, Annette Brunner Bükim. Schulpflichtige Kinder müssten unterrichtet werden, zuständig sei die Gemeinde.

Das Gurnigelbad mit dem grossen Vorplatz.
Marc Reidy

Für Kinder von Asylsuchenden würden in der Schule Gefässe gebildet, wo Deutsch, Mathematik, gesellschaftliches Verhalten und musische Themen unterrichtet werden. Die Kinder würden erst später vollständig in die Regelklassen integriert. Für die Kosten kämen Kanton und Gemeinden auf.

Die Kosten

«Wir wissen nicht, was der Gemeinde die Betreuung der Asylsuchenden kosten wird», erklärte der Gemeindepräsident von Riggisberg, Michael Bürki. Offen sind auch weitere Kosten. Christoph Müller erklärte: «Die Mietkosten geben wir nicht bekannt.» Er wollte auf die Frage aus dem Publikum auch nicht bestätigen, dass der Mietvertrag möglicherweise über fünf Jahre laufe.

Ganz unbedarft geht die Gemeinde nicht in das Projekt Asylunterkunft. Riggisberg stellte in den Jahren 2014 und 2015 Räumlichkeiten für eine solche zur Verfügung und sammelte damals erste Erfahrungen. Gemeindepräsident Michael Bürki rief zum Abschluss der Versammlung dazu auf, sich auf das Neue einzulassen: «Geht mit dem Nullprinzip in die Zukunft und lasst allen die gleiche Chance.» Eine zweite Botschaft gab er der Bevölkerung mit: «Wir haben bereits Rückmeldungen von Leuten für einen Freiwilligeneinsatz. Miteinander können wir es schaffen und die Sache zum Erfolg führen.»

 

Gelebte Gemeinschaft

Kochen

«Ich habe die Asylunterkunft von 2015 in Riggisberg immer wieder besucht. Mich beeindruckte, wie sich die Menschen aus verschiedenen Nationen untereinander arrangierten. Sie kochten selber, und ich staunte darüber, wie Chinesen, Afrikaner und Syrer gut miteinander auskamen.»

Dora Schenk, Einwohnerin

 

Besser informieren

Transparenz

«Die Informationen waren nicht so transparent, wie man es sich wünscht. Der Steuerzahler darf wissen, was beispielsweise die Miete kostet und wie die Verträge lauten.»

Roland Iseli, Wirt

 

Zu abgelegen

Transportkosten

«Ich war selber Flüchtling. Das Hotel ist viel zu abgelegen für die Integration und eine Kommunikation mit der Bevölkerung. Allein die Transportkosten nach Bern oder anderswohin überfordern das Budget der Flüchtlinge.»

Erich Helbin, Einwohner

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