Meinungsbeitrag zur Abstimmung vom 28. September über die Einführung einer Einheitskrankenkasse
Mit der Annahme einer Einheitskrankenkasse würden chronisch Kranke und teure Versicherte an Versorgungssicherheit gewinnen und nicht mehr diskriminiert werden. Weil alle gleichermassen und in der gleichen Organisation grundversichert sind, fällt die Risikoselektion der Kassen weg und die Behandlungsqualität tritt endlich in den Vordergrund.
Die Krankenkassenprämien steigen aktuell stärker als die Gesundheitskosten. Das Geld muss da hinfliessen, wofür es vorgesehen ist: Für die Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten und nicht für teure PR-Massnahmen. Die bei manchen Versicherern heute gängige Praxis,
kranken und behinderten Menschen einen Versicherungsabschluss zu erschwe-ren, würde unmöglich.
Im heutigen System hat keine Kasse ein Interesse daran, eine gute und koordinierte Behandlung für spezifische Gruppen von Patienten mit gewissen chronischen Krankheiten zu fördern. Sie würde riskieren, für diese Patientengruppe zu «attraktiv zu werden». Bei einem Systemwechsel wäre hingegen das Interesse der Versicherer an Prävention grösser, weil damit direkte Kostenersparnisse erzielt werden können. Ich weiss als Pflegefachperson, wie schädlich sich der Pseudowettbewerb zwischen den Kassen auf unser Gesundheitssystem auswirkt. Deshalb sage ich Ja zur öffentlichen Einheitskrankenkasse!
«Der Pseudo- wettbewerb wirkt sich schädlich auf unser Gesundheitssystem aus.»