Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Gewalttäter finden beim Freiburger Verein Ex-Pression seit acht Jahren Gehör

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Fahrettin Calislar

Freiburg Der Verein Ex-Pression steht vor einem wichtigen Jahr, wie die Mitglieder an ihrer Generalversammlung in Freiburg zu hören bekamen. Der Verein wird zunehmend in die staatliche Gewaltprävention eingebunden. Und das gibt mehr zu tun. Die Aufgabe von Ex-Pression ist die Beratung und therapeutische Begleitung von Gewalttätern, bisher vor allem in den französischsprachigen Gebieten des Kantons. Unter anderem betreibt der 2004 gegründete Verein ein Nottelefon. Seit der Gründung habe der Verein 100 Personen betreut, erläuterte Daniel Waldispühl, therapeutischer Mitarbeiter bei Ex-Pression, auf Anfrage.

Sprache und Gewalt

Ehrengast war an der Generalversammlung der Gewaltberater Marc Brechbühl aus Biel. Er macht seit elf Jahren Täterarbeit, war ursprünglich Sozialdiakon und arbeitet bei der vereinigten Reformierten Kirchgemeinde Biel/Bienne, die eine deutschsprachige und eine französischsprachige Abteilung hat. Sein Vortrag trug den Titel «Zehn Jahre Erfahrung in der zweisprachigen Beratung von Gewalttätern».

Biel und Freiburg sind zwar aufgrund ihrer Zweisprachigkeit miteinander vergleichbar. Doch bei der Arbeit mit Gewalttätern habe er keine Unterschiede im Zusammenhang mit der Sprache festgestellt, sagt Brechbühl im Gespräch: «Wir machen zusammen einen Prozess durch.» Da sei die Sprache kein Hindernis, solange beide Seiten sich auch wirklich austauschen wollen. Manchmal müsse man halt einfach nachfragen. «Meine Klienten stehen unter einem Leidensdruck, sie wollen, dass man ihnen zuhört, sie versteht, und sie suchen eine Lösung.» Gewalttätige Muster spielen sich in allen Sprachen genau gleich ab, weiss Brechbühl.

Bedingungen machen Täter

Brechbühl begann mit Männerarbeit und liess sich in Gewaltberatung weiterbilden; damals war sie eine ganz neue Ausbildung. «Die Enttabuisierung häuslicher Gewalt in den letzten 20 Jahren ermöglichte die Entwicklung spezifischer Tätertherapiemodelle», sagt er über seine Spezialisierung.

In der Arbeit mit Gewalttätern habe er festgestellt, dass es auf dieser Seite maskuline Verhaltensmuster und psychologische Bedingungen gebe, «die aus Menschen Täter machen». Diese Bedingungen seien in einem therapeutischen Prozess veränderbar und umlernbar. Für Täterarbeit brauche es spezifisches psychologisches Wissen. Mit der Gewaltberatung nach dem Hamburger Modell arbeite er zuerst mit dem einzelnen Täter, Gruppenarbeit komme erst danach infrage. Seine Erfahrung: «Täter sind immer zu 100 Prozent alleine verantwortlich für ihre Gewalt.»

Man müsse unterscheiden zwischen einem Konflikt und Gewalt: «An einem Konflikt sind immer beide Parteien beteiligt. Gewalt jedoch ist das, was der Täter aus einem Konflikt macht.» Denn Gewalt sei kein Konflikt mehr, sondern die Verletzung der Integrität einer anderen Person.

Meistgelesen

Mehr zum Thema