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Gewaltig schlichtes Benefizkonzert

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Autor: Marcel Crottet

Murten Eine gelungene Werkauswahl von Meistern der Klaviermusik, eine feinfühlige Interpretation der oft lyrischen Ausdrucksmomente und eine stupende Leichtigkeit im technischen Vermögen des Interpreten zeichneten das Benefizkonzert des Pianisten Moye Kolodin in der Deutschen Kirche Murten zugunsten tibetischer Waisenkinder aus.

Eine pastorale Sonate

Die Klaviersonate Nr. 15 in D-Dur von Ludwig van Beethoven erhielt den Beinamen «Pastorale» wohl wegen ihres eher ländlich-volkstümlichen Charakters. Kolodin hat diese Grundstimmung des Werks nicht expressiv umgesetzt, sondern liess der Fabulierlust freien Lauf. Nach dem trauermarschartigen Andante folgte flugs ein quirliges Scherzo und als Schlusssatz ein spannungsvolles und emotionsgeladenes Rondo; eine Demonstration virtuoser Beherrschtheit und Raffinesse.

Das Capriccio in d-moll von Johannes Brahms schloss sich fast nahtlos an Beethoven an – ein listiger Griff Kolodins, der damit eine gewisse Seelenverwandtschaft zwischen den beiden Meistern aufzeigte, um dann in schwelgerischer Art die Romanze in F und die beiden Intermezzi zu zelebrieren, eine andere Art, Brahms zu deuten und zu verinnerlichen. Da war nichts von rustikaler Ausdruckskraft zu verspüren. Gespannt durfte man auf die Werke Chopins sein. Nun, so schön, mit traumwandlerischer Sicherheit gespielt, ohne Pathos und mit einer Transparenz sondergleichen, dürfte Kolodin zu einem Chopin-Interpreten erster Güte heranreifen. Die Nocturnes, harmonische, rhythmische und melodiöse Meisterwerke, mit Ruhe und Erhabenheit gespielt, waren schlicht ein Genuss. Auffallend die Ruhe dieses jungen Mannes, keine Körperbewegung, keine Geste zu viel, welche die Reinheit musikalischen Erlebens hätte beeinträchtigen können.

Trauermarsch zum Schluss

Den Abschluss des Benefizkonzertes bildete Chopins Sonate Nr. 2 mit dem berühmten Trauermarsch. Der Aufbau des Werks sprengt etwas den Rahmen der klassischen Sonate. Obwohl vier Sätze beinhaltend, sind dies doch eher selbständige «Wesen». Schumann soll einmal gesagt haben, Chopin habe damit «vier seiner tollsten Kinder vereinigt».

Es war ein wunderbares Konzert, dargeboten in gewaltiger Schlichtheit, in meisterhafter Beherrschung einer brodelnden Gefühlswelt und eines Instrumentes, dem wieder einmal die ganze grandiose Klangpalette entlockt worden ist.

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