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«Gesundes Wasser für alle»

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«Gesundes Wasser für alle»

Kanton Freiburg unterstützt Landwirtschaftsprojekte zur Nitratverminderung im Grundwasser

Zu viel Nitrat belastet das Grundwasser und beeinträchtigt damit die Qualität des Trinkwassers. Im Norden des Kantons ist die «Nitratproblematik» besonders aktuell. Fünf Projekte zur Verbesserung des Trinkwassers laufen bereits, fünf weitere sind in Planung.

Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

Die Wasserfassung «Danaïdes» von Fétigny, einem Dorf in der unmittelbaren Nachbarschaft von Payerne, musste 1997 wegen zu hohem Nitratgehalt geschlossen werden. Die Werte erreichten 62 Milligramm Nitrat pro Liter Wasser. Bis zu einer Konzentration von 40 mg kann Trinkwasser ohne Bedenken getrunken werden. Seither bezieht Fétigny sein Wasser von Payerne.

Der Kanton Freiburg unterstützt das neue Nitratprogramm des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) und des Bundesamts für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal). Neben dem Nitrat gelangen auch andere Mikroschadstoffe ins Grundwasser, was noch weiter reichende Folgen haben könnte. Umfassende Massnahmen zum Schutz der Trinkwasserreserven werden deshalb wahrgenommen. Der Artikel 62a des Gewässerschutzgesetzes ist dabei wegweisend.

13 Landwirte machen beim Trinkwasserschutzprojekt in Fétigny mit. Die beratenden Fachleute sind überzeugt davon, dass mit den getroffenen Massnahmen bis 2010 die Grenzwerte von 40 mg pro Liter Trinkwasser erreicht werden können, in weiteren sechs Jahren will man sogar auf 25 mg zurückgehen (in der EU gelten 50 Milligramm Nitrat pro Liter Trinkwasser als Grenzwert).

Mutterkuhhaltung statt
Getreideanbau

Guido Flammer bewirtschaftet mit seiner Frau Monika seit rund zwanzig Jahren einen Hof auf dem Gemeindegebiet von Fétigny. Der ursprünglich aus Wil, Kanton St. Gallen, stammende Landwirt machte mit dem Wechsel von der Deutschschweiz ins Welschland schon vor zwanzig Jahren einen mutigen Schritt. Er baute Zuckerrüben, Chicorée, Tabak, Weizen und Mais an. Nun wagt er abermals etwas Neues. Er ist einer der 13 Bauern in Fétigny, die voll beim Wassergesundheitsprojekt mitarbeiten. Sein ganzes Land von 23 Hektaren wird er auf Grasbewirtschaftung umstellen, der neue Stall für die Mutterkuhhaltung wird im Sommer aufgebaut werden.

Mit der Umwandlung von Ackerland in Naturwiese, der grünen Fruchtfolge und technischen Massnahmen wird es möglich sein, den Nitratgehalt auf das gewünschte Niveau zu senken. «Wir sind uns bewusst, dass wir ein Wagnis eingehen. Mit dem Unterschreiben des Vertrages zur Strukturanpassung stehen wir voll hinter den neuen Richtlinien. Man muss etwas Neues wagen», sagt der Optimist Flammer. Vielleicht wird er mit seiner Frau Monika in zwei bis drei Jahren auch komplett auf Bioproduktion umstellen.

Eine Milliarde Menschen ohne
sauberes Wasser

Thomas Niggli ist der Projektbegleiter vom Landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve. Zusammen mit den Fachleuten vom Kantonalen Umweltschutzamt Freiburg und dem Buwal wird das Projekt begleitet. In Avry-sur-Matran, Middes, Courgevaux und Domdidier wurden ähnliche Projekte initiiert. La Brillaz, Bärfischen, Gurmels, Lurtigen und Salvenach sind in Diskussion.

«Mehr als eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser», sagte Staatsrat Claude Lässer, Direktor der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion, an der Medienorientierung in Fétigny. Staatsrat Pascal Corminboeuf erklärte: «Das Ziel der Gemeinden ist es, gesundes Wasser für alle Einwohner zu tragbaren Preisen bereitzustellen.» Der Bund gibt jährlich 60 Millionen Franken für Wasserschutzmassnahmen aus, das sind 80 Prozent der Kosten für die Verminderung der Nitratbelastung aus der landwirtschaftlichen Bodenbewirtschaftung. Die restlichen 20 Prozent teilen sich der Kanton, die Gemeinden und die Landbesitzer.

Alle diese Massnahmen sollen verhindern, dass in Zukunft das Wasser muss «gesundbehandelt» werden. Die Wasserschutzmassnahmen müssten aber von der Bevölkerung mitgetragen werden, meinte Corminboeuf. «Auch wenn ein Landwirt alle Vorgaben erfüllt, kann sein Boden nicht alle Aufgaben erfüllen. Dabei kann er noch so nachhaltig alle ökologischen Auflagen erfüllen, fachgerecht pflanzen und wohldosiert düngen.»
Nitrat im
Grundwasser

Die Arbeitsgruppe «Verminderung der Nitratbelastung im Grundwasser» erlässt Empfehlungen für die Durchführung von Trinkwasserschutzprojekten im Kanton Freiburg.

Mitglieder der Arbeitsgruppe sind: Francis Egger, Präsident, Landwirtschaftliches Institut Grangeneuve, François Noël und Franz Becker, Amt für Umwelt, Hans-Sepp Walker, Kantonales Labor, Nicolas Berthold, Amt für Landwirtschaft, Pierre Julien, Service romand de la vulgarisation agricole, Nicolas Rossier und Thomas Niggli, Landwirtschaftliches Institut Grangeneuve.

Nitrat ist eine chemische Verbindung von Stickstoff und Sauerstoff und ein wesentliches Glied im Stickstoffkreislauf der Natur. Stickstoff gelangt organisch gebunden mit dem Hofdünger und Siedlungsabfällen (Klärschlamm und Kompost) in den Boden, ausserdem in Form von Ammonium und Nitrat mit dem Mineraldünger und aus der Luft in Form von Stickoxyden und Ammoniak oder durch luftstickstoffbindende Bakterien.
Das Ziel der Trinkwasserschutzprojekte ist es, die Nitratgehalte auf Werte zwischen 25 und 40 Mil-ligramm pro Liter Wasser zu senken. ess

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