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Gewässerbewirtschaftung regional denken

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Das 2011 in Kraft getretene kantonale Gewässergesetz verlangt eine globale Gewässerbewirtschaftung auf regionaler Ebene. Das hat Auswirkungen auf die Freiburger Gemeinden: Sie müssen sich bis Ende 2018 in 15 Einzugsgebiete zusammenschliessen – sei es in Form eines Verbandes, einer Gemeindeübereinkunft oder indem die Statuten eines bestehenden Verbandes ergänzt werden. Am Mittwochabend informierten Vertreter des kantonalen Amts für Umwelt die Gemeinden des Sensebezirks über die anstehenden Veränderungen.

«Wasser kennt keine Grenzen»

«Wenn die Gemeinden ihre Projekte auf regionaler Ebene gemeinsam planen und umsetzen und dabei auch ihre Ressourcen vereinen, können dadurch die Kosten limitiert werden», erklärte Christophe Joerin, Dienstchef beim Amt für Umwelt, die Ziele einer gesamtheitlichen Gewässerbewirtschaftung. «Denn schliesslich kennt Wasser keine Gemeindegrenzen. Wir profitieren alle davon und müssen auch alle dazu Sorge tragen.» Joerin wies daraufhin, dass der kantonale Richtplan, der ab 2019 in Kraft tritt, die Grundregeln der Gewässerbewirtschaftung neu definieren werde. Die Aufgabe der Gemeinden werde es sein, die sich daraus ergebenden Massnahmen in ihrem Einzugsgebiet gemeinsam zu planen und zu konkretisieren.

«Die Massnahmen werden hauptsächlich die Bereiche Siedlungsentwässerung und Abwasserreinigung, Revitalisierung der Gewässer, Schutz und Nutzung von Wasserressourcen sowie Hochwasserschutz betreffen», zählte Alexandre Fahrni auf. «Leider nicht miteinbezogen wird die Trinkwasserversorgung.» Der Chef der Sektion Gewässer beim Amt für Umwelt führte aus, dass es gemäss nationaler Planung etwa ein Ziel sei, ein Viertel aller beeinträchtigten Gewässer in den nächsten 80 Jahren zu revitalisieren: «Im Kanton Freiburg entspricht dies konkret drei Kilometern Gewässer pro Jahr.» Auch die Priorisierung dieser Projekte werde in die Richtpläne der Einzugsgebiete aufgenommen.

Sensler in drei Einzugsgebieten

Bevor mit der Erarbeitung der Richtpläne begonnen werden könne – sie sollen bis 2024 fertiggestellt sein – gehe es für die Gemeinden aber darum, sich nach Einzugsgebieten zu organisieren. Dafür haben sie bis 2018 Zeit. Die Gemeinden des Sensebezirks sind insgesamt drei Einzugsgebieten zugeordnet: Alle Gemeinden des unteren und mittleren Sensebezirks bilden gemeinsam mit der Seeländer Gemeinde Kleinbösingen das Einzugsgebiet «Untere Sense». Plaffeien und Brünisried bilden die «Obere Sense». Alle weiteren Gemeinden des oberen Sensebezirks gehören zusammen mit neun Saanebezirksgemeinden zum Einzugsgebiet «Ärgera».

«Heute sind in jeder Gemeinde ein bis zwei Gemeinderäte, eine oder mehr Verwaltungspersonen und technische Mitarbeiter mit den Gewässern beschäftigt», sagte Fahrni. «In komplexen Fachbereichen sind sie meist nur wenig spezialisiert.» Künftig werde die regionale Planung an einem Tisch stattfinden. Gemeindekenntnisse werden so gebündelt.

Neben der Schaffung einer neuen Struktur – eines Gemeindeverbandes oder einer Gemeindeübereinkunft – sehen die durch den Kanton vorgeschlagenen Organisationsmodelle auch die Änderung und Ergänzung einer bestehenden Struktur, etwa eines ARA-Verbandes oder eines Zusammenarbeitsvertrags vor. «Letzteres aber nur bei besonderen Konstellationen», so Fahrni.

«Es kommt eine grosse Arbeit auf uns zu», sagte Manfred Raemy. Der Sensler Oberamtmann erklärte, dass der Vorstand des Gemeindeverbandes Region Sense zusammensitzen werde, um diese vorzubereiten.

Abwasserreinigungsanlagen

Massnahmen zur Beseitigung von Mikroverunreinigungen

2016 hat der Bund neue Anforderungen bezüglich der Verminderung von Mikroverunreinigungen im Wasser erlassen. Der Kanton Freiburg hat festgelegt, welche Abwasserreinigungsanlagen zu diesem Zweck eine zusätzliche Reinigungsstufe integrieren müssen. Am Mittwochabend hat Raphael Kropf von der Sektion Gewässerschutz beim Amt für Umwelt über den Planungsstand informiert.

«Mikroverunreinigungen bedeuten eine Herausforderung für den Gewässerschutz» sagte Kropf und erklärte, dass rund 30 000 Stoffe des täglichen Gebrauchs Spuren im Wasser hinterlassen. «Diese schädigen Wasserlebewesen und gefährden die Fortpflanzung von Fischen.» In einer heutigen ARA könnten Mikroverunreinigungen kaum entfernt werden. Deshalb brauche es Nachrüstungen. Der Kanton habe die aktuelle Situation analysiert und festgehalten, die Zahl von heute 25 ARA auf Freiburger Boden auf elf zu reduzieren. «Diese werden, wo nötig, mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe versehen. Der Rest wird an das neue Netz angeschlossen.» Im Sensebezirk besteht dabei nur wenig Handlungsbedarf. «Die ausserkantonale ARA in Laupen, an die viele Sensler Gemeinden angeschlossen sind, wird aufgerüstet», so Kropf. «Bei der ARA Zumholz gibt es im Moment keinen Handlungsbedarf.» In einer Variantenstudie werde aber der Anschluss an die ARA Laupen geprüft.

mz

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